Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
modernen Schnickschnack.
    Dieser Jake-Fixx-Charakter war so was von unrealistisch, aber die Storys von Rakshasa und Berzerk! waren das nicht. Da war vor allem die erste, in der es um ein Schiff voller fleischfressender Dämonen ging – die Rakshasa der indischen Mythologie – die von einem wahnsinnigen Hindu kontrolliert wurden, der damit drohte, sie auf New York loszulassen, wenn er nicht einen magischen Edelstein zurückbekam. Es war viel dramatischer und reißerischer als die Wirklichkeit, die Jack einige Jahre zuvor überlebt hatte, aber ungemütlich nahe an der Realität. In Berzerk! war das Blut eines der überlebenden Rakshasa die Grundlage für eine Droge, die Menschen in blutrünstige Berserker verwandelte – und das war viel zu nahe an der Wahrheit.
    Jack schauderte. Es war, als hätte ihm dieser Schriftsteller, dieser P. Frank Winslow, die letzten zwei Jahre über die Schulter gesehen.
    Er schüttelte die Gedanken ab, als er Rathburg erreichte. Er musste sich darauf konzentrieren, wie es ihm gelang, von Angesicht zu Angesicht mit Dr. Aaron Levy zu reden.
    Rathburg entpuppte sich als alte, ländliche Sleepy-Hollow-Stadt, wie so viele andere auf dieser Höhe des Ostufers des Hudson. Washington Irving konnte hier übernachtet haben. Wahrscheinlich hatte er das sogar. Fachwerkbauten mit brüchigen Stuckverzierungen und rissigen Holzbalken neigten sich über schmale Straßen, auf denen Jack seiner Wegbeschreibung zur Riverview Road folgte. Sobald er die erreicht hatte, brauchte er nicht mehr auf die Hausnummern zu achten, um die Nr. 2681 zu finden: Das konnte nur die riesige Villa sein, die die Anhöhe über dem Fluss beherrschte.
    Das Sonnenlicht reflektierte von dem NATO-Draht auf der steinernen Mauer, die das ganze Areal umgab. Der bogenförmige Kontrollpunkt – vielleicht der einzige Eingang – hatte ein schweres, schmiedeeisernes Tor, und eine uniformierte Wache war durch das Fenster des gemauerten Pförtnerhäuschens zu erkennen. Auf dem Schild an einer der Säulen stand CREIGHTON und nichts weiter. Nichts von einem Institut oder von forensischer Psychiatrie. Nur der Name.
    Jack wollte gerade in die Einfahrt einbiegen und sich hineinbluffen, als er die Überwachungskamera auf dem Pförtnerhäuschen sah. Er wollte nicht, dass sein Gesicht von einer Kamera aufgezeichnet wurde, wenn das nicht unbedingt notwendig war.
    Als er vorbeifuhr, musterte er das ausladende Gebäude etwa 500 Meter von der Straße entfernt. Es sah aus wie eine passende Aufbewahrungsstelle für geistesgestörte Kriminelle, da es von einem Schizophrenen entworfen sein musste. Der Hauptteil sah aus wie ein aus Steinen errichtetes französisches Château. Vermutlich war das das Originalgebäude, weil es wie aus einem Guss wirkte. Aber wer immer da die Seitenflügel angebaut hatte – ganz offenbar ein Fan der Berliner-Mauer-Architektur –, hatte sich um das ursprüngliche Design nicht geschert. Und dann war noch ein dritter Flügel angebaut worden, der zu keinem der beiden früheren Baustile passte.
    Nicht wirklich ein Hochsicherheitsgefängnis. NATO-Draht war zwar fies, aber nicht unüberwindlich.
    Er fuhr zurück in die Stadt und stellte den Wagen ab. Er hatte sich vorher die Nummern des Creighton-Instituts rausgesucht. Zuerst würde er versuchen, auf normale Weise an Levy heranzukommen. Sein Büro schien ihm am aussichtsreichsten – wenn Anrufe bei ihm schon Paranoia auslösten, dann fühlt er sich da sicherlich weniger angreifbar als bei sich zu Hause.
    Weil er Levys Durchwahl nicht kannte, landete er in einer automatischen Weitervermittlung. Er hasste diese gottverdammten Computerabfragen, also drückte er immer weiter die Null, bis er ein menschliches Wesen erreichte. Er erklärte ihr, wen er sprechen wollte, und sie schaltete ihn weiter, wo eine weibliche Vorzimmerdame oder Sekretärin oder was auch immer abnahm und ihm erklärte, dass er Dr. Levys Büro erreicht habe.
    »Ist der Doktor da?«
    »Wer sind Sie bitte?«
    »Mein Name ist John Robertson. Ich bin Privatermittler.«
    Er war dem echten John Robertson ein paar Jahre vor seinem Tod begegnet. Ein cleverer alter Knabe, der gern mit einem Stetson rumgelaufen war. Jack hatte seine Visitenkarte behalten und sich Kopien gemacht. Dann und wann bediente er sich seiner Identität, aber nicht seines Modegeschmacks. Er hatte Robertsons Adresse geändert, sodass sie einem seiner Postfächer entsprach, und seine Detektivlizenz regelmäßig erneuert. Jeder, der beim Ordnungsamt von

Weitere Kostenlose Bücher