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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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haben.«
    Ich trat zur Seite.
    Ich schob die SIG hinten in den Hosenbund meiner Jeans. Einer der Männer des Geiselbefreiungskommandos legte die Hand auf Bradleys Schulter. Er krallte sich in den Stoff von Bradleys Hemd und riss ihn von mir weg. Als ob ich hier der Verbrecher wäre. Die anderen beiden hielten mich mit ihren Gewehren in Schach, aber zu meiner Zufriedenheit stellte ich fest, dass keiner mich zu entwaffnen versuchte. Jedenfalls noch nicht.
    Ich deutete auf das Messer, das bis zum Anschlag im Schlamm steckte. »Das nehme ich auch.«
    Ich bückte mich und hob das Messer auf. Als ich mich wieder aufrichtete, war ich schon in der Drehbewegung. Das KA-BAR-Messer ist ein Tötungsinstrument, das ist seine Hauptfunktion. Alle anderen Zwecke, für die man es verwenden kann, waren bei seiner Konstruktion Nebensache. Nicht dass ich einen FBI-Beamten bei der korrekten Ausübung seiner Dienstpflicht töten wollte. Ich benutzte nur das Griffende, um es dem Mann neben mir in den Bauch zu rammen. Sein Kampfanzug war gepanzert, aber der Schlag mit der ganzen Kraft meines hochgerissenen Arms traf ihn direkt durch die Brustplatte in seine inneren Organe. Ihm blieb die Luft weg, ich entriss ihm das Gewehr und richtete es auf den ersten FBI-Mann. Dann schleuderte ich ihm das Gewehr entgegen. Er wehrte es mit dem Lauf seiner eigenen Waffe ab. Ich nutzte den Platz, den er mir durch seine Bewegung gewährt hatte, und landete einen Tritt zwischen seine Beine. Er trug einen Unterleibsschutz, aber das machte keinen Unterschied. Mein Tritt hob ihn eine Handbreit vom Boden. Ich sprang ihm entgegen, als er auf seinem Gesicht landete, und trat ihm mit dem Fuß das Gewehr aus der Hand.
    Eineinhalb Sekunden sind keine lange Zeit, ganz gleich bei welcher gewaltsamen Auseinandersetzung. Im Nachhinein ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Aber es gab immer noch einen dritten FBI-Mann, um den ich mich kümmern musste.
    »Jetzt, Bradley!«, schrie ich.
    Auf mein Kommando verhielt sich Bradley plötzlich ganz anders als der schwer in Mitleidenschaft gezogene Verletzte, für den ihn alle gehalten hatten. Er schlang seinen Arm um den Mann, der ihn stützte, und schnappte nach dessen Gewehr, so dass es zwischen den beiden eingeklemmt war. Bradley schlug weiter auf den Mann ein, sie gingen beide zu Boden und wälzten sich auf dem glitschigen Untergrund. Ich rannte zu ihnen und riss dem Mann das Gewehr aus der Hand. Dann fuhr ich herum, so dass ich alle drei mit dem ausgestreckten Gewehr in Schach halten konnte.
    »Okay, Jungs«, brüllte ich, »der Deal ist immer noch der gleiche. Ihr schafft Bradley hier raus, und ich verfolge Dantalion.«
    Der erste FBI-Mann erholte sich bereits von unserem Angriff. »Sie haben FBI-Agenten bei der Ausübung ihres Dienstes angegriffen. Das ist ein Verbrechen im Sinne des Bundesgesetzes, Hunter. Dafür wird man Sie verhaften.«
    »Jetzt hören Sie mal mit diesem Scheiß auf«, blaffte ich ihn an. »Wir wissen alle, wie das jetzt hier abläuft. Ich gehe. Und Sie hauen jetzt auch ab. Sie erzählen Kaufman, dass ich geflüchtet bin. Ich verfolge den geisteskranken Killer, den wir alle tot sehen wollen. Wie kann denn das ein verdammtes Verbrechen sein?«
    Ich warf das Gewehr zur Seite, holte meine SIG heraus und rannte davon. Keiner von ihnen hob seine Waffe, anscheinend hatten sie eingesehen, dass ich Recht hatte.
    Auch ich hatte etwas gesehen. Weit entfernt. Ein verschwommenes, bleiches Gesicht, das in meine Richtung blickte. Eine dunkel gekleidete Gestalt, die über die Felder auf die riesigen Gebäude am Horizont zutrabte.

41
    Die Kugel hatte Dantalions rechte Schulter genau in dem Moment durchschlagen, als er Bradley Jorgenson ins Gesicht schießen wollte. Sie hatte ein großes Stück Fleisch mitgerissen, aber keine wichtigen Organe getroffen, keine Arterie und keinen Knochen. Die Wunde fühlte sich noch taub an, wahrscheinlich würde sie ihn sehr bald mit fürchterlichen Schmerzen quälen, aber er war nicht völlig außer Gefecht. Er konnte immer noch seine Glock halten, er konnte immer noch schießen, und er konnte immer noch seine Mission vollenden.
    Der Einschlag der Kugel hatte ihm das Gleichgewicht geraubt, aber das konnte sich noch als Glücksfall entpuppen. So würde er eine weitere Chance bekommen, Jorgenson zu töten. Das nächste Mal würde er sich viel, viel länger dafür Zeit nehmen und ihm zuerst unendliche Schmerzen bereiten.
    Der Einschlag der Kugel hatte ihn

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