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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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war eine Zeichnung. Darauf gut zu erkennen war ein rundes Amulett. Auf dem Deckel befanden sich ineinander verwobene Linien. Die gleichen, die auch auf seinem, Cats und Rics Ring eingraviert waren. Außerdem hatte es drei Steine zwischen den Linien. Einen blauen, einen roten und einen grünen Stein. Er nahm an, dass das Turmaline waren.
    Unter dieser Zeichnung war noch eine. Dasselbe Amulett, nur mit geöffnetem Deckel. Und in diesem Deckel standen eine Menge Buchstaben, winzig klein geschrieben, in einer Sprache, die er nicht entziffern konnte. Er runzelte die Stirn und ließ seinen Blick weiter über die Zeichnung schweifen. Er konnte in der Unterseite des Amuletts die drei Einbuchtungen erkennen, in die vermutlich die Ringe gehörten. Wie in dem alten Pergament beschrieben, das er schon seit zweihundert Jahren mit sich herum schleppte.
    Unter den beiden handgezeichneten Bildern stand mit alter Schrift ein einziges Wort:
    Nilamrut .
    Levian bekam Gänsehaut. Wenn er eins und eins zusammenzählte und durchdachte, woher Ann diese Zeichnung hatte, dann konnte das nur eines heißen: Ihre Familie stammte aus demselben Clan, wie seine und wie Rics. Denn nur Familien dieser Zeit konnten einen Bezug zu dem Nilamrut haben. Es war verrückt, aber wie es aussah, war es Anns Schicksal gewesen, ihn zu treffen. Und vermutlich hatte es tatsächlich einen bestimmten Grund, warum ihre Eltern in Italien waren. Und das ausgerechnet jetzt.
    Doch dann verstand er wiederum nicht, warum Cat seine Bestimmung sein sollte. Denn laut der Vorhersage seines Vaters Mortimer, war Cat der Schlüssel. Mir ihr sollte Levian sich vereinigen, damit seine Eltern wieder zum Leben erweckt werden konnten. Was zum Teufel war das Verbindungsstück zwischen diesen beiden Bestimmungen?
    Von der Cat-ist-der-Schlüssel-Geschichte hatte er noch niemandem etwas erzählt. Weder wusste Ann darüber Bescheid, noch Ric oder Cat selbst. Diesen Kernpunkt seiner Geschichte hatte er bisher für sich behalten. Wohlwissentlich, dass Ric damit sicher ein Problem hatte. Und das konnte er gut nachvollziehen. Wer hatte es schon gerne, wenn ein anderer Besitzansprüche auf seine Freundin erhob? Und dazu noch aus solchen Beweggründen. Doch jetzt sah es so aus, als müsste er das Geheimnis lüften. Und er hoffte, dass das kein böses Blut unter den Freunden geben würde.
    „Und?“, holte Ann ihn mit einem Wort aus seinen Gedanken. Er zuckte zusammen, räusperte sich und löste endlich die Augen von dem magischen Wort Nilamrut .
    „Ich denke, du hast eine ziemlich alte Vergangenheit, Sugar. Wenn das da“, er zeigte auf die Zeichnung, „das ist, was ich denke, was es ist, dann gehört deine Familie ebenfalls zu den Einflussreichsten des achtzehnten Jahrhunderts.“
    „Du meinst, meine Vorfahren haben auch etwas mit dem Amulett zu tun? Und mit den Ringen und mit deiner Geschichte?“ Sie hob die Augenbrauen und sah ihn durchdringend an. Levian nickte nur. Ja, das glaubte er. Und als er ein dunkles Aufflackern in den Augen seiner Freundin sah, war er mehr als überzeugt davon.
    „Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Und ich denke, dass es an der Zeit ist, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. Also, was ist noch in der Kiste?“
    „Nichts Außergewöhnliches mehr. Die Zeichnung ist das absolute Highlight. Hier sind noch ein paar Zettel, aber ich kann die Schrift nicht entziffern. Kannst du das lesen?“ Sie reicht ihm einige Schriftstücke die mit Tinte eng beschrieben waren. Aber auch er konnte mit der Schrift nichts anfangen. Kopfschüttelnd reichte er sie ihr zurück.
    „Und das Amulett ist nicht zufällig da drin, oder?“
    Ann zog eine Grimasse. „Nein, leider nicht. Das hätte ich wohl als Erstes voller Stolz präsentiert, oder?“
    „Das heißt, wir stehen wieder ganz am Anfang. Wir wissen zwar jetzt, dass du in irgendeiner Verbindung zu allem stehst und das es nicht nur ein schöner Zufall war, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.“ Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Doch ansonsten stehen wir immer noch bei null.“
    „Nicht ganz. Ich habe noch etwas überlegt. Dieses Rot zu Rot bringt den ersehnten Tod kann meiner Meinung nach nur eines bedeuten.“
    „Und was genau?“
    „Unser Blut, miteinander vermischt, kann dich retten.“ Stille.
    Ann schwieg, sah ihn nicht an, atmete nicht. Levian war geschockt. Gedanken rasten unaufhaltsam in seinem Kopf durcheinander. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Die Erinnerung klopfte an und er merkte, wie die

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