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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wirbelte es wild um den Kopf und schleuderte es hinter sie. Die kostbare Winchester fiel klappernd auf den Felsboden und rutschte noch ein wenig weiter. »Ich rette lieber dich als eine verdammte rostige Flinte!«
Von der Last befreit und seltsam aufgemuntert von Sams Worten, beschleunigte Maggie ihren Schritt. Seite an Seite rannten sie weiter. Bald waren sie aus dem Dorf heraus und auf dem Pfad durch den Regenwald. Bäume und peitschende Zweige wollten sie aufhalten, doch sie liefen weiter, zerkratzt und blutend.
Wenige Meter vor ihnen sprang und hüpfte Denal nackt durch den Wald.
»Zum Tunnel!«, rief Sam nach vorn.
»Welcher Tunnel?«, rief Denal zurück und wäre fast gestolpert.
Maggie ging auf, dass Denal keinerlei Erinnerung daran hatte, wie er hergekommen war. Sie schrie: »Einfach auf dem Pfad bleiben, Denal! Er führt in die richtige Richtung.«
Der Junge rannte schneller. Sam und Maggie hatten alle Mühe zu folgen. Hinter sich hörten sie das Krachen von Zweigen und das winselnde Gebell der Jäger.
Beide keuchten so sehr, dass Sprechen unmöglich war. Maggies Sichtbereich schrumpfte auf Stecknadelgröße zusammen und ihre Beine zuckten und verkrampften sich beim Rennen. Sie wurde langsamer.
Plötzlich hatte Sam den Arm unter sie geschoben und zog sie weiter.
»Nein … Sam … lauf, lauf!« Doch sie war sogar zu schwach, um sich gegen ihn zu wehren.
»Den Teufel werd ich tun.« Er schleppte sie weiter mit. Die Jagd erschien endlos. Maggie erinnerte sich nicht, dass der Pfad so lang gewesen war.
Schließlich tauchte das Sonnenlicht wieder auf und der Regenwald fiel hinter ihnen zurück. Das schwarze Auge des Tunnels lag nur wenige Meter vor ihnen. Denal war bereits angekommen und lungerte am Eingang herum.
Sam trug Maggie halb den kurzen Hang zum Eingang hinauf. »Rein da!«, rief er dem Jungen zu.
Maggie warf einen Blick über die Schulter. Bleiche Gestalten stürmten durch das Laubwerk des Regenwalds und rissen Ranken herab. Einige sprangen auf zwei Beinen, andere rannten auf allen vieren.
»Rein! Sofort, Denal!«
»Ich … ich nicht können!«, wimmerte der Junge.
Maggie fuhr herum. Denal kauerte immer noch am Eingang. Er trat einen Schritt auf das schattige Innere zu und wich dann wieder zurück.
Sam und Maggie erreichten ihn. Der Texaner schob sie zum Tunnel hin. »Rein mit dir!«
Maggie stolperte in den Eingang und ihre Sehfähigkeit war dermaßen geschwächt, dass das Dämmerlicht sie fast erblinden ließ. Sie drehte sich um und sah, wie Sam Denal in seine Arme zog.
Der Junge quietschte wie ein Schwein, das geschlachtet werden sollte, als Sam neben sie in den Schacht sprang. Denal wand und drehte sich in den Armen des Mannes.
»Was hat er?«, fragte Maggie, als sie und Sam tiefer in den Tunnel hinabhumpelten.
Denal bog den Rücken durch. »Ich glaube, er hat einen Anfall«, meinte Sam und hielt den Jungen ganz fest.
Das Kreischen der Bestien schallte durch den Eingang herein. Maggie warf einen Blick über die Schulter zurück. Die Kreaturen sammelten sich dort draußen, verzerrte Gestalten, vom Sonnenschein bemalt. Aber keine trat ein. Keine wagte es, ihren entflohenen Opfern in den Tunnel zu folgen. »Sie werden nicht reinkommen«, murmelte Maggie. Stirnrunzelnd fuhr sie herum. Wie Denal, fügte sie schweigend hinzu.
Schließlich sank Sam erschöpft und mit zittrigen Beinen auf die Knie und legte Denal nieder. Der Junge hatte die Augen so weit nach oben verdreht, dass nur das Weiße zu sehen war, und schaumiger Speichel klebte an seinen Lippen. Er gurgelte und keuchte.
»Ich versteh nicht, was mit ihm los ist«, sagte Sam.
Maggie sah sich nach den Bestien an der Tunnelmündung um. Sie schüttelte langsam den Kopf.
Schließlich hustete Denal laut und sein Körper entspannte sich. Maggie streckte die Hand nach dem Jungen aus, weil sie glaubte, er würde sein Leben aushauchen. Doch als sie ihn berührte, drehte er die Augen zurück. Er starrte sie an und setzte sich dann rasch auf, als käme er gerade aus einem schlimmen Traum zurück. »Que paso?«, fragte er auf Spanisch.
»Ich musste dich hereinziehen«, erwiderte Sam. »Was war denn los?«
Denal zog die Brauen zusammen und wechselte mühsam wieder ins Englische. »Es mich nicht wollen reinkommen lassen.«
»Was?«
Der Junge presste einen Finger an die Stirn und kniff fest die Augen zusammen. »Ich nicht wissen.«
Maggie ahnte die Antwort. »Es war der Tempel.«
Sam sah sie über seinen Kopf hinweg an. »Wie bitte?«
Maggie stand auf.

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