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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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würden wir in der Falle sitzen. Wir könnten überwältigt werden, ohne eine Möglichkeit zur Flucht zu haben. Und ich fürchte, dass ihre Angst vor dem Feuer allmählich nachlässt.«
»Und was ist, wenn das Feuer erlischt?«, fragte Norman. »Wenn uns die Mumien ausgehen, während wir uns dort verstecken – wer geht dann raus und holt welche?«
Sam nickte zu ihren Einwänden. »Genau. Keine tolle Möglichkeit. Hier also die Alternative: Wir versuchen, einen Weg nach draußen zu finden. Und zwar mit Hilfe von Normans Belichtungsmesser. Der soll uns führen. Wir machen uns mit Waffen und Fackeln auf den Weg. Wenn sie Angst vor Feuer haben, können wir sie so vielleicht abwehren – zumindest lange genug, bis wir unsere Ärsche hier rausgebracht haben.«
Ralph stand da und horchte mit geneigtem Kopf auf das anschwellende Geheul. »Für was wir uns auch entscheiden, wir sollten es bald tun.«
»Wie ich zuvor schon gesagt habe, werden sie zuversichtlicher, weil wir nichts unternehmen«, meinte Maggie. »Aber wenn wir uns in Bewegung setzten und das Feuer mitnehmen, verscheucht sie das vielleicht wieder. Vielleicht ist diese Höhle auch ihre Heimat. Falls es ihnen nur darum geht, ihr Territorium zu verteidigen, greifen sie vielleicht gar nicht erst an, wenn sie merken, dass wir von allein verschwinden.«
»Das sind aber eine Menge Vielleichts«, gab Ralph zurück.
Maggie zuckte mit den Schultern. »Ich bleibe lieber in Bewegung, als mich hier zu verbarrikadieren. Ich halte es nicht für schlau, zu lange an einem Ort zu bleiben, und stimme fürs Weitergehen.«
»Ich auch«, fügte Denal rasch hinzu. Seine Stimme war dünn und voller Angst.
Norman nickte. »Wir haben die Gastfreundschaft hier bereits überstrapaziert.«
Sam sah Ralph an.
Der große Ex-Footballspieler zuckte mit den Schultern. »Brechen wir das Lager ab.«
»Dafür bin ich auch.« Die einstimmige Entscheidung ermutigte Sam, doch er betete darum, dass es die richtige war. »Ralph und ich müssen die Arme für unsere Gewehre frei haben. Alle anderen greifen sich eine Fackel.«
Während die Bestien weiterhin quietschten und schrien, hielten Ralph und Sam ein wachsames Auge auf die Totenstadt gerichtet. Die anderen beeilten sich mit der Herstellung von Fackeln. Sie zogen eine weitere Mumie aus einer Grabstätte in der Nähe und brachen ihr die Gliedmaßen ab, je eine für Denal, Maggie und Norman.
Der Fotograf trat zurück und schwenkte ein mumifiziertes Bein. »Ich kenne die Redensart ›sich ein Bein ausreißen‹, aber so was hier ist wohl nicht gemeint.« Auf seinem Gesicht glänzte der Schweiß, hervorgerufen durch Anspannung und Strapazen. Er ging hinüber zum Feuer und setzte den Fuß der Mumie in Brand. »Etwas sagt mir, dass ich dafür noch in die Hölle kommen.« Er sah sich in der Nekropolis um. »Andererseits bin ich vielleicht schon da.«
Maggie und Denal achteten nicht weiter auf sein nervöses Geplapper, sondern folgten einfach seinem Beispiel. Bald hielt jeder eine brennende Gliedmaße in die Höhe.
»Für alle Fälle habe ich noch eine Ersatzfackel dabei«, sagte Maggie und zeigte mit dem Daumen auf den abgebrochenen Arm, der unter dem Riemen ihres Rucksacks hervorschaute. »Wir können noch welche einsammeln, wenn wir sie unterwegs brauchen.«
»Wenn es zum Äußersten kommt«, sagte Norman, »habe ich als letztes Mittel immer noch ein Stroboskopblitzlicht an meiner Kamera.«
»Dann machen wir uns auf den Weg«, meinte Sam. »Ich übernehme die Führung. Norman geht mit mir. Schließlich soll uns sein Belichtungsmesser führen. Maggie, kannst du deine Fackel und die Taschenlampe tragen?«
Sie nickte.
»Dann folgst du uns mit Denal. Ralph bildet die Nachhut. Wir durchqueren zunächst die Stadt. Wie wir wissen, gibt es hinter uns keinen Ausgang … also bewegen wir uns am besten vorwärts.« Sam sah die anderen an. Niemand äußerte irgendwelche Einsprüche oder Gegenvorschläge. »Also los.«
Das Team setzte sich in Bewegung. Die Gassen zwischen den Grabstätten der Totenstadt waren breit genug, dass sie dicht beieinander bleiben konnten. Norman ging an Sams Seite und las die Anzeigen auf seinem Belichtungsmesser ab, den er mit seinem Körper vor dem Schein der Fackeln abschirmte. Maggie hielt sich auf der anderen Seite und richtete die Taschenlampe nach vorn. Denal ging neben ihr. Nur Ralph folgte Sams Anweisung: Er bildete die Nachhut und hielt ein Auge hinter sie gerichtet.
Sie wanden sich durch das Labyrinth aus Straßen und gingen auf

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