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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Gleiche passierte? Am Tag vor dem geplanten Eingriff wurde auch er umgebracht.«
    Jack nickte. Es passte alles zusammen. Christys Besuch in einer Abtreibungsklinik musste die beiden Jungs in Panik versetzt haben. Sie mussten sie daran hindern, die Schwangerschaft abzubrechen, also taten sie, was getan werden musste. Jeremy hatte vielleicht nicht beide Morde begangen, aber nachdem er einmal geschnappt worden war, nahm er für beide die Schuld auf sich.
    Christy schüttelte den Kopf. »Ich meine, das war fast so, als würde Gott mir sagen: ›Du musst dieses Kind behalten.‹«
    »Gott?«
    »Hey, ich habe das nicht so gemeint, wie das gerade klingt – ich meine, so als ob mein Vergewaltigungsbaby und ich im großen Ganzen wirklich eine Bedeutung hätten –, aber der Zeitpunkt war einfach so unheimlich, das brachte mich fast um den Verstand. Und glauben Sie nicht, dass die Polizei die Übereinstimmung nicht auch bemerkte. Ich wurde immer wieder verhört, um zu sehen, ob ich mit dem Mörder zu tun hatte – als ob ich die Ärzte irgendwie in eine Falle gelockt hätte. Weil sie keine anderen Spuren hatten, glaubten sie mir einfach nicht, dass das alles nur Zufall war.«
    Zufall? Nein … ganz sicher nicht.
    Sie hat es direkt vor Augen, dachte Jack, aber sie sieht es einfach nicht.
    Das hieß nicht, dass sie dumm war. Bei Weitem nicht. Die Wahrheit war einfach zu furchtbar. Verdammt, wenn er nicht wüsste, was er wusste, dann würde er sie wahrscheinlich auch nicht sehen.
    »Wollten die nicht wissen, wer der Vater war?«
    »Doch, aber wie konnte ich denen das sagen? Und weil ich die Vergewaltigung ja nicht angezeigt hatte, dachte ich mir einen Namen aus. Ich habe denen gesagt, wir hätten uns zusammengetan und seien wochenlang in seinem Wohnmobil durchs Land gefahren, dann hätten wir uns getrennt.«
    »Und das haben sie geglaubt?«
    »Sie haben im ganzen Land nach einem Mann gefahndet, den es gar nicht gab. Aber dann haben sie den Kerl festgenommen, der die Morde verübt hat, und haben festgestellt, dass es zwischen ihm und mir keine Verbindung gibt, also haben sie mich dann Gott sei Dank laufen lassen.«
    »Und das hat dann alles dazu geführt, dass Sie sich entschlossen haben, das Baby zu behalten?«
    »Nicht wirklich. Aber zu dieser Zeit in Atlanta eine Abtreibung vornehmen zu lassen, war fast unmöglich, weil ich dann dauernd von der Polizei verhört wurde und die Stadt nicht verlassen durfte; als sich alles dann wieder beruhigt hatte, war es zu spät für eine Abtreibung.«
    »Also haben Sie das Baby behalten, weil Ihnen nichts anderes übrig blieb.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte mich damit abgefunden, die Schwangerschaft durchzustehen und das Baby zu bekommen, aber ich wollte es auf keinen Fall behalten.
    Ich hatte alles geklärt, damit ein reiches Ehepaar es adoptieren konnte. Das Geld, das ich dafür bekommen würde, sollte meinen Trip nach New York finanzieren, wo ich den Broadway im Sturm erobern würde.«
    »Ich kann mir ausmalen, was dann passiert ist.«
    Christy nickte, während ihr Tränen in die Augen traten. »Ich habe sie nur einmal angesehen und konnte sie nicht mehr weggeben.«
    »Dann ist sie der Grund, warum Sie Ihren Namen geändert haben.«
    Sie nickte. »Ja, na ja, ich habe den Namen ändern lassen, weil ich Angst hatte, dass sie irgendwo auf einen Bericht über die Morde stoßen würde, und dann mein Name als Verdächtige in dem Fall auftauchen würde. Ich meine, wie hätte ich mich in dem Fall denn rausreden sollen? Sollte ich behaupten, dass es da noch jemand anderen namens Moonglow Garber gab?«
    Jack nickte. »Gute Überlegung.«
    »Also musste der Name weg.« Ein flüchtiges Lächeln. »Ich saß gerade bei einem Freund und er hatte My Fair Lady aufgelegt …«
    Jack schnippte mit den Fingern. »Das ist es! Das ist die Verbindung!« Jetzt wusste er, warum Pickering ihm so bekannt vorgekommen war. »Lassen Sie mich raten: Es lief gerade ›Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann?‹ Stimmt’s?«
    »Ja. Sind Sie wirklich sicher, dass Sie nicht schwul sind?«
    Jack lächelte. »Wieso? Nur weil ich ein Stück aus einem Musical kenne?«
    »Na ja, mein Freund war es jedenfalls und er stand auf Theater und Soundtracks. Und Sie wussten das schließlich auch mit ›Das Apartment‹.«
    »Das müssen Sie meiner Mutter zugutehalten. Sie liebte Musicals und besonders ›My Fair Lady‹. Sie hat das immer wieder gespielt, als ich noch klein war.«
    Jack hatte die Ouvertüre jetzt noch im Ohr.

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