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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wollte, dann jetzt. »Norman, halt dich fest! Wir kommen! Aber sag Sam, er soll nichts Übereiltes unternehmen! Er weiß, dass ich kein Vertrauen in ihn habe, wenn er auf eigene Faust handelt.«
Bei seinen letzten Worten fuhr Philip neben ihm überrascht hoch. Henry betete darum, dass Norman ebenso schockiert über diese Äußerung wäre. Das ganze Team wusste, dass Henry seinem Neffen allerhöchste Wertschätzung entgegenbrachte und Sam oder einen anderen nie derart herabsetzen würde. Doch Abt Ruiz wusste es nicht. Henry drückte erneut auf den Knopf. »Ich meine es ernst. Unternehmt nichts. Ich vertraue Sams Urteil nicht .«
»Professor?« Norman klang völlig verwirrt. Atmosphärische Störungen übertönten jedes weitere Wort.
Henry hantierte noch eine Weile an dem Funkgerät herum, hörte aber nur weiteres Rauschen und schaltete ab. »Die Batterien sind wohl erschöpft«, sagte er mürrisch. Er betete, dass Norman seine verschleierte Warnung verstanden hatte. Wenn nicht, hatte sie wenigstens nicht geschadet. Abt Ruiz hatte seinen Versuch, eine geheime Botschaft zu übermitteln, offenbar nicht weiter beachtet. Henry gab dem Studenten das Gerät zurück.
Philip schob es wieder in seine Tasche und öffnete dann den Mund. »Was wollten Sie damit sagen, Sie vertrauen Sam nicht, Professor?«
Henry wich einen Schritt zurück und bedeutete dem Harvardstudenten, er solle den Mund halten.
Aber Abt Ruiz war bereits aufmerksam geworden und fuhr zu ihnen herum. »Was soll das?«, fragte er und verzog argwöhnisch das Gesicht.
»Nichts«, antwortete Henry eilig. »Mr. Sykes hier und mein Neffe pflegen eine ständige kleine Auseinandersetzung. Er denkt immer, ich würde Sam ihm gegenüber bevorzugen.«
»Das habe ich nie gedacht, Professor!«, sagte Philip laut. »Sie haben uns allen vertraut!«
»Was Sie nicht sagen«, meinte Ruiz und kam heranstolziert. »Anscheinend verlieren wir im Augenblick alle unser Vertrauen.«
Der Abt winkte mit einer Hand und Bruder Otera tauchte mit blank gezogener Klinge hinter Philip auf.
»Nein!«, schrie Henry.
Der dünne Mann griff in den Haarschopf des Studenten und riss Philips Kopf nach hinten, sodass seine Kehle entblößt war.
Philip quietschte, verstummte jedoch beim Anblick der Klinge. Er versteifte sich, als das Messer seine Kehle berührte.
»Ist schon wieder eine Lektion nötig?«, fragte der Abt.
»Lassen Sie den Jungen in Ruhe«, flehte Henry. »Er weiß nicht, was er sagt.«
Der Abt trat zu Philip, doch seine Worte waren an Henry gerichtet. »Haben Sie versucht, denen da oben eine Warnung zukommen zu lassen? Vielleicht ein geheimes Zeichen?«
Henry sah Ruiz direkt ins Gesicht. »Nein. Philip hat sich nur versprochen.«
Ruiz wandte sich dem entsetzten Studenten zu. »Ist das so?«
Philip schloss bloß stöhnend die Augen.
Der Abt beugte sich vor und sagte ihm ins Ohr: »Wenn du überleben willst, erwarte ich die Wahrheit.«
Mit brechender Stimme sagte der Student: »Ich … ich weiß nicht, was Sie wissen wollen.«
»Eine einfache Frage: Vertraut Professor Conklin seinem Neffen?«
Philips Blick flackerte zu Henry hinüber, dann schaute er wieder weg. »Vermutlich … vermutlich ja.«
Das Gesicht des Abts wurde grimmig. Ohne Frage war ihm die Antwort nicht deutlich genug. »Philip!«, sagte er drohend.
Der Student krümmte sich. »Ja!«, keuchte er heraus. »Professor Conklin vertraut Sam mehr als uns allen zusammen. Das hat er immer getan!«
Der Abt nickte und Ortega nahm das Messer von der Kehle des Studenten. »Vielen Dank, dass du so offen warst.« Ruiz wandte sich an Henry. »Anscheinend ist doch eine weitere Lektion nötig, um Sie vom Wert uneingeschränkter Kooperation zu überzeugen.«
Henry erstarrte das Blut in den Adern.
»Weil Sie vom Weg des Herrn abgewichen sind, ist eine ernsthafte Bestrafung angebracht. Aber wer soll sie erleiden?« Einen Augenblick lang schien der Abt über diese Frage nachzusinnen, dann sagte er: »Ich denke, das überlasse ich Ihnen, Professor Conklin.«
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Sie haben die Wahl, wer die Last Ihrer Sünden tragen soll: Philip oder Dr. Engel?«
»Wenn Sie unbedingt jemanden bestrafen müssen«, sagte Henry, »dann mich.«
»Das können wir nicht, Professor Conklin. Wir brauchen Sie lebendig. Und ich könnte mir vorstellen, dass es Bestrafung genug ist, diese Wahl zu treffen.«
Henry erbleichte. Seine Knie wurden schwach.
»Wir brauchen keine zwei Geiseln. Welche Geisel Sie auch wählen – Philip oder Dr. Engel –, sie

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