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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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könnte also gut sein, dass Ihr Briganten seid, und dass ich mich darin täuschte, in Euch eine Schwertobristin des Kaiserreichs zu erkennen.«
    »Droht Ihr mir?«, fragte Serafine kühl.
    »Nehmt es, wie Ihr wollt«, meinte der Leutnant verärgert. »Wir kommen ja auch nicht nach Askir und sagen Euch, wie Ihr dort Eure Angelegenheiten zu ordnen habt. Also sagt Ihr mir besser nicht, wie ich mit Spionen zu verfahren habe.« Er fuhr zu Mahea herum. »Und Ihr«, drohte er, »hört auf, mit der Gefangenen zu tuscheln, man könnte fast meinen, Ihr wäret eine dieser Bastarde!«
    »Götter!«, hörte ich Hanik neben mir murmeln. »Warum beenden wir das nicht einfach? Der Kerl redet sowieso zu viel!«
    Ein großer Teil der Blutreiter hatte sich nach unserer Ankunft nicht wieder hingesetzt, jetzt standen viele da und hielten die Hände an den Griffen ihrer Schwerter. Ich hörte sie murren, ihre Blicke sagten deutlich, dass sie hinter ihrem Leutnant standen und sich im Recht glaubten, mehr als das, sie schienen verärgert, dass wir es wagten, ihre Abendunterhaltung zu stören oder gar ganz in Frage stellen zu wollen.
    Serafine richtete sich zu ihrer vollen Körpergröße auf und hob das Kinn. »Ihr täuscht Euch«, sagte sie schneidend. »Die Ostmark ist Teil des Kaiserreichs, Marschall Hergrimm hat das Haupt vor unserer Kaiserin gebeugt, und obgleich er weiter die Truppen der Ostmark befehligt, untersteht er wiederum dem Befehl des Lanzengenerals von Thurgau, wie dieser dem Hochkommandant Keralos und zuletzt der Kaiserin untersteht.«
    »Ich schlage demnach vor, dass Ihr einen Bericht schreibt, in dem Ihr Euch beschwert«, antwortete der Gardeleutnant kalt. »Ich hörte, Ihr Kaiserlichen wäret gut darin.« Er lachte grimmig. »Vielleicht liest der General ihn sogar, und wir hören noch in diesem Jahr von ihm. Dann wird mein Hauptmann mir aus dem guten Buch vorlesen und mich zur Strafe auf Streife schicken, und wenn ich Glück habe, finde ich eine Spionin der Barbaren, mit der ich mir die Zeit vertreiben kann!« Er spie verächtlich aus. »Götter, Sera, seid Ihr blind? Es herrscht Krieg hier, sollen wir sie mit Samthandschuhen anfassen? Meint Ihr, die Barbaren gehen anders mit uns um? Ich habe schon gesehen, wie sie eine unserer Frauen über einem Feuer geröstet und anderen noch Schlimmeres angetan haben … warum setzt Ihr Euch für sie ein? Sie ist es doch gar nicht wert!«
    Ich hatte lange genug geschwiegen, mittlerweile schien es mir unwichtig, dass sie mich noch immer für den Lanzenrekrut Lenar hielten, dies war zu weit gegangen. Doch bevor ich etwas sagen konnte, trat Serafine einen Schritt vor und durchbohrte den Leutnant mit einem kalten Blick.
    »Es geht nicht um sie«, sagte Serafine schneidend. »Es geht um den Frieden hier im Land.«
    »Welchen Frieden?«, begehrte der Leutnant wütend auf. »Habt Ihr nicht gehört, was ich sagte? Es herrscht Krieg hier … es gibt hier keine Regeln, nur das Schwert entscheidet! Ihr Kaiserlichen seid auch nicht besser, Ihr schlachtet die Barbaren genauso ab wie wir, und auch für Eure Soldaten sind die Barbarenweiber nichts als Kriegsbeute! Stellt Euch nicht über uns, Sera, hier in der Ostmark sind Eure Hände genauso blutig wie die unseren!«
    »Nur dass es einen neuen Befehl gibt und genau dieses Schlachten nun ein Ende hat«, teilte ihm Serafine bemerkenswert ruhig mit. »Ihr habt nun die Wahl, Gardeleutnant. Entweder bindet Ihr die Gefangenen los und überantwortet sie mir, oder wir lassen, wie Ihr es eben ausgedrückt habt, die Schwerter entscheiden.«
    Für einen Moment stand der Leutnant da und funkelte sie an, seine Hand lag schon auf dem Griff seines Schwerts, das er so hart gegriffen hatte, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Einen Atemzug lang spannten sich Körper und wurden Schwerter in den Scheiden gelockert, doch dann stieß der Mann mit einem Fluch seinen gelockerten Stahl wieder in die Scheide zurück.
    »Von mir aus sollt Ihr sie bekommen«, grollte er. »Da habt Ihr sie, sie gehören Euch, ein Geschenk der Schutzreiter an die kaiserlichen Legionen! Ihr werdet sehen, was Ihr davon habt, sie sind nicht besser als Tiere, es würde mich nicht wundern, wenn sie Euch einen Dolch in den Rücken stoßen, nachdem Ihr sie befreit habt!« Er ballte wütend die Fäuste. »Wenn Ihr meint, es würde etwas ändern, nur weil ein General irgendwo in Askir einen Befehl erlassen hat, täuscht Ihr Euch gewaltig, hier in der Ostmark zählt nur Blut und Stahl, so war es

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