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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein. Sie trieb ihn mit kurzen und schnell angesetzten Schlägen in die Defensive.
    Es kam mir vor, als wäre mein Freund von dieser wilden Attacke überrascht worden. Er steckte die Schläge ein, deckte seinen Kopf ab, um nicht dort getroffen zu werden, wo ihn die Kugel gestreift hatte. Die Frau begleitete ihre Attacken mit wilden Kampfschreien. Die Hände bewegten sich zu den Seiten hin, auch von oben nach unten, sie setzte zugleich ihre Füße ein und war nichts anderes als ein wirbelndes Bündel Mensch.
    Suko kam aus der Ecke raus. Wie er es geschafft hatte, sah ich nicht. Wahrscheinlich mit einem hart angesetzten Boxhieb in den Körper. Die Wucht trieb Purdy zurück. Suko mußte eine wichtige Stelle an ihrem Körper getroffen haben, denn sie hatte Schwierigkeiten, Luft zu bekommen. Sie war blaß geworden, und sie hatte etwas die Übersicht verloren.
    Mein Freund kam ihr nach. Nicht so schnell wie sonst. Ich kannte ihn gut genug. Er hatte schon mit einer gewissen Kraftlosigkeit zu kämpfen, aber auch er gehörte zu den Menschen, die so schnell keinen Kampf verloren gaben.
    Ich erhaschte einen Blick auf Purdy Prentiss. So wie sie aussah, stellte man sich kaum eine Staatsanwältin vor. Bestimmt hätte sie sich in einem anderen Outfit besser und geschmeidiger bewegen können, der recht enge Rock behinderte sie schon.
    Wieder prallten beide zusammen.
    Purdy Prentiss schnellte zurück. Sie warf sich in einem Bogen nach hinten. Geschickt hatte sie dies getan, so daß Suko’s Schläge ins Leere gingen. Mit mehreren rücklings angesetzten Sprüngen schaffte sie sich Platz, und sie drehte sich dabei wie ein Radschläger.
    Purdy war zwar durch diese Aktion aus Suko’s Schlagweite entkommen, aber sie hatte mich als zweiten Gegner vergessen. Um sie zu stoppen, gab es nur eine Chance.
    Ich war bei ihr, nachdem sie den letzten Sprung angesetzt hatte. Sie brauchte ungefähr zwei Sekunden, um sich erneut zu orientieren. Genau diese Zeitspanne nutzte ich aus.
    Die Beretta hatte ich schon gezogen. Der Schlag fegte nach unten und traf zielgenau.
    Purdy war in der Vorwärtsbewegung gewesen. Mich hatte sie nicht mehr auf der Rechnung gehabt. Der Treffer in den Nacken gab ihr noch einmal den nötigen Drive. Sie lief Suko entgegen, aber nach dem zweiten Schritt brach sie bereits ein. Stolpernd fiel sie nach vorn und wäre hart zu Boden geschlagen, hätte Suko sie nicht aufgefangen.
    Mein Freund hielt eine Frau in den Armen, die sich nicht mehr wehrte und sich auch nicht mehr wehren konnte, denn der Treffer hatte sie ins Reich der Bewußtlosigkeit geschafft.
    Über ihren Körper hinweg schauten wir uns an. Suko schüttelte den Kopf. Er sah dabei nicht eben glücklich aus. »Das war hart an der Grenze, John. Die ist wie wahnsinnig.«
    »Ja, habe ich gesehen.«
    Wir legten sie auf den Boden. Purdy bewegte sich nicht. Ihr Blick war starr gewesen, aber aus dem Mund drang ein leises Stöhnen.
    Aus Sicherheitsgründen legten wir ihr Hand- und Fußfesseln an, denn lange würde sie in dem Zustand nicht bleiben.
    Suko war immer noch etwas außer Atem. Er mußte sich erholen, und so kümmerte ich mich um Purdy.
    Ja, sie blutete noch immer. Die kleinen Wunden, aus denen die schwarze Flüssigkeit sickerte, waren nicht durch Suko’s Treffer entstanden. Dahinter steckte eine andere Macht. Wir konnten nicht viel für Purdy tun. Während Suko zur Tür ging und die Neugierigen zu vertreiben versuchte, rief ich einen Notarzt an. Purdy Prentiss mußte in ein Krankenhaus. Sie brauchte ärztliche Betreuung, und ich plädierte auch dafür, daß sie einen Blutaustausch erhielt.
    Mein Handy hatte ich soeben wieder verschwinden lassen, als ich das zischende Atemgeräusch hörte. Purdy war wieder aus ihrem Zustand erwacht. Sie hatte auch sofort erfaßt, was mit ihr geschehen war. Gefesselt an Händen und Füßen. So sehr sie sich auch in einem ersten Anfall bemühte, die Verbindung zwischen den Handschellen konnte sie nicht sprengen.
    Ein Blick in ihr Gesicht reichte mir. Das war nicht mehr die Purdy Prentiss, wie ich sie kennengelernt hatte. Äußerlich war sie noch die gleiche Frau. Innerlich aber hatte sie sich verändert. Es mußte da einen Austausch gegeben haben. So wie sie reagierte nur jemand, der unter einer anderen Kontrolle steht, und dafür kam für mich eigentlich nur eine Person in Frage.
    Oder eine Unperson, die auf den Namen Warlock hörte. Ein Blut-Skelett. Einer, der versucht hatte, wie der Schwarze Tod zu werden, es jedoch nicht geschafft

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