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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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New York nachfragen würde, würde erfahren, dass John Robertson echt war.
    Die Identität hatte sich im Laufe der Jahre immer wieder als nützlich erwiesen.
    »Und weswegen möchten Sie den Doktor sprechen?«
    »Das ist eine Sache zwischen uns beiden.«
    Jack spürte, wie es am anderen Ende der Leitung plötzlich merklich kühler wurde.
    »Ich werde sehen, ob er da ist.«
    Nach einer ganzen Minute Wartezeit – wahrscheinlich hatte sie ihre Antwort innerhalb von zehn Sekunden erhalten – kam sie wieder an den Apparat.
    »Es tut mir leid, aber Doktor Levy ist für den Rest des Tages in Besprechungen.«
    »Na gut. Wie wäre es mit morgen?«
    »Er ist auch morgen den ganzen Tag ausgebucht.«
    »Und am Tag darauf?«
    »Es tut mir leid, aber Dr. Levy ist ein vielbeschäftigter Mann. Vielleicht sollten Sie ihm einen Brief schreiben.«
    »Vielleicht sollte ich das.«
    Jack legte auf.
    Na schön. Nach seinem gestrigen kurzen Gespräch mit Levy hatte er das erwartet. Er würde ihm nach Feierabend folgen müssen und auf eine Gelegenheit warten, um ihm ein Gespräch aufzuzwingen.
    Er sah auf die Uhr. Bis zum Dienstschluss waren das noch Stunden.
    Zeit, sich etwas umzusehen.
    4.
    Dabei landete er in der Stadtteilbibliothek von Rathburg. Eine Internetrecherche hatte nichts ergeben – das Creighton-Institut besaß keine eigene Website und alle anderen Links hatten ihn nicht weitergebracht. Deswegen hatte er angefangen, die Mikrofilmdaten der Rathburg-on-Hudson Review zu durchsuchen, aber auch da war er nicht fündig geworden. Er fand zwar eine Menge beiläufiger Erwähnungen, aber keine Hintergrundinformationen. Vielleicht war die Lokalzeitung der falsche Ort für die Suche. Offenbar ging man dort davon aus, dass ihre Leser alles über das Creighton wussten.
    Er sammelte die Mikrofilmrollen wieder ein und brachte sie zurück zur Ausleihe.
    »Haben Sie gefunden, was Sie gesucht haben?«, fragte die verhutzelte alte Dame mit den blauen Haaren hinter dem Tresen.
    »Nein, bedauerlicherweise nicht.«
    Er musterte sie. Sie hatte eine schrille Stimme, dürre Gliedmaßen und trug einen leicht abgewetzten, dunkelblauen Rock mit Bluse und einem weißen Seidenschal, den sie sich lose um den Hals geschlungen hatte – um die Falten zu verdecken? Eine Wolke Gardenienduft umgab sie. Sie sah alt genug aus, um noch mit Ichabod Crane ausgegangen zu sein. Wenn sie den größten Teil ihrer Zeit hier verbrachte …
    »Stammen Sie hier aus der Gegend?«
    »Ich bin hier geboren und aufgewachsen.«
    »Dann können Sie mir vielleicht weiterhelfen. Ich recherchiere über das Creighton-Institut, aber ich finde fast nichts darüber.«
    »Das überrascht mich nicht. Darüber wird nicht viel veröffentlicht.« Sie hob einen knorrigen Finger und tippte sich gegen die rechte Schläfe. »Aber hier oben ist eine Menge darüber gespeichert.«
    »Würden Sie so nett sein und etwas davon mit mir teilen? Ich wäre auch bereit, Sie für den Zeitaufwand zu entschädigen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie wollen mich dafür bezahlen, dass ich über die alten Zeiten plaudere? Seien Sie nicht albern.«
    »Na schön, warum suchen wir uns nicht ein Fleckchen, wo wir uns setzen und einen Kaffee trinken können? Auf meine Rechnung.«
    Sie blinzelte ihm zu. »Machen Sie einen Manhattan daraus und wir sind im Geschäft.«
    Die alte Dame war in Ordnung.
    »Abgemacht. Wann haben Sie Feierabend?«
    »Wann immer ich will. Ich bin nur ehrenamtlich hier.« Sie drehte sich zu einem kleinen Büro hinter dem Tresen um. »Claire, übernimm die Ausleihe. Ich muss kurz weg.«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden und sie hatte sich in einen Wollmantel gezwängt und steuerte auf die Tür zu.
    »Die Zeit verfliegt und mir bleibt nicht mehr viel davon. Gehen wir.«
    Jack folgte ihr nach draußen. Der vormals strahlend blaue Himmel hatte sich zugezogen, während er die Nase in den Mikrofilmprojektor gesteckt hatte.
    Sie blieb am Fuß der Eingangsstufen stehen und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich heiße Cilla Groot, nur so nebenbei.«
    Jack schüttelte ihre kraftlose Hand. »Und ich bin Jack.« Er blickte suchend die Straße hoch und runter und bemerkte ein Kneipenschild, das über den Bürgersteig hing. »Wie wäre es mit dem Laden?«
    » Van Dyck’s? Ich war da ein- oder zweimal drin. Der Laden ist okay.«
    Als sie auf die Kneipe zusteuerten, musste Jack einfach fragen: »Haben Sie einen Hund?«
    Sie sah ihn irritiert an, dann an ihrem Mantel hinab. »Wieso? Habe ich da Haare

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