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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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verabscheute sich mittlerweile jeden Tag mehr dafür, dass er ein Geheimnis vor seinen Freunden hatte.
    „Genau. Mit ein bisschen Abstand sehen wir die Dinge dann vielleicht auch wieder klarer. Lass es uns versuchen. Lass uns versuchen abzuschalten und uns auf andere Dinge zu konzentrieren.“
    „Die da wären?“ Schnell schüttelte er seine schweren Gedanken ab. Der Schalk blitzte wie gewohnt in seinen Augen auf. Ann lachte. Und dann drehte sie sich blitzschnell aus seinem Arm heraus und rollte sich auf ihn. Ihr Herz schlug schneller, die Aufregung trieb ihr die Röte in die Wangen und das Atmen fiel ihr schwerer. Das dunkle Blau seiner Augen glitzerte im Licht der Kerze wie der Ozean und sie versank nur allzu gerne darin, tauchte bis auf den Grund seiner Seele, um darin zu wohnen. Dann küsste sie ihn, mit all ihrem Gefühl, das sie in sich trug.
     

Partyspielchen
    Endlich Samstag. Der achtzehnte Geburtstag der Zwillinge stand an und damit die größte Party des Jahrhunderts. Cat wusste, Dionne hatte alles bis ins kleinste Detail organisiert. Es würde der beste DJ der Stadt auflegen, die abgefahrenste Location hergerichtet sein, die Eastport jemals gesehen hatte und die coolsten Leute wären eingeladen. Außerdem würde der Alkohol – inoffiziell - sicherlich in rauen Mengen fließen. Ihre Eltern waren nicht da. Die perfekte Ausrede also, um so zu feiern, wie Jugendliche in dem Alter es schon immer mal tun wollten, aber nie durften!
    Die Party war schon in vollem Gange, als Ric und Cat eintraf. Sie mussten den Mustang ein Stück weiter die Straße herunter abstellen, denn in der Nähe des Hauses waren bereits etliche Autos in Schlange geparkt. Die Musik schallte ihnen gedämpft schon entgegen, als sie aus dem Auto stiegen.
    „Oh my god! Hier ist ja schon die Hölle los! Und dabei ist es noch früh.“ Cat war erstaunt. Sicher – sie hatte mit vielen Gästen gerechnet, aber den Autos nach, die hier standen, musste ganz Eastport eingeladen sein. Sie schüttelte den Kopf. “Wenn das man keinen Ärger gibt.“
    „Warum Ärger?“, fragte Ric, während er den Mustang abschloss.
    „Weil … na ja – hast du dich mal umgesehen? Halb Maine scheint auf den Beinen zu sein. Dieser Höllenlärm wird wohl nicht unbemerkt bleiben. Wenn nicht die Nachbarn heute Nacht für Ruhe sorgen und Dionne zur Raison bringen, dann werden es spätestens die Cops tun. Und wenn ihre Eltern dann davon erfahren … Gnade ihr Gott.“ Cat hatte wirklich die Befürchtung, dass die Party eskalieren könnte, doch Ric wischte ihre Bedenken fort.
    „Ganz ehrlich, Cat? Dionne und Jayden werden wissen, wie weit sie gehen können. Und wenn sie es nicht wissen, dann müssen sie eben ihr Lehrgeld bezahlen. Das ist dann so. Aber mein Herz – uns beiden kann das heute egal sein! Darum machen wir uns keine Sorgen. Wir beide“, er unterbrach sich und küsste sie auf die Nasenspitze, „wollen heute Abend nur Spaß haben. Sonst nichts. Und du kannst dir sicher sein: Ich werde dich heute Abend nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Versprochen!“ Ein Lächeln umspielte seinen Mund, doch es erreichte seine Augen nicht. Cat wusste warum.
    Stephen.
    Er war noch zu präsent. Seit dem Tag auf dem Schulhof, als er sie bedrängt und geküsst hatte, war er nicht mehr gesehen worden. Vielleicht schwänzte er die Schule wieder, vielleicht war er krank. Fakt war, dass er sich nicht blicken ließ. Und das war gut so. Ric wäre sicher ausgeflippt, hätte er sich noch einmal in ihre Nähe gewagt.
    Nachdem Stephen endlich gegangen war, hatte es lange gedauert, Ric von abzuhalten, ihm hinterherzulaufen, um ihn zu Boden zu schlagen. Sie brauchte einige Zeit, um ihn wieder zu beruhigen. Und dabei war es doch für sie am Schlimmsten gewesen. Sie hatte doch Stephens Lippen auf ihren gespürt und konnte sich nicht aus seinem Klammergriff befreien. Alleine der Gedanke daran verursachte ihr Brechreiz. Wie konnte sie jemals auf ihn hereinfallen? Auf diesen Widerling. Sie verstand sich selbst nicht.
    „Hey, alles klar?“ Ric unterbrach ihre Überlegungen und sah sie besorgt an. Vermutlich machte sie gerade kein Partygesicht.
    „Ja, ja, alles klar“, antwortete sie schnell. Sie wollte nicht, dass er sich wieder Gedanken um sie machte.
    „Das sieht mir aber nicht danach aus. Hey, er wird nicht hier sein. Das hat Jayden mit fest versprochen. Keine Sorge.“
    „Ja, ich weiß. Aber … ach, es ist einfach noch so … alleine der Gedanke … oh man. Tut mir leid.

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