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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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Todes.
    Dantalion bewegte sich zum Treppenabsatz und richtete seine Pistole in jeden Winkel des Eingangsbereiches. Zu seiner Rechten gab es eine geschlossene Tür, womöglich der Zugang zur Küche. Er öffnete sie am Türgriff. Schließlich wollte er nicht die Treppe hochsteigen, nur um festzustellen, dass sich hinter ihm die Tür öffnete und weitere Leibwächter herausgestürzt kamen. Aber in der Küche war es dunkel, dort waren keine Bewaffneten. Schnell zog er die Tür wieder zu.
    Die Tür nach draußen zum Parkplatz war geschlossen. Dort regte sich nichts. Er wendete seine Aufmerksamkeit wieder der Treppe zu.
    Eine junge Frau kam dort herunter, Stufe für Stufe arbeitete sie sich mit einem schweren Koffer in der Hand vorwärts. Sie sah den Toten auf der Couch, dann fiel ihr ratloser Blick auf Dantalion. Sie riss die Augen auf. Ein Schrei begann sich in ihrer Kehle zu formen. Dantalion schoss ihr in den Mund. Ein zweiter Schuss war diesmal nicht nötig, wo doch die Hälfte ihres Schädels sich auf den Treppenstufen verteilt hatte. Sie rutschte fast geräuschlos und schlaff die Treppe herunter. Ganz im Gegensatz zu ihrem Koffer: Der polterte und klapperte über die Stufen, bis Dantalion nach ihm greifen und seinen Fall stoppen konnte.
    Oben wurden ratlose Stimmen laut. Dantalion hörte genau zu: eine Frau, zwei Männer. Er betrachtete die Tote auf der Treppe: zierlich und schlank, ihre Hautfarbe und Gesichtszüge ließen auf kubanische Herkunft schließen. Sie trug eine weiße Bluse, einen schwarzen Rock und gepflegte Schuhe. Das Hausmädchen, stellte er fest. Das bedeutete, dass die drei im oberen Stockwerk seine Zielpersonen waren, vielleicht kam noch ein weiterer Leibwächter dazu.
    Er nutzte die Verwirrung, um unbemerkt die Treppe zu erklimmen. Er hatte das obere Stockwerk erreicht, noch bevor jemand überhaupt auf die Idee gekommen war nachzuprüfen, woher die Geräusche kamen.
    Am oberen Treppenabsatz sah er, wie eine weitere junge Frau aus einem Schlafzimmer heraustrat. Eher der angelsächsische Typ: hellbraunes Haar, blaugrüne Augen, gute Figur. Dantalion lächelte sie an.
    »Hallo Marianne«, sagte er.
    Dann zeigte er ihr seine Pistole. Die Frau wimmerte und flüchtete sich sofort wieder in das Zimmer. Dantalion folgte ihr. Er war nur wenige Schritte hinter ihr. Er plante, ihre Furcht als Waffe gegen die anderen Personen einzusetzen.
    Er blinzelte und betrachtete den Schauplatz.
    Die Frau rannte immer noch quer durch das Zimmer. Ein junger Mann mit auffällig rotem Haar war gerade dabei, ein Jackett anzuziehen. Der zweite Mann war älter, grauhaarig, schlank, er wirkte beschäftigt. Er saß am Schreibtisch und beugte sich über einen Laptop. Er sah zwar eher aus wie ein Buchhalter als ein Bodyguard, aber eine Bedrohung stellte er trotzdem dar. Dantalion zückte die Beretta und entband ihn seiner Pflichten.
    Den jüngeren Mann fragte er: »Bradley, wie geht es Ihnen?«
    Jorgenson starrte ihn ungläubig an. Dann sah er auf den Toten, der über dem Computer zusammengesunken war, die Finger in die Tastatur gekrallt, als ob er seinen eigenen Nachruf schrieb.
    »Dad?«, krächzte Jorgenson. Seine Gesichtszüge entgleisten ihm, er begann zu schluchzen.
    Dantalion zuckte mit dem Kopf. »Das war Ihr Vater? Der große Valentin Jorgenson?«
    Bradley wandte seinen Blick ab.
    »Wenn es für Sie ein Trost ist, Ihr Vater würde mir wahrscheinlich danken, dass ich ihn getötet habe. Was war es noch gleich? Krebs? Er hatte große Schmerzen, oder?« Dantalion trat näher. Er hielt seine Pistole so, dass sie auf Bradleys Herz gerichtet war. »Wünschen Sie einen schnellen und schmerzlosen Tod, Bradley? Ich bin bereit, Ihnen die Wahl zu lassen.«
    Jorgenson wich zurück und hob abwehrend die Hände. »Hören Sie, wer immer Sie auch sind, wer immer Sie dafür bezahlt hat, ich verdoppele den Preis. Töten Sie mich nicht.«
    Dantalion stieß einen lang gezogenen Seufzer aus, der sich anhörte wie entweichender Dampf. »Ich bin durchaus nicht abgeneigt, wenn man mir einen Haufen Geld in die Hand drückt, Bradley. Aber Vertrag ist Vertrag, und Sie müssen sterben.« Er drehte sich zu der Frau um. Marianne hatte sich an die gegenüberliegende Wand gedrückt, als ob sie hoffte, durch das Mauerwerk dringen und dem Horror entkommen zu können. »Sie auch, Marianne.«
    Marianne stöhnte, rutschte die Wand herab und bedeckte ihren Kopf mit beiden Armen.
    Dantalion drehte sich wieder Jorgenson zu und winkte ihn mit dem Pistolenlauf

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