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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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fragte die Priesterin interessiert.
    »Mein Schwert prallte an ihm ab.«
    »Wahrscheinlich Magie«, meinte Schwester Ainde. »Fragt besser diese … Eule … Asela dazu. Und erinnert sie zugleich daran, dass sie noch immer nicht im Tempel erschienen ist, um Abbitte zu leisten.« Ihre Augen bohrten sich in mich. »Bringt mir den Kopf des Mörders, und ich versichere Euch, die Dankbarkeit der Göttin und dieses Tempels wird Euch gewiss sein.«
    Bevor ich etwas sagen konnte, übermannte mich ein Nieser, der laut von den Wänden widerhallte. Die Priesterin tat, als wäre nichts geschehen. Offenbar erwartete sie keine weitere Antwort von mir, denn sie wandte sich jetzt Serafine zu, um sie mit unverhohlenem Interesse zu betrachten.
    »Ihr seid die alte Seele, von der mir Bruder Jon berichtet hat. Wiedergeboren und zurückgekehrt. Ein Mysterium und ein Wunder. Ich hörte, Ihr seid von unserem Glauben, und doch sah ich Euch nie in einem unserer Gottesdienste. Möchtet Ihr vielleicht heute Abend teilnehmen?«
    »Ich werde versuchen, es einzurichten«, sagte Serafine höflich.
    »Sehr schön«, lächelte Schwester Ainde. »Vielleicht können wir ja zusammen … beten.« Serafines Augen weiteten sich, doch die Priesterin wandte sich wieder uns allen zu. »Der Segen der Göttin mit euch«, sagte sie lächelnd. »Möge Ihre Weisheit und Gnade euch leiten.«
    Offenbar war damit die Audienz beendet, denn sie wandte sich wieder ihren Berichten zu. Stofisk verbeugte sich knapp und ging zur Tür, um dann dort stehen zu bleiben und zu Schwester Ainde zurückzuschauen.
    »Der Lanzengeneral ist verletzt«, erinnerte er sie. »Wäre einer Heilung …«
    »Sicherlich«, meinte sie und tat eine großzügige Geste. »Wendet euch an eine der Schwestern im Saal der Besinnung. Sie wird sich um euch bemühen. Beehrt das Haus der Göttin wieder, Ihre Türen sind für alle die geöffnet, die einem wahren Glauben folgen.« Ihr Blick schwenkte zu Stofisk hin. »Ich danke dir, dass du meine Bitte ausgerichtet hast, und grüße deine Mutter, wenn du sie morgen Abend siehst.«
    »Das werde ich tun«, meinte der Leutnant knapp und deutete eine Verbeugung an, um dann die Tür für uns zu öffnen.
    »Sag, Havald«, wandte sich Serafine empört an mich, kaum dass wir die Hörweite des Tempels verlassen hatten und die Kutsche sich wieder in Bewegung setzte. »Kann es sein, dass sie mich eben hofierte ?«
    Sie schaute so empört drein, dass ich Mühe hatte, meine Erheiterung zu verbergen. Offenbar gelang es mir nicht ganz, denn der Blick, den sie mir jetzt zuwarf, war schneidend.
    »Ich denke …«, begann ich.
    »Ja«, sagte Zokora unverblümt. »Vielleicht solltest du darauf eingehen.«
    »Warum, bei allen Göttern, sollte ich das tun?«, fragte Serafine verblüfft, während Varosch hinter vorgehaltener Hand ein Husten zu verbergen suchte.
    Zokora zuckte mit den Schultern. »Sie scheint mir erfahren, vielleicht kann sie dich noch lehren.«
    Während Serafine sie fassungslos anschaute, räusperte sich Stofisk verlegen. »Man sagt von ihr, dass sie sehr … äh … leidenschaftlich wäre. In allen Dingen.«
    Serafines Blick schwenkte wie zwei Speerwerfer zu ihm herüber.
    »Ich … wir … ach, verflucht«, stotterte er dann, offensichtlich bemüht, einen Ausweg zu finden. »Jetzt sind wird doch nicht zur Halle der Besinnung gegangen!« Er schaute mich um Verzeihung heischend an. Was ihm auch den Vorteil brach- te, Serafines kaltem Blick zu entgehen. »Sind die Schmerzen arg? Sollen wir umkehren?«
    »Ach«, meinte ich mannhaft. »Es wird schon gehen.«
    Was Zokora dazu brachte, eine Augenbraue anzuheben. Ich denke, wäre sie ein Mensch gewesen, hätte sie lauthals losgelacht.

Wiesel und Siegel
     
    20  »Die Dankbarkeit der Göttin und dieses Tempels wird Euch gewiss sein«, äffte Serafine die Priesterin nach, kaum dass wir unser Quartier in der Zitadelle erreichten. Götter, dachte ich, was bin ich froh, wieder zu Hause zu sein. Ich ließ meinen Packen achtlos vor das Bett fallen und begab mich sogleich zu dem Bad, um nachzusehen, ob es dort warmes Wasser gab. Serafine folgte mir. »Ich kann mir denken, was sie damit meint!«
    Ja, stellte ich erleichtert fest, als ich den Hebel umlegte und das Wasser dampfend in die Wanne floss, welche Magie auch immer dieses kleine Wunder vollbrachte, hatte uns auch heute nicht im Stich gelassen. Ich fing an, mir die Unform aufzuknöpfen.
    Sie kreuzte die Arme vor ihrem Busen und bedachte mich mit einem

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