Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
keuchte er und zeigte hinter sie.
Sam wandte sich um. Wieder kamen die bleichen Bestien aus den Schatten der Straßen auf den zentralen Platz gekrochen. Sie hörten ein tiefes Knurren. Sam scheuchte seine Leute durch die Tür in der goldenen Ferse. »Offenbar setzt sich ihr Hunger durch.«
Maggie ging als Vorletzte hinein. »Beeilung, Sam! Hilf mir mit der Tür!«
Sam hielt der gewaltigen Menge an Kreaturen weiterhin das Gesicht zugewandt, während er zu dem schmalen Eingang zurückwich. Als er sich mühsam hindurchschob, verfing sich der Riemen seines Gewehrs in der Türangel. Er zerrte daran, wodurch sich der Lederriemen allerdings nur umso fester verhakte. »Verdammt noch mal!«
Eine der Kreaturen, die seine missliche Lage bemerkte, sprang knurrend heran. Sie schien nur aus Klauen und Zähnen zu bestehen. Ein Soldat. Die Bestie zischte ihn an, wobei ihr Speichel aus dem Maul schäumte, und schlug mit einer rasiermesserscharfen Klaue nach Sams Kehle.
Sam wich zurück und parierte den Angriff mit dem goldenen Dolch. Die Klinge schnitt in bleiche Haut, aber es war lediglich wie ein Nadelstich bei einem Bullen. Die Kreatur wuchtete sich hoch und kreischte dabei voller Wut. Das Blut aus der Wunde bespritzte Sam, während er weiter mit dem verhakten Gewehr kämpfte.
»Lass es hängen!«, schrie Maggie.
»Es ist unsere einzige Waffe!« Er legte eine Hand auf das Gewehr und hielt den goldenen Dolch zwischen sich und seinen Gegner, hinter dem weitere der bleichen Bestien quietschten und kreischten. Sie hatten Blut gerochen.
Sam sah der Kreatur, die ihn drohend überragte, in die Augen. In diesen schwarzen Brunnen spürte er eine dunkle Intelligenz. Sie hob den verwundeten Arm und Blut rieselte die bleiche Haut hinab. Aus ihrer Kehle drang ein leises, hasserfülltes Knurren. In Erwartung des Hiebs spannte sich Sam an.
Stattdessen wurde die Bestie jedoch plötzlich weggerissen wie eine von unsichtbarer Hand geführte Marionette. Angefangen von der Klauenhand schwärzte sich der ganze erhobene Arm. Die Schwärze breitete sich aus wie brennendes Gift. Rauchwölkchen stiegen auf. Heulend vor Schmerz krachte die Kreatur in ihre Genossen hinein. Ihr verkohlter Arm zerbröselte und fiel wie Asche ab, aber der Brand breitete sich immer weiter aus. Die Bestie wälzte sich auf dem Felsboden umher, doch in nur wenigen Sekunden waren ihr bleicher Rumpf und die anderen Gliedmaßen ebenso schwarz wie der Granit darunter. Rauch wirbelte um die sich windende Gestalt; durch die Risse in ihrer Haut zeigten sich sogar kleine Flammen.
Sam wusste, wovon er hier Zeuge wurde. Das seltene Phänomen war in der Vergangenheit dokumentiert, jedoch niemals direkt beobachtet worden: spontane Verbrennung .
Verblüfft wich er zurück. Das Gewehr hatte er vollkommen vergessen und weil er jetzt nicht mehr daran zerrte, fiel es einfach klappernd zu Boden. Er ließ es liegen und schwenkte stattdessen den Dolch.
Draußen vor dem Eingang wichen die bleichen Kreaturen vor ihrem verkohlten Bruder zurück. Die große Bestie lag reglos da, eine Skulptur aus Asche auf dem Felsboden.
Maggie duckte sich, packte den Lauf der Winchester und zog sie zu ihnen in die kleine Kammer. »Hilf mir mit der Tür!«
Sam nickte benommen. Er warf einen letzten Blick auf den goldenen Dolch und schob ihn dann sorgfältig in seinen Gürtel. Jetzt hatte er die Hände frei und konnte Maggie dabei helfen, die schwere Tür zuzuziehen. Sobald sie sich fest geschlossen hatte, legte sich klickend der Riegel vor.
Maggie lehnte sich gegen die silberne Tür. »Jetzt dürfte eigentlich nichts mehr passieren.«
Plötzlich rumpelte der Boden unter ihnen. Alle spannten sich an.
»Na toll, musstest du das ausgerechnet jetzt sagen?«, jammerte Norman und richtete den Blick fest auf den Boden.
Da ertönte ein tiefes Gurgeln. Es hörte sich an wie das Rauschen eines schäumenden, mächtigen Flusses unter dem Boden. Das Geräusch wurde ohrenbetäubend laut und schallte in die hohle Statue hinauf.
»Was ist das, zum Teufel?«, fragte Maggie.
»Die nächste Falle!«, schrie Sam.
»Hier entlang«, sagte Abt Ruiz, drehte sich um und ging den langen schmalen Korridor hinab.
Henry hielt sich im Hintergrund, als der Abt ihre Besichtigungstour durch den Forschungskomplex unterhalb der Abtei Santo Domingo fortsetzte. Joan ging neben dem großen Mann, während Henry an der Seite von Carlos, dem Mönch mit dem unbewegten Gesicht, dahinmarschierte. Argwöhnisch und wachsam beobachtete Carlos die Gruppe unter den

Weitere Kostenlose Bücher