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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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verlierst, lass ich dich absaufen!«
»Wir sind die Nächsten«, sagte Sam und schob den Stetson in seinen Rucksack. »Fertig?«
Maggie holte tief Luft und nickte.
»Bist du okay?«, fragte er, richtete sich auf und sah ihr in die Augen.
Maggie wusste, dass er mit seinen Worten mehr ihre Panikanfälle meinte als die Bedrohung durch das Wasser. »Es ist meine Idee gewesen, nicht wahr? Ich schaff’s schon.«
»Dann du zuerst«, sagte er.
Sie öffnete den Mund und wollte widersprechen, da spürte sie ein Kitzeln am Bein. Sie warf einen Blick hinab. Eine Tarantel, so groß wie eine Faust, kletterte ihre Khakihose hinauf. Angewidert keuchte sie auf und schlug die Spinne mit ihrer Taschenlampe vom Hosenbein. Dann hob sie Gils kurzläufiges Gewehr über den Kopf und ließ sich ins Wasser fallen.
Rücken und Hintern klatschten laut aufs Wasser. Beim Aufprall verspürte sie kurz einen Schmerz, doch dann schlug sofort eine Kälte zu, die ihr den Atem raubte. Ihr Kopf durchbrach die Oberfläche und sie schrie lautlos und schockiert auf. Sämtliche Muskeln verkrampften sich. Sie musste ihre Gliedmaßen zwingen, sich zu bewegen. Die Eiseskälte drang ihr durch die Kleidung und brannte auf der Haut und die Luft erstarrte ihr in den Lungen.
Sam folgte unmittelbar hinter ihr.
Bevor sie sich hätte umdrehen oder etwas sagen können, hatte die Strömung sie gepackt und trieb sie das Flussbett hinunter. Sie lag auf dem Rücken, die Beine voraus, sodass sie alle unsichtbaren Hindernisse beiseite stoßen konnte. Sie hielt die Taschenlampe über dem Wasser und benutzte den Lauf des Gewehrs als Paddel, um schneller voranzukommen.
Am Rand des Lichtkreises, den ihre Lampe warf, sah sie Norman und Ralph im Tunnel verschwinden.
Sam rief ihr zu: »Wie hältst du dich?«
Maggie runzelte die Stirn. Jetzt war nicht die Zeit für Plaudereien. Völlig überraschend traf sie eine Welle und sie spuckte eine Ladung eiskaltes Wasser aus, das sogar die Füllungen in ihren Zähnen gefrieren ließ. »Gut!«, erwiderte sie stotternd. Dann zog die Strömung sie in das schwarze Maul des Tunnels. Über ihr flog die niedrige Decke dahin. Sie reichte so tief herab, dass die Spitze des Gewehrs unter der Felsendecke kratzte und kleine Funken flogen, wo Stahl und Stein aneinander rieben. Die räumliche Enge verstärkte das Geräusch zu einem unheimlichen Lärm.
Ebenso plötzlich waren sie wieder aus dem Tunnel heraus und hatten die Fledermaushöhle erreicht. Sofort brannten Maggies Augen und Nase. Fledermäuse kreisten über ihr, tauchten herab und glitten durch den Lichtkegel der Taschenlampe. Sie waren immer noch beunruhigt über die zweibeinigen Eindringlinge. Ein kleiner Sonnenstrahl erhellte eine Ecke der gewölbten Decke: der Weg der Fledermäuse nach draußen. Leider war er zu hoch und zu schmal, um für Maggie und die anderen von Nutzen zu sein.
Aber Maggie blieb wenig Zeit, sich umzuschauen. Die Strömung war in dieser Kammer noch stärker geworden, was einerseits ein Segen war, andererseits auch wieder nicht. Während der rasch dahinströmende Fluss eine Wolke aus Wasserstaub aufwirbelte, die das Ärgste der Guanodämpfe wegspülte, warf er Maggie zugleich viel heftiger hin und her.
Ihre Gliedmaßen wurden schwer wie Blei, als sich die Kälte ihr bis ins Knochenmark fraß. Das Atmen wurde immer mühsamer. Sie gab den Versuch auf, das Gewehr über Wasser zu halten, und benutzte es als Ruder, um zu verhindern, dass sie zu hart gegen die zerklüfteten Felsen zu beiden Seiten prallte. Sie konzentrierte sich einfach darauf, die Taschenlampe weiter nach vorn zu richten.
Sie keuchte und würgte und war mittlerweile fast blind von den Dämpfen. Ihre Nase brannte wie Feuer. Plötzlich krabbelte etwas ihren hoch erhobenen Arm hinauf, grub sich in die Haut und zog ihn nach unten. Blinzelnd erkannte Maggie eine riesige Fledermaus, die auf ihrem Arm kauerte und wild mit den Schwingen schlug. Winzige Klauen kratzten und scharfe Fänge glitzerten im Schein der Taschenlampe. Maggie würgte und keuchte. Große Augen und riesige Ohren fuhren herum. Mit einem Aufschrei nahm sie das Risiko in Kauf und tauchte den Arm ins Wasser, in der Hoffnung, dass die Taschenlampe ausreichend isoliert war, um einen kurzen Tauchgang unversehrt zu überstehen. Sie hatte Glück; die Lampe strahlte hell unter dem Wasser und der Schock durch das eiskalte Wasser des Stroms brachte die Fledermaus dazu, ihren Griff zu lockern.
Sie wälzte sich durchs Wasser und stieß im Vorüberschwimmen gegen

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