Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
herausfinden, warum ihm diese Zeichnung so … ja, was? … vertraut? … vorkam.
Ein Poster mit ähnlicher Farbgebung hinter den Präsentationsexemplaren forderte:
SCHLIESS DICH DER KICKER-EVOLUTION AN!
Evolution?
Er betrat den Laden, griff sich eines der Paperbacks und blätterte es durch. Eine große Schrifttype und ein kleines Kickmännchen zwischen jedem Absatz.
»Sparen Sie sich das Geld, Mann.«
Jack sah auf und bemerkte einen langhaarigen Kerl in Jeans und einem gebatikten Hemd, der ihn von der Seite ansah.
»Geld, wofür?«
»Für das Buch.« Er sprach in verschwörerischem Ton aus dem Mundwinkel. »Das ist ein Haufen Mist, Mann.«
Mit einem wissenden Nicken verzog er sich.
Schön und gut. Eine Lesermeinung. Aber nicht wirklich hilfreich. Jack erwartete nichts anderes als einen Haufen Mist. Aber er wollte einfach wissen, wie Hank Thompson auf den vierarmigen Mann gekommen war.
Er fand eine Straßenkarte von New York und ging zur Kasse. Auf dem Weg dahin kam er an einem Regal mit Neuerscheinungen vorbei, auf dem ein Cover seine Aufmerksamkeit erregte: Kobaltblau mit einem glühend gelben Augenpaar – sicherlich keine menschlichen Augen –, das hinter einem Haufen Pillen hervorstarrte. Er blieb stehen, als er den Titel sah: Berzerk! .
Diese Augen ähnelten verblüffend denen eines Rakoshs. Und diese Pillen … im letzten Frühjahr hatte er es mit einer Modedroge zu tun bekommen, die unter den unterschiedlichsten Namen kursierte. Einer davon war Berzerk – und genauso falsch buchstabiert wie hier auf dem Cover.
Und dann blieb ihm fast das Herz stehen, als er las, dass es ein Jake-Fixx-Roman war, und der Nachfolgeband zu Rakshasa von P. Frank Winslow.
Er riss das Buch aus dem Regal und schnappte sich einen Angestellten – einen Mittzwanziger mit schütterem Haar und mächtigen Koteletten.
»Was ist das hier?«
Der Kerl blickte auf Jack, dann auf den Roman, dann wieder auf Jack. »Wir nennen so etwas ein Buch.«
Ein Komiker. Klasse.
»Das weiß ich. Aber wer ist dieser Autor, Winslow? Wie viele davon hat er schon geschrieben?«
Der Kerl zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Da müssen Sie an der Information fragen.«
»Aber Sie arbeiten hier.«
»Ja, aber ich stelle die nur ins Regal, ich lese die nicht. Tut mir leid. Fragen Sie an der Information.«
Das wollte Jack, aber der Stand war leer. Er fand die Thriller-Abteilung und suchte unter W, wo er ein Exemplar von Rakshasa fand. Auf dem Cover sah er das gleiche Kobaltblau und die gleichen glühenden Augen, aber statt der Pillen schwamm hier ein Frachter im Vordergrund.
»Um Gottes willen.«
Er wusste nicht, worum es in den Romanen ging, aber ein Blick auf die Cover gab ihm das Gefühl, als würde da jemand in seinem Leben spionieren.
Die Information war immer noch nicht besetzt, also wandte er sich zu den Kassen. Er war der einzige Kunde und ging direkt zum Kassierer, einem Mann mit kahl geschorenem Kopf und einem schwarzen Kinnbärtchen.
Jack klatschte die Romane auf den Tresen und schob sie ihm hin.
»Was können Sie mir darüber sagen?«
Der Mann schüttelte den Kopf. »Nichts.« Er deutete auf das Exemplar von Kick . »Aber darüber weiß ich eine Menge.«
Jack bemerkte die kleine Kickmännchen-Tätowierung in der Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger.
»Schön, aber …«
»Sie werden es lieben, das kann ich Ihnen sagen. Es wird Ihnen vorkommen wie ein direkter Draht in Ihren Verstand. Ich habe mein Exemplar so oft gelesen, das fällt schon fast auseinander.«
Jack deutete auf die Tätowierung. »Wer hätte das gedacht?«
Der Mann hielt die Hand hoch. »Damit zeige ich der Welt, dass ich ausgegliedert und entwickelt bin. Ich bin ein Kicker und stolz darauf.«
Er scannte die Bücher ein und verstaute sie in einer Tüte, dann sagte er: »Das macht 24,71 Dollar.«
Jack griff nach seiner Brieftasche. »Ich glaube, das müsste mehr sein.«
Der Mann lächelte und senkte die Stimme. »Der Kick geht aufs Haus.«
»Ach ja? Wo steht das?«
»Ich gebe Ihnen einen Sonderpreis. Sie wissen schon – von Kicker zu angehendem Kicker.«
»Nein danke. Ich bezahle dafür.«
Der Mann sprach zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, als er Jack die Tüte hinschob. »Nehmen Sie’s.«
»Ich zahle meine Sachen selbst, wenn Sie nichts dagegen haben.« Er schob die Tüte zurück. »Scannen Sie das Buch ein. Sofort.«
Der Mann funkelte ihn wütend an, zerrte das Buch aus der Tüte, scannte es und schob es wieder zurück. »42,07
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