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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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sich um, als hätte er etwas gehört. Ich mache einen Schritt zurück, um weiter zwischen den Menschen zu verschwinden. Verdammt! Nicht schnell genug. Simeons hellbraune Augen werden schmal. Das Licht über der Bar lässt sein blondes Haar schimmern.
    Ohne meinen Blick von ihm zu nehmen, nicke ich der jungenFrau zu. »Mein Anliegen hat sich erledigt. Du musst ihm nicht sagen, dass ich hier war und ihn sprechen wollte.« Ich lasse ihr nicht die Chance, irgendetwas zu erwidern, sondern mache kehrt und schiebe mich durch die Menschen in Richtung Ausgang. Die Gier brüllt in meinem Inneren. Auch wenn ich sicher bin, dass Simeon mich gesehen hat: Ich muss hier raus! Wo Simeon ist, ist auch Jérôme Tarolle. Und Jérôme ist Gérards rechte Hand. Offenbar ist Gérard das Warten leid. Diesmal geht er auf Nummer sicher, schickt nicht irgendeinen Stümper. – Und Dawn ist allein im Anwesen.
    Verdammt! Warum ausgerechnet jetzt!
    Die kalte Nachtluft trifft mich wie ein Schlag. Zumindest lässt die erstickende Blutwitterung nach. Wenn auch nur, bis mir der Wind die der Menschen vor der Tür des Ruthvens entgegenschlägt. Der Türsteher dreht sich zu mir um. Habe ich irgendeinen Laut von mir gegeben? Ich kann es nicht sagen. Mit einem Nicken schiebe ich mich an ihm vorbei, als ob ich nichts bemerkt habe. Scheinbar ohne Hast halte ich auf die Ecke zu. Als ich sie erreiche, weiß ich, dass sie hinter mir sind. Zu zweit. Ein Lamia und ein Vampir. Simeon. Und wer noch? Keine Ahnung. Letztlich ist es auch egal. Ich habe nichts anderes erwartet. Genau genommen habe ich darauf gesetzt . Folgt Simeon mir, kann er Jérôme nicht erzählen, dass er mich gesehen hat.
    Hinter der Ecke gebe ich ihnen die Chance, noch weiter aufzuholen, mich zu erreichen, als ich die Vette erreiche.
    »Sieh an, habe ich mich doch nicht getäuscht.« Simeon klingt so jovial, wie ich ihn in Erinnerung habe. Er spricht immer noch mit dem gleichen Akzent wie damals. Heute kann ich ihn einordnen. New Orleans. »Julien.« Dass er weiß, dass er mich vor sich hat und nicht Adrien, kann nur bedeuten, dass Gérard tatsächlich dahintergekommen ist, dass ich in Marseille war. »Lange nicht gesehen. Auf der Jagd? Heißt das, du hast deinen Schützling tatsächlich allein gelassen? Ts … wie verantwortungslos.« Ich drehe mich um. Simeon macht einen Schritt zurück. Starrt mich an. Seine Nasenflügelblähen sich. Er sieht von mir zu dem rothaarigen Vampir neben ihm. Versucht das Unbegreifliche zu begreifen: Dass ich wie der Rotschopf bin. Auch wenn das Zittern immer noch in meinem Körper ist, bin ich schnell. Wie durch Zauberei halte ich den Dolch in der Hand, stoße ihn dem Vampir ins Herz, ramme Simeon in der gleichen Bewegung den Ballen der anderen Hand von unten gegen die Nase. Er taumelt zurück. Der Vampir sackt zu Boden. Ohne sich zu verändern. Es kann noch nicht besonders lange her sein, dass er geschaffen wurde. Ob es bei mir genauso aussehen würde? Blut spritzt. In meinem Oberkiefer tobt Gier. Ich bin über Simeon, noch ehe der sein Gleichgewicht wiedergefunden hat, schlage meine Zähne in seinen Hals. Breche ihm das Genick, während sein Blut meinen Mund füllt. Alles, was er von sich geben kann, ist ein überraschtes Keuchen. Er wird in meinem Arm leblos und schwer. Und dabei ist es mir egal, dass sein Blut schal wird, nachdem sein Herz nicht mehr schlägt. Ich gehe mit ihm zusammen in die Knie, lasse ihn zu Boden gleiten. Erst als sein Blut schon bitter ist, schaffe ich es, die Zähne aus seinem Hals zu nehmen.
    ›Ein Geschaffener, der die Hand gegen einen Lamia erhebt, ist des Todes.‹ Nun gut. So sei es.
    Ich ziehe meinen Dolch aus dem Herz des Vampirs, wische die Klinge an ihm sauber, stecke sie in die Scheide zurück. Dann breche ich auch ihm noch das Genick. Nur um sicherzugehen. Jérôme wird die beiden vermissen, wenn er sich von di Uldere verabschiedet. Ein rascher Blick nach beiden Seiten die Straße entlang. Nur um sicherzugehen. Verlassen. Simeons Blut hat den Hunger nicht wirklich gestillt. Ihn vielleicht ein klein wenig gemildert, aber gestillt … nein. Alles in mir schreit immer noch nach Blut. Ich muss jagen. Dafür ist keine Zeit. Ebenso wenig wie dafür, die Leichen zu entsorgen. Die leer stehende Lagerhalle auf der anderen Straßenseite muss genügen. Zumindest für den Augenblick ist das Glück mir hold genug – niemand kommt die Straße herunter, als ich die beiden Körper hinüberschaffe. Über kurz oder lang wird man sie dort

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