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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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schwedischen Gardinen gesessen hatte, lernen, wie man so etwas einbaut?
    Aber wenn es keine Minicam gab, wie konnte er dann von der Tätowierung wissen? Mit wie vielen Männern hatte Christy im Laufe der Jahre Sex gehabt? Könnte einer von denen mit Bolton unter einer Decke stecken?
    Oder war da noch etwas anderes? Etwas, das weiter in ihre Vergangenheit zurückreichte?
    »Wir können damit keine Spielchen mehr spielen, Christy. Ich muss über Dawns Vater Bescheid wissen.«
    Er hörte, wie sie scharf Luft holte. »Mein Gott. Ich kann nicht!«
    Er sah, wie sie sich anspannte. Sie schloss die Augen, während ihre Atmung heftiger wurde. Sie begann zu hyperventilieren. Sie schien kurz davor, eine weitere Panikattacke zu bekommen.
    Das musste ja wirklich eine traumatische Beziehung gewesen sein.
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Ganz ruhig, ganz ruhig. Sagen Sie mir einfach seinen Namen, geben Sie mir ein paar Eckdaten, und das war’s dann. Alles andere erledige ich.«
    Eigentlich würde Levy das erledigen.
    Langsam beruhigte sie sich wieder. Sie schluckte, holte tief Luft und sprach dann mit schwacher Stimme.
    »Ich habe keine Ahnung, wer ihr Vater ist. Ich bin vergewaltigt worden.«
    17.
    Einen endlosen Augenblick lang herrschte Stille im Auto. Als Jack sich von seinem Schock erholt hatte, drehte er sich zu ihr um.
    »Sorry, Christy, ich hatte ja keine Ahnung. Reden wir einfach nicht mehr davon. Vergessen Sie, dass ich danach gefragt habe. Wenn ich auch nur vermutet hätte …«
    »Nein. Es ist an der Zeit. Ich dachte, ich hätte das hinter mir gelassen. Ich habe das so lange verdrängt, dass ich schon beinahe vergessen habe, dass es passiert ist. Aber das ist es.«
    Jack sagte nichts dazu und gab ihr Raum und Zeit, mit ihrer Geschichte herauszurücken. Sie blickte starr geradeaus durch die Windschutzscheibe. Nach etwa einer Minute räusperte sie sich und sprach dann mit leiser, tonloser Stimme.
    »Eines Nachts wurde ich auf offener Straße mitten in Atlanta entführt. Ich war in der letzten Klasse. Meine Schule führte gerade ›Jesus Christ Superstar‹ auf. Ich sollte die Maria Magdalena spielen. Ich war auf dem Heimweg von einer Probe. Im einen Augenblick spazierte ich dahin, kam an einem Transporter vorbei, im nächsten hatte ich einen Sack über dem Kopf und wurde in den Wagen gezerrt. Ich wurde gefesselt und irgendwohin gefahren. Es könnte in der Nähe gewesen sein, oder weit weg, ich wusste es nicht. Dann wurde ich in einen fensterlosen Raum verfrachtet – es war feucht, also schätze ich, dass das in einem Keller war – und an ein Bett gekettet. Dann wurde ich nackt ausgezogen und vergewaltigt. Ich wurde jeden Tag vergewaltigt, manchmal auch zweimal, und das über mehrere Wochen hinweg.«
    »Um Himmels willen.« Das erklärte die Wochen, die sie in ihrer Jugend verschwunden gewesen war. »Immer der gleiche Mann?«
    Sie nickte. »Ja. Er trug eine Skimaske, aber das konnte ich erkennen. Es war immer der gleiche Mann.«
    »Hat er Sie geschlagen?«
    »Ja und nein. Wenn ich mich wehrte, wurde er brutal. Und ich lernte ziemlich schnell, dass er bekam, was er wollte, ob ich mich nun wehrte oder nicht, also hörte ich nach einer Weile auf, dagegen anzukämpfen.«
    Sie schien sich zu schämen. Jack streckte die Hand aus, um ihren Arm zu streicheln, zog sie aber wieder zurück. Das war wahrscheinlich keine gute Idee.
    »Sie hatten keine Wahl.«
    »Ich weiß. Aber das ging darüber hinaus. Ich fing an …« Sie räusperte sich wieder. »Ich bekam drei Mahlzeiten am Tag. Immer Fast Food – Wendy, McDonald’s, Burger King – und eine Menge zu trinken. So wusste ich, welche Tageszeit wir hatten – wenn ich einen McMuffin mit Ei bekam, war es Morgen. Die Kette war etwa drei Meter lang und mit einer gepolsterten Handschelle ans Handgelenk gefesselt.«
    Das ließ Jack aufhorchen: »Gepolstert?«
    »Gepolstert. Und dann noch das: Ich hatte eine Bettpfanne, die er bei jeder Mahlzeit mitnahm und austauschte.«
    »Verflixt, das ist schräg.«
    Sie nickte: »Ich war fast wie ein Haustier – wenn man mal von den Vergewaltigungen absah. Ich war so verängstigt und allein da unten in diesem Raum und glaubte, dass er mich nie wieder gehen lassen würde, dass ich anfing, seine Besuche zu erwarten, auch wenn er mich vergewaltigen würde. Ich kann nicht sagen, dass mir das gefallen hat, aber manchmal tat es das sogar. Gott steh mir bei, aber ein paarmal, so gegen Ende, da …« Ihre Stimme verebbte.
    »Machen Sie sich

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