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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war gut möglich, dass Bolton jeden da drin töten würde.
    Scheiße.
    Jack würde sich die Finger schmutzig machen müssen. Genau das, was er eigentlich vermeiden wollte.
    Er verließ lautlos den Wagen und eilte zu Levys Haus hinüber. Als Jack Bolton einholte – der schon wieder den gleichen Radschlüssel in der Hand hielt –, hatte der schon zur Hälfte den Rasen überquert und hob sich gegen das Licht der Lampen an beiden Seiten der Haustür ab. Er blieb einige Meter hinter ihm stehen.
    »Da bist du ja! Ich habe schon überall nach dir gesucht!«
    Bolton erstarrte, dann drehte er sich um. Jack konnte sein Gesicht nicht sehen, wusste aber, dass Bolton seines sehen konnte.
    »Du!« Er stürmte hinkend auf Jack los. »Du wirst mich diesmal nicht zusammenschlagen, du Arsch–«
    »He, warte mal!«, sagte Jack und lief rückwärts. »Das war alles ein großes Missverständnis.«
    Er wurde langsam genug, dass Bolton näher kommen konnte, dann wurde er wieder schneller, als Bolton zu einem Hieb ansetzte.
    »Ich zeig dir ein Missverständnis!«, fauchte Bolton, als das Eisen durch die leere Luft zischte.
    Jack war jetzt auf der Straße und lief rückwärts auf sein Auto zu, dicht gefolgt von Bolton. Er sah gerade über die Schulter, um zu sehen, dass er noch in die richtige Richtung lief, als Bolton zu einem weiteren Schlag ausholte. Jack spürte den Luftzug durch den Radschlüssel, mehr aber auch nicht. Bolton jedoch litt unter der Bewegung, denn er verdrehte sich dabei das Bein, und sein Hinken wurde schlimmer.
    Nur noch etwas weiter …
    Als Jack dem Heck seines Wagens ausweichen musste, zog er einen Taser M-18. Als Bolton in der Nähe des Kofferraums angekommen war, feuerte er ihn ab. Die Pfeile schossen heraus, durchbohrten das Hemd und die Haut darunter und jagten 50.000 Volt in sein Zentralnervensystem. Der Radschlüssel schepperte über den Asphalt, Bolton knallte auf den Boden und gab eine bühnenreife Vorstellung eines epileptischen Wurms zum Besten. Jack ließ den Auslöser los und er rührte sich nicht mehr.
    Jack blickte zuerst auf Bolton, dann auf den Taser.
    »Wow!«
    Das war das erste Mal, dass er einen ausprobiert hatte. Eigentlich bevorzugte er einen Totschläger oder einen Schlagstock für solche Sachen, aber Abe hielt ihm immer wieder Vorträge, wie unzuverlässig die doch waren – wenn man zu hart zuschlug, wachte der Typ nie wieder auf, wenn man nicht hart genug zuschlug, musste man ein zweites Mal nachsetzen und damit konnte man ihn dann auch wieder ins Land der umgekehrten Radieschen schicken. Und der Sinn eines Totschlägers lag ja bizarrerweise darin, jemanden bewusstlos und nicht tot zu schlagen. Deswegen hatte Abe ihm dieses Spielzeug hier zu Testzwecken geliehen. Jack war überzeugt. Den Taser würde er behalten.
    Er sah sich auf der verlassenen Straße um. Niemand in Sichtweite. Er öffnete den Kofferraum, dann stemmte er Bolton hoch und warf ihn hinein. Das war einer der Vorteile dieses Kofferraums: Platz gab es da genug. Da hätten leicht auch drei oder vier Boltons hineingepasst. Vielleicht sogar mehr. Vielleicht war das einer der Gründe, warum Vinnie Donut auf Crown Vics stand.
    Nachdem er sich ein Paar Handschuhe übergestreift hatte, griff er sich eine Rolle Klebeband und fesselte eilig Bolton die Hände auf dem Rücken. Dann fesselte er seine Knöchel und seine Knie – und war nicht sparsam mit dem Klebeband. Während er damit beschäftigt war, stellte er sich vor, wie dieses Stück Scheiße Christy betäubt, ihr die Pulsadern aufgeschnitten und dann zugesehen hatte, wie sie verblutete. Und das alles, nachdem er ihre Tochter – ihrer beider Tochter – verführt hatte.
    Für Christy würde es keine Musicalrollen mehr geben, sie würde sich nicht mehr My Fair Lady anhören …
    Er blickte auf diesen menschlichen Scheißhaufen mit einem Vermächtnis von vier Leichen und einer schwangeren jugendlichen Tochter und spürte, wie die Dunkelheit, die er in sich verschlossen hatte, an die Oberfläche stieg. Er fühlte, wie sich seine Lippen zurückzogen und er die Zähne fletschte. Er sah zu dem blutigen Radschlüssel hinüber, der einladend im Rinnstein lag.
    Verlier nicht die Beherrschung … Verlier nicht die Beherrschung …
    … noch nicht.
    Er zog das Klebeband absichtlich fest zu, und als er damit noch beschäftigt war, flatterten Boltons Augen auf. Er blickte Jack benommen an, dann versuchte er sich zu bewegen. Als ihm klar wurde, dass er das nicht konnte, weiteten sich seine

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