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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Seite. Er grinste.
    „Hey Sugar. Na, wo brennt es? Du hörst dich so atemlos an.“ Er setzte sich in seinen Bürostuhl, legte die Beine auf den Schreibtisch und klemmte sich den Hörern zwischen Ohr und Schulter, während er weiter an seinen ölverschmierten Fingern rieb.
    „Ja, ich … ich bin da über etwas gestolpert. Ich denke, wir müssen uns noch mal unterhalten.“
    „Noch mal? Hör mal, wir haben heute den ganzen Tag damit verbracht, über dieses Sache zu reden und sind zu keinem Vernünftigen Ergebnis gekommen. Was hat sich dir in den Weg gelegt, was jetzt keinen Aufschub mehr duldet?“ Er schüttelte stumm den Kopf. Ann schien diese ganze Sache nicht mehr los zu lassen. Ihm ging es ja nicht anders, es beschäftigte ihn genauso sehr, doch er war schlau genug, seinen grauen Zellen auch mal eine Auszeit zu geben. Ann anscheinend nicht. Er fragte sich gerade, ob er sich Sorgen deswegen machen müsste, da hörte er, was sie sagte.
    „Erinnerst du dich an den Satz Rot zu Rot, bring den Tod ?“
    „Wie könnte ich den vergessen? Ist ja noch nicht so lange her. Was ist damit? Hast du herausgefunden, was das heißt?“
    Ann sagte nichts. Er konnte sie atmen hören, merkte, dass sie nicht so recht raus wollte mit der Sprache. Er griff den Hörer, setzte sich auf und eine plötzliche Anspannung ergriff ihn. „Was? Ann, rede schon!“
    „Wenn ich Recht habe, mit dem, was ich vermute, dann bedeutet das nichts Gutes. Ich war bei mir zu Hause und … ich habe etwas gefunden, das ich dir zeigen muss. Unbedingt. Es … kann ich noch mal vorbei kommen?“
    Sie wollte ihm also nicht am Telefon erzählen, was sie herausgefunden hatte. In seinen Ohren klang das nicht gut. Gar nicht gut. „Klar, komm her. Ich bin noch in der Halle und räume schon mal auf.“
    „Gut. Bis gleich.“
    „Bis gleich“, raunte er noch in den Hörer, doch sie hatte bereits aufgelegt. Was sie wohl für eine Entdeckung gemacht hatte? Levian wurde mit jeder Minute, die verstrich unruhiger. Daher machte er sich daran, die Werkstatt aufzuräumen, um sich abzulenken und gerade, als er das letzte Werkzeug verstaute, fuhr ihr Mini auch schon auf den Hofplatz. Ann kam ihm entgegen, ihr Gesicht war ziemlich blass, was ihn erschreckte. Sie wirkte fahrig und völlig durcheinander. Es musste wirklich ernst sein.
    „Hey Sugar“, entgegnete er ihr, als sie sich in seinen Arm warf. Offensichtlich war es ihr egal, dass er seine dreckigen Klamotten noch nicht gegen Saubere ausgetauscht hatte. „Hey, was ist denn los? Komm, lass uns nach oben gehen. Ich lasse eben nur noch das Tor hinunter.“ Levian ließ sie los, ging mit schnellen Schritten zum Hallentor und ließ es herunter fahren. Dann drehte er sich wieder zu ihr herum, nahm ihre Hand und zusammen gingen sie die schmale Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Mittlerweile beschlich ihn ein Gefühl, was ihm nicht gefiel und er hatte fast Angst vor dem, was Ann ihm gleich erzählen würde …
     
    ***
     
    „Warum? Ich meine, was hat er davon, mich in aller Öffentlichkeit zu küssen? Das ist es, was ich nicht verstehe.“ Cat blickte Ric mit traurigen Augen an.
    Nachdem er Stephen mitten auf dem Schulhof einen Kinnhaken versetzt hatte, brachte er Cat aus der Schule. Er setzte sie in seinen Mustang und fuhr los. Einfach drauf los. Er musste sich so zusammenreißen. Diese unbändige Wut machte ihn fast wahnsinnig. Wie konnte dieser Mistkerl es wagen, seine Cat so zu bedrängen? Gegen ihren Willen. Er hatte Stephen zweimal eine gescheuert, dass ihm Hören und Sehen verging. Am liebsten hätte er noch einmal nachgeschlagen, aber das verkniff er sich. Durch seine jahrelange Boxerfahrung wäre es ein leichtes gewesen, ihm K.O. zu schlagen, doch dazu durfte er sich nicht hinreißen lassen. Das hätte ihn einen Verweis kosten können. Und dann wäre Cat diesem Schwein schutzlos ausgeliefert. Nein – er musste sich zurückhalten, auch wenn es ihm schwer fiel.
    Irgendwann hatte Cat dann das Schweigen gebrochen. Sie war fix und fertig, begriff gar nicht recht, was geschehen war. Und vor allem nicht, warum. Genauso wenig, wie er selbst.
    Jetzt saßen sie bei Larry, aßen Burger zum Abendessen und unterhielten sich über die Schule, die laufenden Kinofilme, die bevorstehende Party und jetzt auch wieder über den Vorfall am Nachmittag. Cat schien das richtig mitzunehmen. Und das machte Ric nervös.
    „Ich weiß es auch nicht. Vielleicht Rache. Vielleicht mangelnde Aufmerksamkeit? Vielleicht suchte er auch einfach

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