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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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verformte.
»Mein Gott!«, platzte es aus Maggie heraus und sie sprang auf. Sie wandte sich Denal zu und hielt ihm den verwandelten Dolch entgegen. »Sieh mal!«
Aber Denal starrte gerade mit offenem Mund in die andere Richtung, hinaus auf die Totenstadt. Er hob einen Arm und wich zu ihr zurück. »Miss Maggie …?«
Mit dem Blick folgte sie der Richtung, die sein Arm wies. Am schattigen Rand der Grabstätten kauerten bleiche, monströse Gestalten. Sie waren völlig lautlos herangekrochen und selbst jetzt entfloh ihnen kein Knurren oder Heulen. Maggie bemerkte, dass mehrere Gesichter auf die gigantische Statue gerichtet waren – aber nicht alle. Viele der hungrigen Augenpaare starrten direkt zu ihnen hinüber.
Als hätten sie gemerkt, dass sie entdeckt worden waren, schlichen die Kreaturen jetzt vom Rand der Totenstadt heran. Schweigend, wie verzerrte Schatten, krochen und watschelten sie auf sie zu. Es mussten mindestens zwei Dutzend sein.
Maggie zog Denal mit sich zurück in die kleine Vertiefung zwischen den beiden Fersen des Inkakönigs. Denal hatte eine Taschenlampe sowie die Überreste ihrer einen Fackel bei sich. Beides würde die Horde nicht zurückhalten. Sie brauchten dringend Hilfe. Maggie wagte sich einen Schritt vor und schrie aus voller Lunge, weil es jetzt keinen Grund mehr gab, leise zu sein: »Sam! Hilfe!« Ihr Schrei schallte durch die große Höhle.
Zwei der Bestien, die nicht mehr weit entfernt waren, hatte der Lärm so verärgert, dass sie augenblicklich auf sie zustürzten. Sie gehörten zur Soldatenklasse des Rudels. Geduckt sprangen sie auf ihren mächtigen Muskeln heran, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, die Fänge entblößt. Mit ihren zum Angriff weit geöffneten Schnauzen erinnerten sie an haarlose Bären.
Maggie schwenkte ihre einzige Waffe, den Dolch, der jetzt wie ein Pfeil geformt war. Wenn sie einen von beiden töten könnte …
Derjenige, der am weitesten herangekommen war, richtete sich auf und wollte zuschlagen. Da fiel sein Blick auf Maggies Waffe. Die Bestie heulte auf, als wäre sie getroffen worden, fiel zurück und stieß dabei mit ihrem Partner zusammen. Ineinander verknäuelt, kratzten sie sich gegenseitig mit ihren Klauen und kämpften darum, möglichst weit vom Dolch wegzukommen. Die schmalen Augen hatten sich in nackter Panik weit geöffnet. Jaulend flohen sie zu den anderen.
Maggie trat weiter aus ihrem Versteck und hielt ihre Waffe hoch in die Luft. Ein erschrockenes Quietschen durchlief die eng aneinander gedrängten Bestien. Wie eine Schule aufgeschreckter Fische fuhren sie herum und jagten davon.
Sie senkte die verwandelte Waffe und betrachtete stirnrunzelnd den goldenen Pfeil. Was war da gerade geschehen? Sie betastete den Pfeilschaft und sah sich nach der verschlossenen Tür um. Mehr wegen der Reaktion der Bestien als aus eigener Erkenntnis keimte in Maggie der Verdacht auf, dass sie tatsächlich den Schlüssel zu der Inkastatue in Händen hielt. Offenbar hatten die Kreaturen sich davor gefürchtet. Aber weshalb? Hatte dieser Pfeil bei den Bestien eine entsetzliche Erinnerung an die Inka wachgerufen, die vor Urzeiten mit dieser seltsamen Waffe hergekommen waren? Aber das wäre mindestens fünf Jahrhunderte her. Verband diese andersartigen Wesen eine Art kollektives Gedächtnis, ein angeborener Instinkt?
Entschlossen, ihre Theorie zu überprüfen, trat sie zu der silbernen Tür, hockte sich hin und steckte den schlanken Pfeil in den Schlitz. Sollte er sich als der Schlüssel erweisen, hieß dies gleichzeitig, dass die Inka einige Mythen mit den Griechen gemeinsam hatten. Allein diese Tatsache könnte eine ganze Doktorarbeit wert sein. Mit angehaltenem Atem ließ Maggie den Pfeil hineingleiten.
Ein kleines Klick ertönte – und die Tür schwang auf.
Dahinter lag eine dunkle Kammer.
Maggie zögerte. Sie warf einen Blick auf ihre Hand. Nachdem die Tür aufgegangen war, hatte der goldene Dolch wieder seine ursprüngliche Form angenommen und seine lange Klinge glitzerte im Licht. Sie hielt die Waffe auf den Eingang gerichtet und dachte an die Fallen in der anderen Kammer. Dennoch – es gab keinen anderen Weg außer diesem. Ohne sich umzudrehen, winkte sie mit der freien Hand Denal heran.
»Bring mir die Taschenlampe!«
Sie leuchtete hinein. Hinter der Tür lag eine kleine, schmucklose Kammer, deren Boden ebenso golden war wie die Statue. Der Raum war groß genug, sie alle aufzunehmen. Maggie beugte sich vor und leuchtete nach oben. Es gab keine Decke. Der

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