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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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kann ich meinen Kaffee auch in Ruhe trinken. Zu spät komme ich sowieso.“ Ann stand in Levians Küche mit einem Becher heißen Kaffee in der Hand und sah auf die Uhr.
    Sie hatte die letzte Nacht bei Levian verbracht. Nachdem sie die wirklich fantastische Lasagne gegessen hatten kuschelten sie sich beide zusammen auf das große, gemütliche Sofa. Levian legte einen Film ein, von dem beide allerdings nicht viel mitbekamen. Allein bei dem Gedanken daran schoss Ann gleich wieder die Röte ins Gesicht.
    Levian war so einfühlsam. Er küsste sie, er streichelte sie und doch schien es, als würde er ihr alle Zeit der Welt geben, bis er mehr fordern würde. Sie nahm es dankbar an.
    Auch wenn sie sonst kein Kind von Traurigkeit war und es auch nicht das erste Mal wäre, dass sie mit einem Jungen schlafen würde, hielt sie bei Levian etwas davor zurück, sich ihm sofort hinzugeben. Er war ihr so wichtig und ein Gefühl tief in ihr drin sagte ihr, dass sie noch alle Zeit der Welt hatten und nichts überstürzen mussten. Sie genoss es daher, sich Zeit zu lassen und einfach nur mit ihm zu kuscheln.
    Der Film war schon lange zu Ende und als das Menü des DVD-Players sie aufforderte, den Film erneut zu starten war es zu spät, um noch nach Hause zu fahren. Ann beschloss seine Einladung anzunehmen und die die Nacht bei ihm zu verbringen.
    Er hatte tatsächlich eine frische Zahnbürste für sie und nachdem sie sich im Bad ‚bettfertig‘ gemacht hatte, zog sie das viel zu große T-Shirt von ihm über, was er ihr aufs Bett gelegt hatte. Sie roch daran, sog seinen Duft ein und legte sich glücklich ins Bett. Auf sein Angebot, dass er auf dem Sofa schlafen könne, ging sie gar nicht erst ein. Sie vertraute ihm und so klopfte sie neben sich aufs Bett und schlug die überdimensionale Bettdecke ein Stück zurück, sodass er hinunterschlüpfen konnte. In seinem Arm schlief sie dann ein.
    Am Morgen verschliefen sie auch prompt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie die halbe Nacht knutschend auf dem Sofa verbracht hatten. Ann grinste. Nun würde sie sowieso zu spät zur Schule kommen und sie spielte mit dem Gedanken, ihr ganz fern zu bleiben. Aber die Mathearbeit, die sie in der letzten Stunde vor der Mittagspause schreiben würden, hielt sie davon ab. Sie musste allerdings vorher noch nach Hause, ihre Schultasche packen und sich frische Klamotten anziehen.
    Levian trat hinter sie und legte ihr die Arme um die Taille. „Aber nicht, dass ich nachher Schuld daran bin“, raunte er ihr ins Ohr, dass es ihr Gänsehaut verschaffte.
    „Na ja, einer muss ja die Schuld haben“, blödelte Ann. „Und die werde ich bestimmt nicht auf mich nehmen. Also – da wird die Wahl eng.“
    „Ha! Und du meinst, damit kommst du durch?“
    „Nein, höchstwahrscheinlich nicht“, seufzte sie ergeben auf. „Ich werde wohl die Wahrheit sagen müssen …“
    „Die Wahrheit? Und die wäre?“
    „Das du mich vom Schlafen abgehalten hast und ich deswegen verpennt habe. Siehst du – doch deine schuld!“ Sie quiekte, als Levian sie kitzelte, doch bevor daraus eine zärtliche Balgerei entstehen konnte, die wer weiß wie geendet hätte, siegte bei Levian scheinbar die Vernunft, denn er sagte:
    „Ich habe auch gleich noch einen Termin. Also, wenn ich dich noch nach Hause fahren soll, dann kannst du deinen Kaffee wohl doch nicht in Ruhe austrinken. Obwohl, ich sehe schon – die Hälfte hast du eh verschüttet.“
    Ja, das stimmte. Als er sie gekitzelt hatte. Sie befreite sich aus seinen Armen und schnappte sich den Lappen, der auf der Spüle lag, um die braune Pfütze wegzuwischen. „Na gut. Nützt ja nichts. Also, dann ziehe ich mich mal an.“
    „Mach das. Ich trinke derweil meinen Kaffee aus. Ganz in Ruhe.“ Er grinste.
    „Bäh!“ Ann streckte ihm die Zunge heraus. Böse sein konnte sie ihm aber nicht. Sie liebte es, wenn er so albern war. Das machte den kleinen Altersunterschied zwischen ihnen wieder wett.
    Sie stellte den Becher ab und ging hinüber zum Schreibtisch, um ihre Jacke anzuziehen, die über dem Stuhl hing. Sie zog die Jacke etwas zu schwungvoll von der Lehne, der Ärmel verfing sich in einem Stapel Papiere, der auf dem Schreibtisch lag und mit einem lauten Plumps fiel ein Buch hinunter. Aufgeschlagen landete es direkt vor ihren Füßen.
    Sie bückte sich um es aufzuheben, und neugierig wie sie war, konnte sie nicht umhin, einen Blick auf die Zeilen zu werfen, die ihr entgegen blickten.
     
    Gefangen in der Ewigkeit
    Umgeben nur von

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