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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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der letzte Befehl. »Sobald der Kontakt geschlossen ist, säubere den Ort … gründlich.«
Zum ersten Mal an diesem Tag lächelte Bruder Otera. Er befingerte den Dolch in der Scheide an seinem Handgelenk. Der hagere Student erinnerte ihn an die Jugendlichen, die ihn wegen seiner armseligen Herkunft und seines Mischbluts angespuckt hatten. Es wäre ein so großes Vergnügen, diesen americano um sein Leben betteln zu sehen. Aber es gab noch weitaus größere Siege zu erringen, sollte er mit seiner Vermutung Recht behalten. So lange hatte er gewartet, so viele Demütigungen von diesen spanischen Missionaren erduldet, die sich seine Vorgesetzten nannten. Nein, wenn er Recht behielt, würde er ihnen zeigen, wie sehr sie sich geirrt hatten, wie blind sie gewesen waren. Man würde ihn nicht mehr meiden und links liegen lassen. Otera hob das Funkgerät an die Lippen und mimte den guten Soldaten. »Kontakt bestätigen und Ort säubern. Verstanden. Over und Ende.«
Er trat aus dem Wald heraus und übergab das Funkgerät wieder dem Mönch, der Wache stand. »Und?«, fragte der Mann, während er das Gerät verstaute.
Bruder Otera richtete sein Brustkreuz aus. »Wir haben grünes Licht.«
In den Augen des anderen Mönchs zeigte sich Entsetzen. »Dann ist es wahr!« Er schlug das Zeichen des Kreuzes. »Möge der Herr uns beschützen.«
Bruder Otera schlenderte zum Lager zurück. Die Worte aus dem Funkgerät wollten ihm nicht aus dem Kopf.
El Sangre del Diablo.
Das Blut des Teufels.
    Mit zittrigen Fingern fummelte Maggie an der zweiten Taschenlampe herum. Schließlich erwischte sie den Schalter und die schwarzen Höhlen wurden in helles Licht getaucht, das sie eine Sekunde lang blendete. Ihre Kommilitonen und der Indianerjunge starrten mit bleichen Gesichtern den Pfad zurück. In dieser Minute der Dunkelheit waren weitere Kundschafter der Taranteln auf den goldenen Pfad gehuscht. Von der Seite näherten sich noch mehr Spinnen, deren albinohafte Gliedmaßen auf dem schwarzen Fels aussahen wie bleiche Seesterne.
    Sam schaute in die andere Richtung zu der giftigen Fledermaushöhle. »Ich … ich weiß nicht. In wenigen Minuten wird es hier vor Taranteln nur so wimmeln, aber wenn wir durch den hüfthohen Guano stapfen, werden wir in den Dämpfen umkommen. Es muss einen anderen Weg geben.«
    Maggie verließ den Inkapfad und ging zu dem unterirdischen Strom hinüber. Gurgelnd floss er durch sein schmales Bett und schickte einen feinen kühlen Dunstschleier in die Luft. »Wir schwimmen«, sagte sie nüchtern und zeigte mit ihrer Lampe auf das rasch fließende Wasser.
    »Schwimmen?«, fragte Norman mit überschnappender Stimme. »Bist du verrückt? Das Wasser ist geschmolzener Schnee. Wir werden an Unterkühlung sterben.«
    Maggie fuhr herum. »Die Strömung ist stark, aber in diesem Abschnitt der Höhle relativ ruhig. Wir springen hinein und lassen uns vom Wasser durch die Feldermaushöhle und von den Spinnen weg tragen.« Mit einer Hand winkte sie über den feinen Dunstschleier. »Vielleicht schützt uns das sogar weitestgehend vor den giftigen Dämpfen.«
    Sam trat neben sie und warf ihr einen anerkennenden Blick zu. »Maggie hat Recht. Es könnte funktionieren. Aber dazu müssen wir dicht beieinander bleiben. Sobald wir an den Fledermäusen vorüber sind, müssen wir so schnell wie möglich aus diesem Fluss raus. Wenn uns die Strömung schon nicht umbringt, dann vielleicht die Kälte.«
    Denal schlenderte zum ausgewaschenen Felsufer. Das Wasser strömte etwa einen Meter tiefer darunter vorbei. »Ich gehen zuerst«, sagte er und sah sich um. »Stellen sicher, dass funktionieren.«
    »Nein, Denal«, sagte Maggie und streckte die Hand nach ihm aus.
Er trat so weit zurück, dass sie ihn nicht erreichen konnte. »Ich starker Schwimmer. Wenn ich schaffen hinüber, ich schreien.« Er sah in die Gesichter der anderen. »Dann ihr alle kommen. Wenn kein Schrei, dann nicht kommen.«
Sam ging auf den Jungen zu. »Ich mach das, Denal«, sagte er und schlug sich auf die Seitentasche seiner Weste. »Ich kann mit meiner UV-Lampe hier leuchten.«
Da zog Denal die Lampe aus der eigenen Tasche und schaltete das purpurfarbene Licht ein. »Ich nicht fragen. Ich gehen.« Der Junge drehte sich um und sprang über den Rand.
»Denal!«, schrie Sam und rannte zum Fluss.
Maggie hielt ihn davon ab, dem Jungen hinterherzuspringen, und verfolgte Denals Weg durch die Strömung. Der Junge tauchte auf und nieder, wurde in dem schmalen Bett hin und her geworfen. Aber

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