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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Dawn. Was ist es?« Seine Hand war auf die Seide zurückgekehrt, verharrte reglos auf meiner Hüfte.
    »Ich … ich hatte noch nie … Samuel hat nicht erlaubt, dass ich …«, hilflos verstummte ich, setzte erneut an. »Jungs waren immer …«, wieder schaffte ich es nicht, den Satz zu Ende zu bringen. Meine Wangen brannten.
    »… tabu?«, half Julien mir schließlich.
    Ich nickte schwach. »Ich weiß nicht, wie … wie ich dich …?« Ich biss mir auf die Lippe. Du bist der Erste! Nicht nur was das Miteinanderschlafen angeht, sondern auch in allem anderen. Alles, was ich weiß, weiß ich aus Zeitschriften, Büchern und dem, was ich bei anderen aufgeschnappt habe. Und das, obwohl ich siebzehn bin.
    Juliens Mund kam zu meinem zurück. »… berühren soll?«
    Wieder nickte ich – und erstarrte, als Julien meine Hand zu seiner Brust zog, genau über sein Herz. »Du ehrst mich, Dawn Warden. Mehr, als du dir vorstellen kannst«, sagte er leise. Seine Hand lag noch immer über meiner. »Und du kannst mich berühren, wie auch immer du magst.« Ohne Vorwarnung rollte er sich auf den Rücken und nahm mich in der Bewegung mit. Ich quietschte erschrocken auf. »Tu mit mir, was du willst.«
    Scheinbar entspannt streckte er sich unter mir aus, die eine Hand locker an der Seite, die andere noch immer auf meiner Hüfte.
    »Alles, was ich will?« Ich warf einen schnellen verstohlenen Blick abwärts. Okay, nicht ganz entspannt. Wann hatte er die Schuhe abgestreift? Und wie hatte er es geschafft, dass wir eben nicht zusammen vom Bett gefallen waren, so nah, wie wir zuvor am Rand gewesen waren?
    »Alles.« Er schenkte mir ein irgendwie reumütiges Lächeln. »Solange du für den Moment noch über meiner Gürtellinie bleibst.« Mein Blick war ihm also nicht entgangen. Wie hatte ich nur etwas anderes annehmen können.
    Unschlüssig schaute ich auf ihn hinab. Meine Hand lag noch immer auf seiner Brust. Im Kerzenschein wirkte seine Haut nicht ganz so bleich. Julien hatte keinen dieser Work-out-Waschbrettbäuche, und dennoch war an ihm kein Gramm Fett, nur glatte, elegante Muskeln. Ich spreizte die Finger, ließ sie behutsam aufwärtsgleiten. Er fühlte sich kühl und hart an,wie mit Seide überzogener Marmor. Und zugleich wärmer als sonst. Unter meinen Fingern spannten seine Muskeln sich, zeichneten sich für einen kurzen Moment deutlicher unter seiner Haut ab, als sie es gewöhnlich taten. Mit einem leisen Keuchen sog er die Luft ein. Unsicher sah ich auf. Julien hob den Blick mit deutlicher Verzögerung von meiner Hand – und ließ die Luft wieder entweichen. Das Lächeln, das er mir zusammen mit einem Nicken schenkte, wirkte angespannt – und erst nach einer weiteren Sekunde lockerten sich seine Muskeln wieder. Er ließ mich nicht aus den Augen.
    Wie er sich eben an meinem Hals abwärtsgeküsst hatte, küsste ich mich jetzt aufwärts. Zögernd zuerst. Bei meiner Berührung wurde sein Bauch noch ein wenig flacher, sein Atem abgehackter. Als ich die Kuhle unter seiner Kehle erreichte, entfuhr ihm ein Stöhnen. Seine Hand drückte fester auf meine Hüfte. Er bog den Kopf zurück, jeder Muskel wieder gespannt. Ich stützte mich neben ihm ab, beugte mich über ihn, liebkoste seinen Mund mit meinem, knabberte an seiner Unterlippe und ließ meine Zunge mit seiner spielen, so wie er es vorhin bei mir getan hatte; glitt gleichzeitig mit den Fingerspitzen meiner freien Hand an seiner Seite abwärts, langsam, Rippe für Rippe, federleicht – und streifte dabei mehr aus Versehen die Innenseite seines Handgelenks: Julien bog den Rücken durch, als hätte ich ihm unvermittelt einen Stromschlag versetzt. Abrupt entzog er mir seinen Mund; seine Hände kamen hoch, als wolle er nach mir greifen, schlossen sich für eine Sekunde in der Luft, ehe er sie zu beiden Seiten in das Bettzeug krallte. Sein Stöhnen endete in einem Zischen.
    »Dawn …« Er klang, als würde er ersticken.
    Ich versuchte mir meinen Schrecken nicht anmerken zu lassen, legte ihm den Finger auf die Lippen, küsste mich die Linie seines Kiefers abwärts. Juliens Atemzügebeschleunigten sich noch mehr, wurden endgültig zu einem flachen Keuchen. Ich glaubte ein leises Knurren zu hören. Spielerisch biss ich ihn ganz zart in den Hals – und fand mich übergangslos unter ihm. Sein Knie drückte zwischen meine Beine. Seine Hand schloss sich um meinen Hals, zwang meinen Kopf zur Seite und entblößte meine Kehle. Mit schwarzen Augen starrte er mich den Bruchteil einer Sekunde an,

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