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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gegenüber ansprechen – das wäre voll sofort in der ganzen Schule rum. Unter normalen Umständen wäre ihre Mama ja die erste Wahl gewesen, aber diese Umstände waren alles andere als normal.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte es einfach nicht glauben. Jerry anzumachen. Ihre Mutter hatte den Verstand verloren. Das war die einzig mögliche Erklärung.
    Na ja, irre oder nicht, sie würde mit der Frau nie wieder ein Wort wechseln.
    Aber damit blieb ihr niemand, mit dem sie über ihre Schwangerschaft sprechen konnte – wenigstens niemand, der das schon einmal durchgemacht hatte. Sie konnte natürlich den ganzen Tag mit Jerry darüber reden, aber den schien gar nicht zu kümmern, was sie da durchmachen musste. Er wollte immer nur über das Baby reden und darüber, dass es die Welt beherrschen würde.
    Manchmal glaubte sie, Jerry war genauso irre wie Mama.
    Wo war er überhaupt? Er hatte gesagt, er habe eine wichtige Besprechung in der Stadt mit den Leuten von Electronic Arts – oder »EA« wie er es nannte –, hatte sie aber zu Hause gelassen, weil das nicht der richtige Zeitpunkt sei, sie jetzt mit ins Boot zu holen, was auch immer das heißen sollte. War er wirklich bei dieser Besprechung? Normalerweise glaubte sie ihm ja echt voll alles, aber ihr war aufgefallen, dass er jeden Dienstag für ungefähr vier Stunden verschwand. Er hatte immer eine plausible Erklärung dafür, aber sie hatte bemerkt, dass seine Besprechungen immer vom späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag zu dauern schienen.
    War das Zufall, oder …?
    Oder was?
    Ging er zu Treffen der Anonymen Alkoholiker? Nein, er war kein trockener Alkoholiker. Er trank nur Bier und betrank sich nie. Drogenselbsthilfe? Näh, er rauchte ja nicht einmal Gras.
    Ihr kam ein wirklich unangenehmer Gedanke: Was, wenn er sich mit einem Bewährungshelfer oder so etwas traf? Ja, so etwas würde Mama denken. Echt. Aber sie doch nicht …
    Andererseits, warum war sie sich so sicher, dass er nicht ein ehemaliger Verbrecher war? Was wusste sie eigentlich über ihn? Sie hatte ihn nach seiner Familie gefragt, aber er hatte sie voll abgewürgt: keine Brüder, keine Schwestern, Eltern tot, mehr gab es dazu nicht zu sagen. Als wäre er aus dem Nichts gekommen.
    Ihr wurde klar, dass man das Gleiche über sie sagen konnte: Sie hatte nie ein Bild ihres Vaters gesehen und jetzt hatte sie in gewisser Weise nicht mal mehr eine Mutter.
    Sie hatte nur noch sich selbst.
    Und ein Baby.
    Oh Gott, ein Baby. Ich will kein Baby haben.
    Sie konnte das nicht durchziehen.
    Sie musste etwas deswegen unternehmen … Etwas, um das zu beenden.
    Aber das durfte Jerry nicht wissen. Er würde durchdrehen. Sie musste das heimlich machen lassen und Jerry dann erzählen, sie habe eine Fehlgeburt gehabt.
    Sie stand auf, ohne sich Zeit zu geben, noch länger darüber nachzudenken. Eine Woge von Übelkeit breitete sich in ihrem Bauch aus, als sie zu Jerrys Computer lief. Ja, sie musste etwas dagegen unternehmen. Sie würde sich die nächste Abtreibungspraxis raussuchen. Die musste es doch wie Sand am Meer geben.
    2.
    »Dr. Vecca?«
    Julia sah auf. Ihr Assistent stand in der Tür.
    »Was ist denn, Toni?«
    »Mr. Bethlehem ist hier. Er will mit Ihnen reden. Er sagt, es ist wichtig.«
    Jeremy? Was konnte der …?
    Ach ja. Es war Dienstag – Zeit für seine wöchentliche D-2-8-7-Injektion. Die Büroangestellten – und auch der größte Teil des medizinischen Personals – kannten ihn unter seiner neuen Identität. Das Personal im Hochsicherheitstrakt, das Jeremy Bolton kannte, dachte, er sei verlegt worden, und sie würden auch keinen Kontakt zu einem ambulanten Patienten wie Jerry Bethlehem haben.
    Aber trotzdem zog es Julia vor, dass er so wenig Zeit wie möglich in der Creighton-Klinik verbrachte.
    »Schicken Sie ihn rein.«
    Einen Moment später stürmte Jeremy durch die Tür und warf sie hinter sich ins Schloss. Er schien durch den Wind zu sein. Das beunruhigte Julia etwas. Ein überforderter Jeremy Bolton konnte ein gefährlicher Jeremy Bolton sein, sogar mit unterdrücktem Auslösergen.
    »Holen Sie Levy her«, sagte er. »Wir müssen Kriegsrat halten.«
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Ja. Eine Menge.«
    Das gefiel Julia gar nicht.
    »Möchtest du dich vielleicht mitteilen?«
    »Ja, ich möchte mich verdammt noch mal mitteilen. Sobald Levy hier ist, habe ich so einiges zu sagen.«
    Für gewöhnlich war es undenkbar, es einem Häftling, selbst jemandem, der so etwas Besonderes wie Jeremy war, zu

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