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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Kaiserin unterwegs«, berichtete die Feder und schob verlegen die Papyiri auf seinem Tisch hin und her. »Mehr kann ich Euch nicht sagen. Die Kaiserin stimmt sich des Öfteren mit Stabsobrist Orikes ab, aber was dann vereinbart wird, dringt nicht bis zu mir vor.«
    »Ihr habt uns dennoch geholfen«, beruhigte ich den jungen Mann.
    »Ich würde ja gerne mehr helfen … aber … es sei denn …«
    »Es sei denn was?«, fragte Serafine.
    »Es wurde mir nicht mitgeteilt, ich schnappte es nur nebenher auf. Stabsobrist Orikes beschwerte sich bei der Eule Asela darüber, dass die Kaiserin Wichtigeres zu tun hätte, als einem Dieb Zugang zum Thronsaal zu gewähren. Das war heute Morgen, Sera«, fügte die Feder hinzu. »Ich glaube, mit ein Grund, weshalb Stabsobrist Orikes die Ruhe des Gebets suchte, es hat ihn doch arg aufgeregt.«
    Orikes schien mir nicht der Mann, der sich leicht aufbringen ließ. Oder es gar zeigte.
    »Danke«, meinte ich und zog für Serafine die schwere Tür auf. »Ihr habt uns sehr geholfen.«
    »Tut mir leid«, sagte die Wache vor der Kronratskammer und hob stur ihr Kinn. »Die Kaiserin hat selbst die Tür verschlossen und Anweisung gegeben, jeden fernzuhalten, der Eintritt zur Kammer begehrt.«
    Noch während er dies sagte, schwangen hinter ihm die schweren Torflügel ein Stück auf, genügend, um uns einen Blick auf die Kaiserin erhaschen zu lassen. Sie stand auf der Lehne des Throns und hielt mit einer Hand ein schweres, offenes Buch vor sich, während zwei weitere Bücher neben ihr in der Luft schwebten.
    »Das ist in Ordnung, Melor«, rief sie über die Weite des Saales hinweg. »Er und die Schwertobristin können eintreten.« Sie winkte uns mit einer Geste heran. »Ich wollte euch ja sowieso sprechen«, teilte sie uns mit einem Lächeln mit. »Das können wir jetzt gleich erledigen.«
    Götter, dachte ich, während ich ein Schmunzeln zu verbergen suchte und die schweren Türen sich hinter uns mit einem dumpfen Schlag schlossen, niemand würde glauben, dass diese junge Frau in dem einfachen Leinenkleid und mit dem wilden roten Haar, das aussah, als hätte es in den letzten Wochen nicht einen Bürstenstrich gesehen, die Kaiserin des legendären Reichs Askir war.
    Da sie auf der Lehne stand, konnten wir leicht erkennen, dass sie barfuß war, ihre einfachen Leinenschuhe lagen achtlos abgestreift vor ihrem Thron.
    Ihr Lächeln füllte den gesamten Saal, und ihre grünen Augen blitzten aufgeregt. »Kommt schnell, ich glaube, Wiesel hat es endlich herausgefunden!«
    Als ob es die Antwort wäre, leuchtete und knallte es im gleichen Moment hinter dem Thron, als wäre dort ein Blitz niedergegangen.
    »Autsch! Verflucht, bei Borons Unterhemd, das hat glatt wehgetan!« Ein schlanker, fast drahtiger junger Ser streckte seinen blonden Kopf über den Rand der Lehne hoch und schaute uns neugierig an, während er mit der linken Hand wedelte, als hätte er sie sich verbrannt.
    »Ich weiß ja, dass er dein Großvater ist, Sina«, fuhr er fort, »aber er ist auch ein rechter Mistkerl, dieses Schloss derart abzusichern! Schau«, rief er empört und hielt ein verkohltes Stück Holz empor. »Hätte ich nicht damit gerechnet, es hätte mich noch umbringen können!«
    »Das haben Fallen so an sich«, bemerkte Asela trocken. Die Eule hatte sich einen der Sessel aus den Nischen geholt, in denen die gekrönten Häupter saßen, wenn sie dem Kronrat beiwohnten, diesen passend hingestellt, sodass sie einen Blick auf das Geschehen hinter der Lehne hatte, und es sich darin bequem gemacht. Dem Wappen nach zu urteilen, war es der Thron von Aldane. Ein niedriger Tisch stand neben ihr, und auf diesem eine Schale Früchte, jetzt hob sie grüßend einen Traubenstrang, um dann gelassen fortzufahren: »Ist Euch schon in den Sinn gekommen, dass ein Schloss dafür gemacht ist, nur von dem passenden Schlüssel geöffnet zu werden? Dass Askannon vielleicht nicht wollte, dass ihm ein Dieb das Rätsel löst?«
    »Wenn er das nicht gewollt hätte«, meinte der junge Mann überzeugt, »dann hätte er uns dieses Siegel nicht derart vor die Nase gesetzt!«
    »Es befindet sich hinter dem Thron«, teilte Asela Ser Wiesel mit kühler Stimme mit, während sie sich eine Traube pflückte. »An einer Stelle, die üblicherweise nur er zu Gesicht bekommen hätte. In einem Saal, der der sicherste im ganzen Kaiserreich sein dürfte. Gibt Euch das nicht zu denken? Könnt Ihr Euch nicht an der Schatzkammer versuchen, wie jeder andere Dieb auch?«
    Der

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