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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tasche unter den Sitz ihres Autos gestopft.
    Erklär mir erst mal die Sache mit dem Geld, Jerry.
    Er redete weiter, aber seine Stimme wurde leiser, als er vom Wohnzimmer ins Esszimmer ging. Er schien ihre Gedanken zu lesen.
    »Da ist noch etwas, was ich dir sagen sollte, Dawn. Als deine Mama mich da vor ein paar Tagen so angebaggert hat, na ja, da hat sie mir nicht nur sich selbst angeboten, sondern auch das Geld. Ich muss gestehen, dass ich das Geld genommen habe. Ich weiß, das war falsch, aber ich dachte, wir würden es gut gebrauchen können, falls sich unser Software-Projekt zerschlägt. Du weißt schon … damit würden wir über die Runden kommen, bis sich etwas Neues ergibt. Ich habe dir nichts davon erzählt, weil es mir ziemlich peinlich war.«
    Konnte das wahr sein? Es war nicht vollkommen unmöglich, klang aber auch nicht so richtig ehrlich. Da war etwas in seiner Stimme … So, als würde er es nicht nur selbst nicht glauben, sondern als bezweifle er auch, dass sie das glauben würde.
    Lügner!
    Sie wollte es ihm ins Gesicht schreien, traute sich aber nicht. Denn wenn er log, bedeutete das auch, dass er Mama getötet hatte. Und das bedeutete, dass sie nicht nur mit einem Mörder zusammengelebt hatte, sondern sich jetzt auch vor einem versteckte.
    Ihre Blase rebellierte und wollte unbedingt geleert werden, beruhigte sich aber, als sie ihn nach oben humpeln hörte. Sie überlegte, ob sie jetzt davonlaufen sollte.
    Nein. Bleib an Ort und Stelle. Wenn sie losrannte, konnte es sein, dass er sie erwischte. Wenn sie in ihrem Versteck blieb, würde er hier nicht mehr nach ihr suchen.
    »Dawn, Schatz«, grummelte er, als er wieder die Treppe herunterkam. »Wo bist du, verdammt!«
    Seine Stimme hatte sich verändert. Das besänftigende Flöten hatte einen wütenden Unterton bekommen. Er wurde sauer.
    Er hinkte durch das Wohnzimmer und ging zur Küche. Sie hörte, wie er die Tür zur Garage öffnete. Wahrscheinlich war er sich so sicher gewesen, dass sie hier sein würde, dass er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, nach ihrem Wagen zu sehen. Das holte er jetzt nach.
    Die Tür wurde ins Schloss geworfen.
    »Verdammt!«
    Wieder Schritte, die auch wieder lauter wurden.
    »Dieses Miststück! Diese dämliche Kuh! Wo kann sie verflucht noch mal sein?«
    Dawn schossen die Tränen in die Augen. Jetzt kam es also heraus. Jetzt wusste sie, was er wirklich von ihr dachte. Er fluchte immer noch vor sich hin, als er die Haustür zuknallen ließ.
    Dawn unterdrückte das Weinen und wartete darauf, dass sein Wagen wegfuhr. Als das Motorengeräusch verklungen war, kroch sie aus ihrem Versteck heraus. Aber statt aufzustehen, blieb sie auf dem Teppich liegen und weinte.
    Wie dumm sie doch gewesen war, wie der letzte Volltrottel. Wie konnte sie sich nur so einwickeln lassen? Sie war Jerry vollkommen egal. Er hatte etwas ganz anderes mit ihr vorgehabt.
    Sie weinte noch eine Weile, dann stemmte sie sich auf Hände und Knie hoch und krabbelte durch das Haus. Sie hatte sich im Dunkeln vorangetastet, bevor Jerry gekommen war. Aber er hatte das Licht brennen lassen. Trotzdem wagte sie es nicht, sich aufzurichten. Es könnte sie ja jemand von der Straße aus sehen.
    Sie kroch nach oben zu ihrem alten Schlafzimmer – nein, jetzt war das ihr neues Schlafzimmer, das einzige Schlafzimmer, das sie noch hatte. Sie hielt an der Tür zu Mamas Zimmer inne und starrte auf das gelbe Absperrband an der Tür zum Badezimmer. Es zog sie magisch an.
    Hier war Mama gestorben – sie hatte sich nicht umgebracht, sie war umgebracht worden . Ermordet. Sie war sich dessen jetzt sicher. So, wie sie sich auch sicher war, dass das alles ihre Schuld war.
    Sie ging in die Knie und starrte auf die Badewanne.
    Es tut mir leid, Mama. Es tut mir leid, dass ich diesem Arschloch geglaubt habe und nicht dir. Es tut mir leid, dass ich glauben konnte, du würdest Jerry anbaggern. Gott, das muss dich so voll schrecklich verletzt haben. Ich hätte echt auf dich hören sollen. Du hattest mit allem recht und ich habe mich wie der letzte Trottel benommen. Du wärst jetzt noch am Leben, wenn ich auf dich gehört hätte.
    Mama war tot, weil ihre Dawnie mit ihrem eigenen Vater geschlafen hatte. Ihr Leben war voll im Eimer.
    Gott! Man sollte mich erschießen!
    Erschießen …
    Mama hatte irgendwo eine Pistole versteckt. Dawn hatte sie als Kind einmal gefunden. Eine kleine silberne Automatik oder wie diese Dinger hießen. Aber damals war sie nicht geladen gewesen – Mama hatte

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