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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rückenlehne des Sessels gab ihm Schutz.
    Wieder erwischten ihn mehrere Tropfen. Der Wind hatte das fallende Blut gepackt. Er fegte es fast waagerecht durch den Raum und ließ es in das Gesicht des Mannes klatschen.
    Todd konnte nicht einmal fluchen. Er saß zitternd da und wartete darauf, daß der verdammte Spuk vorüberging. Das ging sehr schnell. Todd konnte es kaum fassen, so daß es bei ihm einige Sekunden dauerte, bis er begriff.
    Eine absolute Windstille. Nicht einmal das zarteste Lüftchen wehte in den Raum.
    Verunsichert erhob er sich. Er wischte über sein Gesicht und verschmierte dort das Blut mit dem Schweiß. Neben dem Sessel blieb er stehen. Da das Licht noch brannte, konnte er sich innerhalb des Chaos umschauen. Ein kleines Regal war umgefallen. Die dort stehenden Vasen, Unikate bekannter Künstler, lagen als Scherben auf dem Boden. Auch Papier war durch den Raum bewegt worden und in einer Ecke liegengeblieben.
    Todd fühlte sich unsicher. Es lag nicht allein an den Vorgängen, auch das Zimmer bereitete ihm Unbehagen. Obwohl die eine Scheibe verschwunden war, fühlte er sich eingesperrt und nicht mehr sicher. Er wollte weg!
    Der Drang war plötzlich da. Er setzte sich in seinem Hirn fest, er wollte verschwinden. Zudem mußte er Sinclair suchen. Die Mauern erschienen ihm nicht mehr fest genug. Die konnten jeden Moment zusammenbrechen und ihn unter sich begraben. Sollte er hier jemals lebend wieder herauskommen, würde er die Bude verkaufen oder sie zerstören lassen. In einem Bluthaus leben, das wollte er nicht.
    Noch immer schwitzten die Wände Blut. Es drang ständig aus allen Ritzen.
    Einige Tropfen erwischten ihn noch beim Laufen, dann endlich hatte er den Garten erreicht.
    Das heißt, ein Gelände, auf dem keine Räume oder Sträucher wuchsen. Er hatte es als Rasen angelegt, der erst aufhörte, wo die Bruchsteinmauer in die Höhe wuchs. Hinter ihr lag der Pool, im Winter gut abgedeckt, im Sommer frei.
    Der Flüchtende ließ das Becken links liegen und lief mit dumpfen Schritten in die andere Richtung, um das Haus dort hinter sich lassen zu können.
    Bisher hatte alles gut geklappt. Auch fühlte sich Todd irgendwo befreit, der Druck war nicht mehr vorhanden, bis er merkte, daß etwas mit seinen Beinen nicht stimmte.
    Sosehr er sich auch anstrengte, er bekam sie nicht mehr richtig hoch. Er lief über eine zähe Masse hinweg, die ihn nur widerwillig freigab. Auf seinem Gesicht spiegelten sich die Gefühle wieder. Furcht, Nichtverstehen, die blanke Angst vor den folgenden Sekunden, denn der Untergrund wurde mit jedem Yard, den er zurücklegte weicher und wollte schon bis an seine Knöchel heran.
    Sumpf, dachte Todd. Verdammt noch mal, dein Rasen ist zu einem Sumpf geworden.
    Auf einmal steckte er fest!
    Mason Todd konnte sich nicht daran erinnern, wie es geschehen war. Möglicherweise war er zu hart und wuchtig aufgetreten, jedenfalls drang sein Bein tiefer in den Boden, wo es von der weichen Masse umklammert wurde wie von einem dicken Strumpf.
    Mason Todd tat nichts. Er hatte sich an gewisse Verhaltensregeln erinnert. Nur nicht bewegen, nur keine Hektik zeigen, die Ruhe bewahren und dabei nach Auswegen suchen. Aber wo waren sie?
    Er schaute sich im Stehen um, bewegte nur den Kopf und sah, daß der Rasen um ihn herum zu einer schwankenden Fläche geworden war. Wie ein Meer, dessen Dünung erstarrte. Da rutschte sein linkes Bein tiefer. Gleichzeitig erklang ein Schmatzen, als hätte ein Ungeheuer sein Maul aufgerissen, um seine Vorfreude auf das Opfer hörbar zu machen. Nichts gab ihm mehr Halt. Und der Sumpf kannte kein Pardon. Er zerrte ihn tiefer.
    Mason Todd bewegte sich nicht. Sein Gesicht sah aus wie eine grell weiße Plastik. Nicht einmal die Augen zuckten, auch der Verstand war für einen Moment abgemeldet worden.
    Bis zu dem Zeitpunkt, wo Todd erkennen mußte, was tatsächlich auf seinem Grundstück geschah.
    Dicht unter der Oberfläche schienen zahlreiche Maulwürfe zu lauern, die nur darauf gewartet hatten, endlich ins Freie zu gelangen. Todd erinnerte sich daran, wie es vorn im Garten ausgesehen hatte, wo der Ghoul aus der Erde gekrochen war.
    Ebenso sah es hier aus.
    Mächtige Kräfte wühlten den Boden auf. Sie drückten die schweren Erdmassen in die Höhe, schufen Löcher und kleine Hügel, denn sie brauchten den Platz einfach.
    Über ihm stand der ungewöhnliche Lichtschein wie eine hellgrüne Glocke innerhalb der Schwärze. Er gab gerade so viel Helligkeit ab, daß Todd auch

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