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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angehalten. Wie ein König blieb Warlock sitzen. Er wartete darauf, daß ihm die Tür geöffnet wurde. Zuerst jedoch mußten die beiden anderen Männer aussteigen.
    Er hörte schon das Geräusch ihrer Schritte. Wenig später wurde die Tür an der Beifahrerseite geöffnet, und Warlock konnte das Fahrzeug endlich verlassen.
    Aus dem hohen Londoner Taxi kann man bequem aussteigen, und das nutzte auch Warlock. Er gab seinen wertvollen Fund nicht ab und hielt ihn nach wie vor mit beiden Händen fest.
    Kulik wartete an der Tür. Er war ein Mann mit dunklen Haaren und einem etwas fetten Gesicht. In seinen Ohrläppchen blinkten zwei Ringe, Woher er stammte, wußte Warlock nicht. Kulik selbst sprach auch nicht darüber, doch er tat alles, was man ihm befahl. Trotz seiner etwas ungeschlacht wirkenden Gestalt konnte er mit dem Messer sehr sensibel und natürlich perfekt umgehen. Er hatte auch den Wärter auf dem Friedhof erledigt.
    Madson wartete hinter dem Wagen. Er war kleiner, auch schmaler. Ein wendiger Typ, der im Zirkus mal als Artist gearbeitet hatte. Aber auch einer ohne Gewissen. Er tat ebenfalls alles, was man ihm sagte. Als er zu Warlock gekommen war, hatte er sich auf der Flucht befunden. Jetzt ging es ihm gut.
    »Sollen wir den Wagen wegfahren?«
    »Ja, hinter das Haus.«
    Kulik nickte. »Brauchen Sie uns dann noch?«
    »Nein.« Warlock überlegte. »Eigentlich nicht. Sollte etwas sein, dann gebe ich Bescheid.«
    »Wir stehen immer zur Verfügung.«
    »Das weiß ich doch«, erklärte Warlock und lächelte. Dann hob er den Schädel an. »Wir sind jetzt perfekt, Freund. Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Das haben wir uns gewünscht.«
    Warlock sagte nichts mehr. Er ging auf sein Haus zu, das an einem einsamen Ort stand. In der Nacht war es so gut wie nicht zu sehen, da es keine Außenleuchte gab. Warlock liebte es, sich zu verstecken. Er mochte die Dunkelheit, in der Menschen zu Schatten wurden und alles ineinander zerfloß. Für ihn war das ein Sinnbild. Er dachte dabei an die Ströme der Zeiten. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Bei ihm trafen sich die drei Ebenen und flossen zusammen.
    Das Haus war nicht groß. Es wurde von Bäumen geschützt, die es umgaben wie ein natürlicher Ring. Die Tür befand sich an der schmaleren Seite. Zu ihr führten die Stufen einer kleinen Steintreppe hoch. Wer ein derartiges Haus kaufte, mußte schon Fan sein und Spaß daran haben. Zudem eine gewisse Unabhängigkeit besitzen und sich in der Einsamkeit wohl fühlen.
    Mit all diesen Dingen hatte Warlock keine Probleme. Für ihn war allein die Tatsache wichtig gewesen, daß dieses Haus einen Keller hatte. Er war nicht groß, doch für seine Zwecke reichte er völlig aus, denn er war seine eigentliche Heimat.
    Er schloß die Tür auf. Dunkelheit lag im Flur. Finster wie schwarz eingefärbte Watte. Bevor Warlock das Haus betrat, machte er Licht. Da fiel keine strahlende Helligkeit gegen ihn. Das Licht verteilte sich wie ein düsteres Fluidum im Flur und kroch an den blanken und tapetenlosen Wänden entlang, die mit weißer Kalkfarbe überzogen waren. Auch die Decke war hell, und auf irgendwelche Möbel im Flur hatte der Mann verzichtet.
    Er drehte sich um und blickte durch die noch offenstehende Tür zurück. Madson und Kulik folgten ihm mit langsamen Schritten. Die beiden würden ihn nicht stören und in den anderen Räumen bleiben. Hin und wieder würden sie auch ihre Runden drehen, um das Gelände außerhalb des Hauses zu bewachen. Sie wollten nicht gestört werden. Einmal hatte es jemand versucht. Vier Jugendliche bei einem Trip. Mädchen und Jungen. Sie hatten sich vorgestellt, das Haus für ihre Zwecke nutzen zu können. Sehr schnell waren sie verschwunden. Nicht normal gegangen, sondern geflüchtet.
    Für Warlock war der Weg in den Keller wichtig. Der Zugang lag nicht weit von der Haustür entfernt. Er brauchte sich nur zu drehen, um ihn zu erreichen.
    Die Tür hatte er abgeschlossen. Zum Keller besaß nur er die Schlüssel. Dort unten lag sein Reich, und das wurde auch von Kulik und Madson respektiert.
    Er schloß die Tür auf. Den Schädel hatte er sich dabei unter den Arm geklemmt. Die Tür war schwer. Er hatte sie nachträglich einbauen lassen, um sich auch so vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.
    Eine Treppe führte in die liefe. Jede Stufe bestand aus Stein und war abgetreten. Es war kalt hier unten. Die feuchte Luft kroch ihm entgegen. Sie schien aus dem Boden zu

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