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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Milly sah, die dort Staub wischte. Das hatte ihm nicht passieren sollen, und er ärgerte sich.
    »Wieder zurück, Mr. Todd?«
    »Ja«, antwortete er schwach.
    »Und was haben Sie entdeckt?« Milly legte das Staubtuch zur Seite. Sie kam gespannt näher. Todd hob die Schultern.
    Das wollte Milly nicht akzeptieren. »Auch nichts gerochen?«
    Diesmal konnte Todd nicht ausweichen. »Wie man's nimmt, Milly. Es roch schon komisch.«
    Sie winkte ab. »Komisch, sagen Sie? Das stank widerlich. Nach Leichen, nach Verfaultem oder so.« Sie deutete auf sich. »Ich habe ein Gespür dafür, verlassen Sie sich darauf. Ich merke genau, wenn etwas nicht stimmt.«
    »Kann sein, aber ich nehme das nicht tragisch. Jedenfalls habe ich nichts gefunden«, sagte er unwirsch. »Es kann ein Tier sein, das da verwest. Ich werde den Gärtner bestellen, der den Garten mal wieder richtig ausmistet.«
    »Das wird auch Zeit.« Milly wollte weiterputzen, aber Todd hatte etwas dagegen.
    »Ich wollte eigentlich etwas arbeiten. Sind Sie fertig hier unten, Milly?«
    »Nein.«
    »Dann machen Sie den Raum beirrvnächstenmal mit. Okay?«
    Milly hob die Schultern. »Sie sind der Boß«, erwiderte sie und drehte beleidigt ab.
    Mason Todd wartete, bis die Frau verschwunden war. Dann stellte er sich an das breite Glasfenster und schaute nach draußen. Durch die Hanglage besaß er auch im Keller freie Sicht nach Westen, hin zur nahen Küste. Das Meer konnte er leider nicht sehen, was er auch nicht wollte, denn ihm schwirrte etwas im Kopf herum, dessen Idee im Garten und auf dem Rückweg geboren worden war.
    Auf seinem Grundstück tat sich etwas. Dort verbarg sich das Grauen. Da hielt sich etwas versteckt, das seiner Ansicht nach mit der reinen Logik nicht zu erklären war.
    Es war der zweite Knochenfund, und auch beim ersten hatten die Reste so abgenagt ausgesehen.
    Ein Tier, das tief im Boden hauste und sich immer nur dann zeigte, wenn eine unschuldige Person seinen unmittelbaren Dunstkreis durchschritt?
    Schon möglich, aber Todd dachte weiter, und das hatte etwas mit seinem Beruf zu tun.
    In der Filmbrandie kam er mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen. Selbstverständlich auch mit gewissen Produzenten. Er kannte einige, die sich auf Horrorfilme spezialisiert hatten. Vor einigen Jahren war ein Streifen gedreht worden, für den er die Schauspieler besorgt hatte. Noch gut konnte er sich an den Inhalt des Films erinnern. Damals war es um Wesen gegangen, die auf Friedhöfen hausten und Gräber förmlich leergefressen hatten.
    Ihm fiel sogar der Name der Wesen ein.
    Ghouls!
    Natürlich hatte sich das nur auf der Leinwand abgespielt, in der Realität gab es diese Wesen nicht. Oder vielleicht doch?
    Mason Todd war durcheinander. Der Knochenfund ließ ihn einfach nicht ruhen. Den ersten hatte er vertusehen können, den zweiten wollte er nicht vertuschen. Was aber tun?
    Todd gehörte zu den Leuten, die scharf nachdenken konnten. Er kreiste ein Problem ein und suchte nach Lösungen. Zumeist fielen ihm mehrere ein, die erfolgversprechendste nahm er an.
    In diesem Fall erinnerte ersieh an seinen Bruder, der in London wohnte und dort als Makler im Immobiliengeschäft tätig war. Bei einem Treffen hatte Eddy mal von einem Klassenkameraden gesprochen, der beim Yard beschäftigt war und sich auf besondere Fälle spezialisiert hatte. Auf okkulte Dinge.
    Der Name fiel Mason nicht ein, aber er hatte irgendwie schottisch geklungen.
    Egal, sein Bruder würde Bescheid wissen. Eine Minute später hatte Mason Todd in London angerufen und Eddy an die Strippe bekommen.
    »Hi, Mason, du alter Frauenverführer, was ist los?«
    »Ich habe da ein Problem, Eddy.«
    »Hängt es mit deinem Haus zusammen?«
    »Indirekt schon. Eigentlich brauche ich von dir nur einen Namen. Das ist alles.«
    »Dann laß mal hören, Mason…«
    ***
    In London hatte es an diesem Morgen geregnet. Nicht in der gesamten Stadt, sondern punktuell. Ich mußte natürlich das Pech haben, in den warmen Sommerregen hineinzugeraten, der die Straßen glatt machte. Ich hatte den Rover genommen, um zum Dienst zu fahren. Suko, der neben mir saß, nörgelte mal wieder über die stickige Schwüle und beklagte den Verlust einer Klimaanlage.
    »Du kannst deinen Schädel ja aus dem Fenster hängen«, schlug ich vor.
    »Da bekommst du direkt noch eine Haarwäsche.«
    »Habe ich die nötig?«
    »Bei dem Läusespielplatz immer.«
    »Schäm dich.«
    »Weshalb?«
    »Weil jemand, der mit Flöhen reich gesegnet ist, nicht so sprechen

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