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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser. Er hatte ihnen verboten, den Keller zu betreten, aber er hatte auch nicht ihre Fragen nach den Gründen vergessen, und deshalb wollte er sicher sein.
    Nein, sie kamen nicht. Keiner stand auf der Treppe und lauschte, obwohl er ihnen schon erzählt hatte, daß diese Nacht die entscheidende sein würde.
    Sie hielten sich an die Regeln. Warlock hoffte, daß er sich auch weiterhin auf sie verlassen konnte. Das mußte er einfach, und es war auch in ihrem Interesse.
    Die beiden Hälften des Vorhangs fielen wieder zu. Noch stand Warlock mit dem Rücken zum Skelett. Er atmete noch einmal tief durch. In seinem Kopf drehten sich wieder die Gedanken. Ein wahrer Film lief dort ab. Er sah sich auf den Friedhöfen und neben den von seinen Männern aufgeschaufelten Gräbern stehen und die Knochen herausholen.
    Er hatte sie sorgfältig ausgesucht. Nicht jedes Stück Gebein war würdig genug, den Schwarzen Tod darzustellen. Er war vernichtet, das stimmte. Aber Warlock wußte auch, daß man den Geist eines so Mächtigen nicht vernichten konnte. Er war ein Dämon. Dämonen lebten immer weiter, davon war er überzeugt. Nur eben auf einer anderen Ebene. Und es war wichtig, sie wieder auf die gleiche Ebene zu bringen, in der er existierte, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden.
    Mit einer scharfen Bewegung drehte sich Warlock um.
    Jetzt lag das Skelett vor ihm!
    Im Licht.
    Glänzend.
    Jedes Stück Knochen war frisch gestrichen, und der dunkle Lack erzeugte die entsprechenden Reflexe.
    Der große Zauber lag zum Greifen nahe. Es kam einzig und allein auf ihn an, ob er auch wirkte.
    Warlock kniete nieder. Er ließ die Beine dicht beisammen und drückte den Oberkörper zurück. Er schloß die Augen und konzentrierte sich, weil er wissen wollte, ob der Geist des Schwarzen Tods bereits in diesen Keller eingedrungen war.
    Nein, es hatte sich nichts verändert. Es war keine Botschaft zu spüren. Der mächtige Dämon hielt es noch nicht für opportun, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
    Warlock senkte den Kopf. Er krümmte dabei den Rücken und wollte seine Augen so nahe wie möglich an das aufgeschlagene Buch heranbringen, um auch jedes Wort lesen zu können. Er durfte nichts von der alten Beschwörung auslassen, deshalb war die Zeichnung des Schwarzen Tods für ihn nicht wichtig.
    Ob er laut, halblaut oder leise sprechen mußte, war ihm nicht klar. Er konnte nur hoffen, das Richtige zu tun, alles andere mußte sich dann ergeben.
    Die Worte waren in einer fremden Sprache niedergeschrieben worden. Warlock hatte sie schon oft gelesen und auch vor sich hin geflüstert. Er hatte den Text auswendig gelernt, aber er wollte zugleich auf Nummer Sicher gehen und ließ deshalb das Buch nicht aus dem Blick.
    Die Sprache war ihm unbekannt. In keinem Buch der Welt würde man sie finden. Aber er kannte jedes Wort. Eine Beschwörung, die aus vielen Teilen bestand, die mit der nötigen Ehrfurcht und auch dem entsprechenden Respekt gesprochen werden mußte.
    Das waren sprachliche Fragmente aus dem längst versunkenen Kontinent Atlantis. Manche Worte hörten sich kehlig an, fast wie eine arabische Sprache. Aber es gab auch andere, die weich über seine Lippen flossen.
    Je mehr er ablas und redete, um so besser fühlte er sich. Es war einfach die innere Kraft, die ihn lenkte und ihm den entsprechenden Mut gab, weiterzumachen.
    Er freute sich darüber. Er war begeistert, denn nun war ihm klar, daß er es schaffen konnte.
    Er las.
    Warlock saß da wie in einem Gebet versunken. Es gab nichts anderes mehr in seiner Umgebung. Nur der Text war wichtig, und das vom ersten bis zum letzten Wort.
    Noch zwei Zeilen mußte er lesen, um dann abwarten zu können. Er würde sich nicht mehr auf das Buch mit dem Text und dem Bild konzentrieren, sondern einzig und allein auf das Skelett.
    Das letzte Wort. Er sprach es mit einem begleitenden Seufzen aus. Dann blieb er still und wartete in der tiefen Ruhe ab.
    Es war vollbracht! Er hatte es tatsächlich geschafft. Die lange Zeit der Vorbereitung war nicht vergebens gewesen, und in seinem Kopf hörte er ein Rauschen wie von zahlreichen Wasserfällen. Auf dem gesamten Körper lag eine dünne Schweißschicht wie Öl, und selbst seine Kleidung war feucht geworden.
    Es hatte sich nichts verändert!
    Nach einer Weile – Warlock hatte sich wieder beruhigt – betrachtete er jedes Detail des schaurigen schwarzen Gegenstands, der vor ihm lag und sich nicht bewegte.
    Nicht bewegte!
    Diese beiden Worte mußten sich erst einmal in

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