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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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Kollateralschaden. Er zählte eigentlich nicht, bekam aber trotzdem eine Nummer zugeordnet. Zwei Bodyguards, ein Hausmädchen, Valentin und Bradley Jorgenson und Marianne Dean. Und zu guter Letzt der Auftragskiller, der ihn umbringen sollte, wenn er seinen Job erledigt hatte. Dantalion tastete seinen Oberschenkel ab, wo dessen Kugel ihn gestreift hatte. Der Typ war gut gewesen, aber nicht so gut wie er.
    Er würde seinem Klienten schon beibringen, welchen Riesenfehler er begangen hatte, einem Meisterkiller einen zweitklassigen Mann auf den Hals zu hetzen.
    Aus seinen tiefen Taschen zog er sein BlackBerry, ging online und gab ein paar Tastenkombinationen ein, die die Verbindung zu einem seiner Mitarbeiter aufbauten. Dantalion erkundigte sich, ob die ausstehende Überweisung schon eingegangen war. Er war nicht erfreut, als er erfuhr, dass der Klient den Vereinbarungen nicht nachgekommen war. Der Tod der Zielpersonen war angeblich noch nicht bestätigt.
    »Was haben diese Leute eigentlich für ein Problem?«, fragte er sich laut.
    Nachdem er vom Schauplatz der Zerstörung geflohen war, musste er sein ganzes Geschick einsetzen, um den in Massen auftauchenden Polizisten und Feuerwehrmännern aus dem Weg zu gehen. Es konnte nicht so lange gedauert haben, das Feuer einzudämmen – waren erst mal die Propangastanks in den angrenzenden Häusern gesichert und vor den Flammen geschützt, mussten sie damit begonnen haben, die Trümmer zu durchkämmen. Die verkohlten Leichen müssten sie schon gefunden haben.
    Okay, es war schließlich noch früh, geben wir ihnen noch ein bisschen Zeit. Floridas Ordnungshüter hatten keine leichte Aufgabe vor sich.
    Es dauerte oft ziemlich lange, bis verkohlte Leichen identifiziert werden konnten.
    Es ärgerte ihn nur, dass sein Klient nicht an ihn glaubte und einsah, dass er genau das getan hatte, was abgemacht worden war. Nur auf eine etwas dramatischere Art und Weise.
    Und natürlich gab es einen weiteren Grund, warum das Honorar noch nicht auf seinem Konto war.
    Der Klient hatte auf Dantalion einen Killer angesetzt. Vielleicht glaubte er, der hätte ihn erwischt. Warum sollte er dann Geld auf ein Konto überweisen, das genauso tot war wie der Mann, der den Zugang dazu hatte?
    Dantalion würde seinem Klienten schon zeigen, dass er damit auf dem Holzweg war.

13
    Was mich am meisten überraschte, war, dass Bradley Jorgenson nicht direkt zur Polizei rannte. Er war ein mächtiger Mann mit Einfluss und hätte verlangen können, dass sich die Polizei mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln daranmachte aufzuklären, wer für den Angriff auf sein Haus verantwortlich war. Ganz im Gegenteil schien er nicht willens zu sein, mit den Beamten zu kooperieren. Er blockte ab, mauerte und errichtete gar weitere Barrieren in Form seiner ekelhaft hoch bezahlten Rechtsberater, die ihm Immunität bei der Untersuchung des Falls verschafften.
    Das würde nicht ewig so weitergehen, aber fürs Erste waren Jorgenson und Marianne Dean auf Tauchstation gegangen und weigerten sich, irgendwelche Fragen zu beantworten.
    Ihre Weigerung, auszusagen, war in gewisser Weise sogar eine Erleichterung für mich. Ich wollte nicht den halben Tag damit verbringen, Fragen zu beantworten und Anschuldigungen zurückzuweisen, ich sei alles andere als ein besorgter Bürger, der bloß versucht hatte, ein Blutbad zu verhindern. Marianne hätte mich leicht reinreiten können, hätte sie von unserer Begegnung im Garten vor der Ankunft des Killers erzählt. Das hätte bewiesen, dass ich nicht zufällig in die Ereignisse hineingezogen worden war. So mancher hätte in meine Anwesenheit am Tatort sogar etwas hineininterpretieren können, das nicht stimmte: dass ich vorher wusste, was geschehen würde. Und das hätte mich in den Augen mancher Strafverfolger zu einem Mittäter gemacht. In diesem Fall hätte ich noch wesentlich länger als nur einen halben Tag Polizeiwachen von innen betrachten können. Bestenfalls wäre meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt worden, und ich hätte Marianne keine große Hilfe mehr sein können. In der Strafanstalt von Dade County auf mein Verfahren wartend, würde ich sie wohl kaum retten können.
    Nicht dass die Polizei mich ohne weiteres mit jenem Joseph Evans in Verbindung bringen konnte, der den Mietvertrag für das Nachbarhaus unterschrieben hatte, aber wenn erst mal die Staatsbehörden eingriffen – und das würden sie bei einem Fall dieser Größenordnung ohnehin tun –, würden meine Fingerabdrücke

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