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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stammte.
    War das letztendlich doch das Erbe des Schwarzen Tods, das Warlock hinterlassen hatte?
    Ich konnte es mir vorstellen, aber nicht erklären. Diesmal sah ich, wie Purdy Prentiss schwankte. Ihr Mund stand offen. Die Augen waren ebenfalls weit geöffnet, und sie sah aus wie ein Totengespenst. Sie atmete keuchend und unregelmäßig.
    Ich sprach leise zu meinem Freund. »Purdy muß sich infiziert haben. Und zwar durch Warlock.«
    Er gab mir recht und sprach mit den folgenden Worten meine Befürchtungen aus. »Es ist durchaus möglich, daß wir hier erst den Anfang vom Ende erleben. Ich glaube nicht, daß sich die Wunden nur auf die Hände beschränken.
    Wie auf ein Stichwort hin bewegte sich die Staatsanwältin wieder. Diesmal kratzte sie sich über ihre Hand. Sie hob den Arm an, schwang ihn herum und erwischte mit den Nägeln der gekrümmten Finger ihren Nacken. Dort zog sie die Spitzen wieder über ihre Haut hinweg, bevor Suko und ich eingreifen konnten.
    Aber wir sahen es beide.
    Blut, schwarzes Blut sicherte aus den Streifen. Es quoll in kleinen Perlen hervor, die sich verteilten und sich dann auf den Weg machten, um den Rücken hinabzulaufen.
    Wieder riß sie ihre Hand hoch. Diesmal war das Gesicht an der Reihe. An der Stirn verspürte sie das Jucken. Bevor ihre Nägel über die Stelle kratzen konnten, schaute ich hin und entdeckte unter der dünnen Stirnhaut die Bewegung. Als wäre ein sehr dünner Wurm dabei, von links nach rechts zu kriechen. Aber es war die Ader, die sich abzeichnete, mit schwarzem Blut gefüllt, das seinen Weg nach draußen suchte.
    Ich war schneller als ihre Hände und umklammerte sie an den Handgelenken.
    »Nein, Purdy nicht!«
    Sie stierte mich an. Ja, es war schon ein Stieren. Sie hatte einen bösen Blick bekommen. In ihren Augen lag etwas Teuflisches. Sie wollte mich nicht mehr in ihrer Nähe haben. Sie haßte mich sogar, aber ich ließ mich nicht beirren.
    Sekundenlang verharrten wir in dieser Haltung, bis Purdy plötzlich aufschrie und sich mit einem wahren Ausbruch von Brachialgewalt befreite. Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen. Mein Griff wurde innerhalb von einer Sekunde gesprengt, und Purdy Prentiss hatte freie Bahn. Sie brauchte nicht mehr auf ihrem Stuhl sitzenzubleiben. Wie von der Feder geschnellt, sprang sie in die Höhe, und im nächsten Augenblick erwischte mich ein blitzschneller Stoß mit dem Kopf.
    Ich taumelte zurück, sah tatsächlich einige Sterne funkeln und konnte Purdy nicht mehr helfen, denn sie war von mir weg nach hinten gesprungen, wo sie auch nicht mehr weiterkam, denn die Bürowand stoppte sie.
    Ihr Gesicht sah jetzt anders aus. Durch unseren Zusammenprall war die Ader aufgeplatzt. Ihre Stirn sah aus wie von einem schwarzen Blütenblatt verziert.
    Der Fleck war nicht scharf umrandet. Zu allen Seiten hin franste er aus, und aus der kleinen Wunde in der Stirn erhielt der Fleck schwarzen Nachschub.
    Purdy blieb an der Wand stehen. Sie fauchte und brüllte uns an. »Laßt mich in Ruhe, verdammt. Laßt mich ja in Ruhe! Haut ab! Geht weg! Fort mit euch!«
    Daran dachte ich nicht im Traum, und auch Suko wollte nicht verschwinden. Aber er wußte ebenso wie ich, welch eine gute Kämpferin Purdy Prentiss war. Deshalb wischte er auch mit der Hand durch die Luft, als er sah, wie ich mich bewegte.
    »Nicht du, John, das übernehme ich.«
    Auch Purdy hatte ihn gehört. Ihr Kopf zuckte nach links zu Suko. Sie lachte aus dem verzerrt geöffneten Mund. In ihren Augen blitzte eine schon tierähnliche Wildheit.
    Mit einer heftigen Bewegung kratzte sie über die Stirnwunde hinweg und verschmierte das dunkle Blut dort noch weiter.
    »Ja!« brüllte sie Suko an. »Komm nur! Komm nur her! Ich warte auf dich!«
    Sie ließ bei Suko keine Reaktion zu. Schon war sie auf den Schreibtisch gesprungen. Mit einem Fußtritt räumte Purdy Akten zur Seite, die klatschend auf dem Boden landeten. Purdy Prentiss war jetzt zu einer anderen Person geworden. Nichts erinnerte mehr an die Staatsanwältin, die sich im Beruf kaum die Butter vom Brot nehmen ließ. Da war in ihr eine andere Person erwacht, ein zweites Ich.
    Vom Schreibtisch her sprang sie Suko an. Wie ein großer Vogel flog sie auf den Inspektor zu. Um mich kümmerte sich Purdy nicht. Sie hatte sich Suko als Gegner ausgesucht, obwohl sie wußte, daß er ebenfalls kampferfahren war.
    Purdy’s alte Fähigkeiten waren wieder voll zum Ausbruch gekommen. Was sie in Atlantis bis zur Perfektion beherrscht hatte, setzte sie gegen Suko

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