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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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haben Sie keine Angst! Obwohl die Studenten eingeschlossen sind, deutete ihr letzter Funkspruch darauf hin, dass sie Schutz in einer natürlichen Höhle gefunden haben.«
»Ich muss da hin! Sofort!«, sprudelte es aus Henry heraus. Er entzog sich Joans Griff. Jegliches Interesse an den Vorgängen hier hatte sich in Luft aufgelöst. O mein Gott … er hatte Sam völlig vergessen. Er hatte nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass sein Neffe möglicherweise in Gefahr war.
»Sie können nichts unternehmen. Ich stehe mit meinen Männern dort oben in Verbindung. Sollte sich etwas ändern, in der einen oder anderen Hinsicht, werde ich Ihnen sofort Bescheid geben.«
Das Blut, das Henry aus dem Gesicht gewichen war, kehrte wieder zurück. »Ich werde nicht mit Ihnen zusammenarbeiten! Nicht, bis ich meinen Neffen in Sicherheit weiß!«
»Beruhigen Sie sich, Professor Conklin. Ich habe bereits ein Team aus Bergbauexperten dorthin gesandt, die bei den Rettungsarbeiten helfen sollen.«
Henry rang die Hände. Joan legte ihm einen Arm um die Schultern. Er stand steif in ihrer Umarmung. Nach dem Tod seiner Frau und seines Bruders war Sam seine ganze Familie. Er hatte keinen Platz für jemand anderen. Wenn ihn seine Kollegin aus alten Studientagen nicht so bezaubert hätte, hätte er vielleicht klarer denken und diesem Schlamassel hier aus dem Weg gehen können. Er entwand sich Joans Umarmung, sah dem Abt ins Gesicht und sagte durch die zusammengebissenen Zähne: »Wenn Sam wegen all dem etwas zustoßen sollte, werde ich Sie umbringen.«
Abt Ruiz wich einen Schritt zurück, während Bruder Carlos mit seiner Glock herantrat – eine Warnung, dass Henry nichts Unüberlegtes tun sollte. Mit leicht zitternder Stimme sagte der Abt: »Ihr Neffe ist ganz gewiss in Sicherheit.«
Die nächste Falle!
Als der goldene Boden unter ihnen zu zittern begann, zog Sam Maggie zu sich. Sie hatte versucht, die Tür der Statue zu entriegeln, aber die blieb fest verschlossen. »Haltet euch bereit!« Die Vibrationen gingen durch die Sohlen seiner Stiefel, liefen ihm die Beine hinauf und kitzelten an Rippen und Rückgrat.
Einen Schritt entfernt stützte Denal Norman; die Augen des jungen Quecha waren groß wie Suppentassen.
Das Poltern wurde in dem engen Raum ohrenbetäubend laut, und unter Sams Füßen vibrierte der Boden immer heftiger. »Festhalten!«
Plötzlich erfüllte die Kammer ein ungeheures Getöse und der Fußboden bebte, als würde er sich gegen einen gewaltigen Druck stemmen. Dann ertönte das laute Klacken von sich lösenden Haken und die Plattform schoss in die Höhe. Norman fiel auf Hände und Knie und schrie vor Schmerz, als sein verletztes Bein auf den Metallboden krachte. Keiner der anderen sprach ein Wort. Die Angst hatte sie zum Schweigen gebracht und sie standen angespannt und wie versteinert da.
Die Plattform ruckelte heftig, fuhr jedoch weiter nach oben – zunächst langsam, dann rascher. Sie drehte sich leicht, während sie den Schacht hinaufstieg und der Fußboden zitterte weiterhin unter der Kraft, die ihn nach oben trieb.
»Hydraulik!«, schrie Norman über das Getöse hinweg. Denal half ihm auf die Beine.
»Was?«, fragte Sam.
Maggie löste sich aus seiner Umarmung und musterte den Boden. »Sie müssen einen unterirdischen Fluss angezapft haben, vielleicht einen Nebenarm desjenigen, in dem wir gestern geschwommen sind. Das ist ein hydraulischer Aufzug, verdammt!«
Sam starrte in die Höhe, den engen Schacht hinauf. »Aber wohin bringt er uns?«
Maggie runzelte die Stirn. »Wenn sie Eindringlinge töten wollten, wäre das hier eine viel zu komplizierte Methode«, meinte sie und richtete ihren Blick auf die vorübersausenden Wände. »Meiner Ansicht nach bringt er uns bis nach ganz oben.«
»Bis zur Decke?«, fragte Sam. Er dachte an die Haltung des Inkakönigs, der die Arme nach oben hielt und die Handflächen an die Decke der Höhle gelegt hatte, als würde er sie stützen. Er stellte sich die Statue vor. Praktisch kurvenlos und schwindelerregend hoch.
»Hoffentlich wird er uns da oben nicht bloß zerquetschen«, sagte Norman säuerlich. »Das würde einen ansonsten perfekten Tag völlig ruinieren.«
»Ich glaube kaum«, erwiderte Maggie unsicher.
Plötzlich schrie Denal auf und zeigte in die Höhe. »Da, sehen!«
Maggie schwang ihre Taschenlampe herum, doch das wäre nicht nötig gewesen. Hoch über ihnen kam das Ende der Passage in Sicht, eine goldene Kuppel, die Schädeldecke der Statue. Durch die regelmäßig

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