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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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die Patronen an einem anderen Ort als die Waffe versteckt. Das war eine gute Idee gewesen, weil Dawn sich hätte verletzen können, wenn die Waffe geladen gewesen wäre.
    Sie stand auf und suchte danach, bis sie die Pistole in einer Holzschachtel fand. Diesmal war sie geladen – damals war diese Aussparung am Ende des Griffes leer gewesen, jetzt steckte etwas darin. Wie hieß das – ein Magazin? Wahrscheinlich hatte sie es für sicher gehalten, sie jetzt geladen zu lassen.
    Ich treffe dich bald wieder, Mama.
    Ohne sich die Zeit zu geben, noch länger nachzudenken, hob sie die Waffe, hielt sich die Mündung gegen die Schläfe und betätigte den Abzug.
    Oder wenigstens wollte sie das. Aber der Abzug reagierte nicht. Sie versuchte es erneut. Er saß fest.
    Sie senkte die Waffe und sah sie sich an. Sie wusste nichts über Pistolen. Hatte die Ladehemmung oder so was?
    Mit einem Aufschrei schleuderte sie sie durch den Raum.
    Sie war voll die Niete. Sie konnte nicht einmal eine Pistole abfeuern, wenn es sein musste.
    Sie musste sich eine andere Möglichkeit überlegen. Und das würde sie auch. Denn sie ertrug es nicht mehr, die zu sein, die sie war, sie wollte auch nicht länger in Gesellschaft dieser Person sein. So oder so würde sie diesen Albtraum endgültig beenden.
    Sie verdiente es echt voll, zu sterben.
    12.
    Beim letzten Mal, als er am Haus vorbeigefahren war, hatte Jack gesehen, wie das Licht in der Garage anging. Es musste Bolton endlich gedämmert haben, doch mal nachzusehen, ob Dawns Auto überhaupt da war. Jetzt würde er es sich da entweder bequem machen und warten – falls er sich sicher war, dass Dawn kommen würde – oder er würde woanders nach ihr suchen.
    Jack tippte auf das Letztere, bog in eine Seitenstraße ab und wartete an einer Stelle, wo er das Haus im Blick hatte. Er brauchte nicht lange zu warten.
    Eine Minute später stürmte Bolton aus dem Haus und fuhr davon. Die Reifen quietschten auf dem Asphalt, als er Gas gab. Er sah so aus, als hätte er ein bestimmtes Ziel.
    Jack folgte ihm. Falls Bolton wusste, wo Dawn sich versteckte, wollte Jack dabei sein, wenn sie aufeinandertrafen.
    Er folgte ihm aus der Stadt hinaus auf den Grand Central Parkway, wo er Richtung Norden fuhr. Als er von da auf den Major Deegan Expressway wechselte, immer noch in nördlicher Richtung, hatte Jack eine ziemlich gute Vorstellung davon, wo er hinwollte. Als er dann auf den New York State Thruway einschwenkte, war sich Jack sicher.
    Rathburg.
    Es konnte nur einen Grund geben, warum er noch in dieser Nacht da rausfahren würde: um die Verfasserin – oder die vermeintliche Verfasserin – dieses Briefes aufzusuchen.
    Wollten Sie nicht sehen, wozu Bolton imstande ist, wenn er provoziert wird, Dr. Vecca? Nun, Sie werden es erfahren.
    13.
    »Hey, Doc, wie läuft’s so?«
    Julia schreckte in ihrem Bett hoch. Diese Stimme. Sie kannte sie. Sie tastete nach der Lampe auf ihrem Nachttisch und schaltete sie ein.
    Das Herz blieb ihr fast stehen, als sie Jeremy Bolton auf dem Fußende ihres Bettes sitzen sah, mit ein paar zusammengefalteten Blatt Papier in der Hand. Sie schlief in einem übergroßen T-Shirt und Jogginghose, und es war sicherlich nichts zu sehen, trotzdem zog sie sich das Bettlaken und die Bettdecke bis zum Hals hoch.
    Mit zwei blauen Augen und einer verfärbten, angeschwollenen Nase wirkte er nur noch bedrohlicher.
    »Jeremy. Was ist dir denn zugestoßen?«
    Er schnaubte. »Als ob Sie das nicht wüssten.«
    Sie wusste es nicht … Warum sollte er meinen, dass sie das wüsste? Aber da war eine viel wichtigere Frage.
    »Warum bist du hier?«
    »Ach. Ich glaube, das wissen Sie.«
    Sie zwang sich, Entrüstung in ihre Stimme zu legen, und hoffte, das würde überzeugend klingen.
    »Nein, das weiß ich nicht, Jeremy, und ich möchte, dass du augenblicklich mein Haus verlässt.«
    »Das wird nicht passieren.« Die Entschlossenheit in seinem Tonfall war beunruhigend. »Wir haben Dinge zu bereden.«
    »Nun, was es auch ist, es kann bis morgen früh warten. Ruf bei Dienstbeginn in meinem Büro an, und …«
    »Heute noch, Doc. Heute! «
    Etwas in seinen Augen machte ihr Angst. Sie hatte immer das Gefühl gehabt, ihn unter Kontrolle zu haben – soweit man jemanden mit so viel anDNA unter Kontrolle haben konnte –, aber heute war das anders. Etwas oder jemand hatte die Bestie in ihm von der Leine gelassen. Ein sehr beängstigender Gedanke.
    Sie erwog, zu schreien, verwarf das aber wieder. Niemand würde sie hören und

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