Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
und drehte sich um, um ihn anzusehen. Ihr Lächeln wirkte gezwungen.
»Okay. Raus damit. Denken Sie daran – schlechte Nachrichten sind in so einem Fall als gute Nachrichten zu bewerten.«
»Darauf sollten Sie sich nicht verlassen.«
Das Lächeln verebbte. »Na gut. Schocken Sie mich.«
»Ich werde Ihnen sagen, was ich mit Sicherheit weiß. Zuerst einmal, Gerhard ist tot. Er wurde ermordet.«
Sie wurde blass. »Was? Sind Sie sicher?«
Er erzählte ihr, was er vorgefunden hatte.
»Oh mein Gott! Glauben Sie, dass Jerry das getan hat?«
»Ich weiß es nicht, aber selbst wenn er es war, dann bezweifle ich, dass es auch nur den geringsten Beweis dafür gibt. Nicht einmal eine Leiche.«
Er berichtete ihr von seinen Anrufen in der Notfallzentrale.
»Aber er könnte damit zu tun haben?«
Sie wollte Schlechtes über Bethlehem hören, aber ihr Gesichtsausdruck verriet Jack, dass sie auf so schlimme Sachen dann doch nicht vorbereitet gewesen war.
»Ja. Er neigt nämlich zu Gewaltausbrüchen.«
Ohne Levys Namen zu erwähnen fasste er zusammen, wie er Zeuge seiner Entführung geworden war.
»Und dieser Mann erstattet keine Anzeige?«
»Er hat sich geweigert.«
»Um Himmels willen, warum denn?«
»Ich bin mir nicht sicher. Er hat mir eine billige Geschichte aufgetischt, dass er an einem heiklen Geheimprojekt der Regierung arbeitet, aber da muss mehr dahinterstecken. Er kennt Bethlehem … aber er scheint ihn unter einem anderen Namen zu kennen.«
»Jerry führt ein Doppelleben? Die arme Dawnie!« Christy sackte in ihrem Sitz zusammen, legte den Kopf in den Nacken und starrte den Fahrzeughimmel an. »Ich hatte das Gefühl, dass etwas mit ihm nicht stimmen würde, aber ich hätte mir in meinen wildesten Fantasien nicht träumen lassen … Ich muss sie von ihm wegbringen.«
»Seien Sie dabei vorsichtig. Auch da kann ich es nicht sicher sagen, aber es scheint seine normale Vorgehensweise in Bezug auf eine Bedrohung zu sein, diese Bedrohung zu eliminieren.«
Sie blickte Jack an und in ihren Augen stand die nackte Angst. »Sie glauben doch nicht, dass er mir etwas tun würde, oder?«
»Ich gehe nicht davon aus – jedenfalls nicht, solange er es sich nicht mit Dawn verderben will –, aber ich würde mich trotzdem erst einmal ruhig verhalten. Statt dass Sie versuchen, die beiden auseinanderzubringen, lassen Sie mich sehen, ob es mir gelingt, das durch das Justizsystem erledigen zu lassen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Innerhalb von 24 Stunden, in denen ich Nachforschungen über diesen Clown anstelle, habe ich einen ermordeten Mann gefunden und wurde Zeuge der Entführung eines anderen. Ich weiß nicht, ob Bethlehem für ersteres verantwortlich ist, aber es gibt keinen Zweifel, dass er der Entführer war, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein aus dem Muster geschlagener Akt in einem ansonsten makellosen Leben war. Jerry Bethlehem – oder wer auch immer er wirklich ist – hat wahrscheinlich eine Menge Leichen im Keller. Ich werde versuchen, etwas darüber herauszufinden. Wenn ich etwas finde, gebe ich der Polizei einen Tipp. Und wenn er dann in Handschellen in den Bau wandert, können Sie da sein, um Dawn zu trösten.«
»Ich glaube nicht, dass ich es ertrage, zu wissen, dass sie mit so einem Mann – so einem Monster – zusammen ist.«
»Denken Sie daran, wir wissen nicht sicher, dass er ein Monster ist. Und bisher hat er nichts getan, was ihr schaden würde. Also warten Sie einfach ab. Wenn Sie zu viel Druck machen und keine Beweise dafür haben, dann treiben Sie sie nur noch weiter in seine Arme.«
Wie klingt das denn? Jack, der Familientherapeut.
»Aber …«
»Geben Sie mir eine Chance, das in Ordnung zu bringen, ohne dass Sie dabei Ihre Beziehung zu Dawn ruinieren.«
Sie starrte ihn an. »Ich könnte es ertragen, wenn Dawnie nie wieder mit mir spricht, wenn das gleichzeitig bedeutet, dass sie nie wieder mit Jerry Bethlehem spricht.«
Jack nickte. Mutterliebe. Christy wirkte nicht sehr hart, aber er spürte die Löwin unter ihrer Oberfläche … Eine Löwin, deren Junges in Gefahr war.
»Nur ein paar Tage … Können Sie für ein paar Tage stillschweigen?«
»Es wird nicht einfach sein, aber ja, ich kann Ihnen ein paar Tage geben.«
Jack hoffte, sie würde sich auch wirklich daran halten.
4.
»Erzählen Sie mir etwas über das niedliche Strichmännchen auf dem Cover Ihres Buches.«
Hank Thompson lächelte. »Ich würde das Kickmännchen nicht wirklich als niedlich bezeichnen.«
Nachdem
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