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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Legion von Gestalten in steriler Kleidung. Aus dem Labor erklang, gedämpft durch die Glaswände, Musik von Beethoven.
Henry warf einen Blick zurück in das steinerne Labyrinth der Inka und sah dann wieder auf das hochmodern ausgestattete Laboratorium. »Na gut, jetzt bin ich ganz Ohr.«
Der erwartete Angriff blieb aus. Eine volle Stunde war verstrichen, als Sam, das Gewehr im Anschlag, von dem großen Feuer wegtrat. Ringsumher stieg die düstere Totenstadt zu den schattigen Hügeln auf. Der Schein des Feuers fiel auf die Grabstätten in unmittelbarer Nähe. Nur die hoch aufragende Goldstatue in der Mitte der Stadt reflektierte die Flammen, eine Säule aus Helligkeit in der mitternachtsdunklen Höhle.
Nichts regte sich dort draußen.
»Vielleicht sind sie weg«, flüsterte Norman.
Sam war anderer Ansicht. »Sie sind immer noch da.«
»Es sind die Flammen«, meinte Maggie schließlich leise, jedoch in scharfem Tonfall, was den Blick der anderen kurzzeitig ablenkte, die angespannt die Totenstadt bewachten. »Sie haben den großen Felsbrocken in unser erstes Lagerfeuer geschleudert. Das war ein Versuch, es zu zerstören. Und der Stapel mit den anderen Mumien ist nur durch Zufall in Brand geraten. Wäre das Feuer völlig erloschen, wären wir alle jetzt tot.«
»Was willst du damit sagen?«, fragte Norman.
»Sie fürchten die Flammen«, erwiderte Sam, dem klar wurde, dass Maggie Recht hatte. Er betrachtete sie mit neu gewonnenem Respekt. »Es ist das Feuer, das sie zurückhält.«
Sie nickte. »Der, den wir gesehen haben, hatte keine Hautpigmente. Das heißt, er ist keine Kreatur des Sonnenlichts, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ein Höhlenbewohner.«
»Aber was war es?«, fragte Ralph.
»Woher soll ich das wissen?«, fauchte Maggie. Die Anspannung machte alle ganz kribbelig. Sie zog Denal zu sich. Seine Augen waren geweitet vor Furcht. Echter wie abergläubischer. »Doch was es auch war, es war kein Geist. Kein mallaqui . Es war aus Fleisch und Blut. Ich weiß nicht so recht … vielleicht eine Art haarloser Gorilla oder so.«
Ralph schüttelte den Kopf und legte sein Gewehr wieder an. Sam vermutete, dass der Arm des großen Mannes allmählich ebenso ermüdete wie sein eigener. »Es gibt keinerlei Berichte über große Affen auf dem südamerikanischen Kontinent.«
»Aber viele Gebiete der Anden sind nach wie vor unerforscht«, konterte Maggie. »Wie diese Gegend hier.«
»Und er sah fast menschlich aus«, bemerkte Norman.
Sam hätte diesen Ausdruck nicht benutzt, um dieses missgestaltete, bucklige Wesen zu beschreiben, das sie im Strahl der Taschenlampe erwischt hatten. Erneut sah er das tierähnliche Gesicht mit den rasiermesserscharfen Fängen vor sich. Ganz eindeutig nicht menschlich.
»In der ganzen Welt berichten Leute davon, dass sie hoch in den Bergen merkwürdige, verborgene Kreaturen gesehen haben«, beharrte Maggie. »Die Sasquatch der Sierra, der Yeti des Himalaya.«
Ralph schnaubte. »Na prächtig. Und wir haben den abscheulichen Schneemenschen der Anden entdeckt.«
Im Lager setzte wieder Schweigen ein. Der Druck, der auf ihnen lastete, nahm ihnen die Lust zu reden. Es herrschte völlige Stille, abgesehen von dem gelegentlichen Knallen oder Knistern des Feuers. Nach einer Weile keimte in Sam die Hoffnung auf, dass Norman Recht gehabt hatte. Vielleicht waren die seltsamen Kreaturen verschwunden.
Dann bellte plötzlich etwas in den Tiefen der Höhlen scharf auf, dem ein gutturales Grunzen von überallher folgte.
Alle spannten sich an. Sam legte den Finger an den Abzug seiner Winchester.
»Die Einheimischen werden unruhig«, flüsterte Norman.
Die heiseren Rufe und das Geplapper schwollen an und schallten schließlich durch die gesamte Höhle. Es hörte sich an, als wären sie von hunderten der Kreaturen umzingelt.
Sam versuchte, mit dem Blick die Dunkelheit zu durchdringen. »Feuer hin oder her, vielleicht nehmen sie gerade all ihren Mut zusammen, uns trotzdem anzugreifen.«
»Was sollen wir tun?«, fragte Norman.
»Es gibt zwei Möglichkeiten«, erwiderte Sam. »Die eine: Wir verkriechen uns in einer der Grabstätten. Zünden ein Feuer in der Nähe des Eingangs an und warten. Wehren sie ab, wenn sie angreifen.« Sam durchwühlte seine Tasche. »Ich habe vielleicht ein Dutzend Patronen. Und Ralph etwa dreißig.«
Maggie warf einen Blick zu dem schmalen Eingang eines der Gräber in der Nähe hinüber. Ihrem gequälten Ausdruck nach zu schließen, behagte ihr diese Idee ganz und gar nicht. »Da drin

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