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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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deswegen nicht fertig. Man nennt es das Stockholm-Syndrom.«
    Sie nickte und starrte weiter aus dem Fenster. »Ich weiß. Das habe ich später gelernt. Aber zu der Zeit habe ich mich so schrecklich geschämt.«
    »Wie sind Sie entkommen?«
    »Das bin ich nicht. Der Sex – die Vergewaltigungen – hörten eines Tages auf. Der Mann brachte mir weiterhin regelmäßig zu essen, aber er rührte mich drei Tage lang nicht an. Dann, am vierten Tag, schlief ich nach dem Mittagessen ein – ich habe mir später zusammengereimt, dass er mir etwas ins Essen gemischt hatte – und wachte auf einer Parkbank im Piedmont Park wieder auf. Ich trug die gleiche Kleidung, die ich angehabt hatte, als ich entführt worden war.«
    Jack lehnte sich zurück und folgte ihrem 1000 Kilometer weit entfernten Starren durch die Windschutzscheibe.
    Das ergab alles keinen Sinn. Warum sollte man sich diese ganze Mühe geben, aus Christy eine Sexsklavin zu machen, wenn man sie dann wieder laufen ließ? Jemand, der psychopathisch genug war, so etwas zu tun, würde doch nicht das Risiko eingehen wollen, dass sie die Polizei zu ihm führen könnte. Es wäre am sichersten und schlauesten gewesen, wenn er sie umgebracht hätte.
    Aber dieser Perverse hatte sie gehen lassen. Wieso? Warum zuerst das Risiko eingehen, sie zu entführen, und dann das Risiko noch damit verstärken, dass man sie wieder freilässt? Ein Fetischist, der eine Sexsklavin haben wollte, wollte sie für immer, oder wenigstens für so lange, bis er ihrer überdrüssig wurde oder sie an den Folgen der Misshandlung starb. Aber dieser Kerl hatte sie gut versorgt und ihr sogar eine Bettpfanne hingestellt. Die Bettpfanne seiner Sklavin leeren … Das war so vollkommen unlogisch. Fast, als hätte er von Anfang an geplant, sie wieder freizulassen.
    Halt. Er hatte geplant, sie freizulassen. Dafür sprach auch, dass er eine Maske trug.
    Aber das ergab alles keinen Sinn. Wie war er zu der Entscheidung gelangt, wann er sie wieder gehen ließ?
    Jack wandte sich Christy zu. »Warum haben Sie keine Anzeige erstattet?«
    Sie sah weiter starr aus dem Fenster: »Ich sagte es doch bereits … Ich schämte mich. Ich war ein gefügiges Schoßtier geworden. Ich hatte Angst, sie würden das herausfinden. Emotional war ich ein Fall für die Zwangsjacke, aber ich hatte keinerlei körperliche Schäden davongetragen. Es gab nicht einmal ein Scheuermal, wo ich angekettet gewesen war. Ich dachte, die Leute würden glauben, ich hätte mir das alles ausgedacht. Der Fall Tawana Brawley mit ihren falschen Anschuldigungen war kurz zuvor durch alle Medien gegangen. Ich war nur ein Teenager – ich weiß, man wird mit 18 als erwachsen angesehen, aber ich war nur ein verängstigtes Mädchen – und ich hatte einfach nur die Befürchtung, alle würden glauben, ich wäre auf so einem Sex-und-Drogen-Trip gewesen und würde das jetzt mit so einer Geschichte kaschieren wollen.«
    Jack konnte den Gedankengang fast nachvollziehen, aber der Gedanke, dass dieser Mistkerl einfach so davongekommen war, widerte ihn an.
    »Ich konnte ja behaupten, ich sei vergewaltigt worden, aber wie sollte ich das beweisen? Es war seit Tagen zu keinem Verkehr mehr gekommen. Der einzige Beweis, den ich hatte, war meine Schwangerschaft, und von der erfuhr ich erst über einen Monat später.«
    Jack fuhr hoch, als hätte er an ein Stromkabel gefasst. Jetzt wurde ihm alles klar, sonnenklar.
    »Oh du meine Güte!«
    Christy sah ihn an. »Was?«
    »Ähem …« Er konnte es ihr nicht sagen. Noch nicht. »Ich dachte nur gerade an Dawn – weiß sie es?«
    Christy funkelte ihn an. »Nein, und sie soll es verdammt noch mal auch nicht erfahren. Sie sind der Einzige, dem ich je davon erzählt habe, also hat sie es von Ihnen, falls sie es erfahren sollte.«
    »Sie vergessen da etwas – der Vergewaltiger weiß das auch.«
    »Wer das auch war, er weiß nur, dass er mich vergewaltigt hat. Er weiß nicht, dass er mich geschwängert hat.«
    Seien Sie sich da mal nicht so sicher, dachte Jack, als sie zu ihrem Durch-die-Windschutzscheibe-Starren zurückkehrte.
    Nach außen hin bewahrte er die Ruhe, aber in seinem Innern tobte es.
    Da war er, direkt vor ihm ausgebreitet – der ganze Plan: Moonglow Garber war nicht als Sexsklavin entführt worden; sie war entführt worden, um geschwängert zu werden.
    Das erklärte die sanfte Behandlung, die regelmäßigen Mahlzeiten und vor allem die Bettpfanne: Der Vergewaltiger testete ihren Urin. Als der Schwangerschaftstest positiv

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