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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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und dann mit deutlichem Erstaunen mit ihren weiten grünen Augen anzusehen. »Götter!«, entfuhr es ihr. »Was wahrlich kein Wunder ist, Asela, der arme Mann blutet nach allen Seiten hin Magie! Was, bei allen Göttern, ist Euch nur geschehen?«
    »Er ist gestorben«, sagte Serafine etwas kühl. »Vielleicht liegt es ja daran.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte Asela und stand auf, um zu uns herüberzukommen und mich nun auch prüfend zu mustern. »Ich wusste schon immer, dass er ein Potenzial besitzt, aber manchen Menschen öffnet es sich einfach nicht. Er gehört dazu … doch wenn du hoffst, dass wir aus ihm eine Eule machen können, muss ich dich enttäuschen.«
    »Das ist es nicht«, widersprach die Kaiserin. »Es ist, als ob er eine Quelle in sich trägt, die überläuft und all das berührt, was um ihn ist. Das Siegel saugt sie regelrecht in sich auf. Ich habe es schon einmal an ihm gesehen …. Asela, übe einen kleinen Zauber aus.«
    Ich konnte nicht erkennen, was sie tat, aber Desina nickte. »Genauso habe ich es mir gedacht«, meinte sie dann. »Du hast die Magie von ihm gezogen!«
    »Habe ich nicht«, widersprach die Eule erhaben. »Ich weiß, was ich tue. Die Kunst ist mir ja nicht gerade fremd.«
    »Und doch habe ich es eben bei ihm im Wechselspiel gesehen. Habt Ihr es gefühlt, Ser Roderik?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Und das?«, fragte sie und ballte die Hand, um die plötzlich ein Kranz von lodernden Blitzen sichtbar wurde.
    »Nein«, begann ich … und dann traf mich etwas, das mich binnen eines Lidschlags in ein Meer von Schmerz und Dunkelheit warf.
    Als ich wieder zu mir kam, saß ich auf dem Thron des Kaisers, und es war Desinas kühle Hand, die ich auf meiner Stirn fühlte, während Serafine mir ein Kristallglas mit kühlem Wasser an die Lippen hielt. Irgendjemand hatte, ohne dass ich wusste, wie es geschehen war, ein Dutzend schwerer Handelswagen über mich gezerrt und mich unter ihnen ganz und gar zermahlen.
    »Was …«, krächzte ich.
    »… geschehen ist?«, fragte die junge Kaiserin und biss sich auf die Lippen. »Es war meine Schuld«, gestand sie. »Ich wollte sichergehen.« Sie sah betreten drein, doch es war Aselas staunender Gesichtsausdruck, der mich überraschte.
    »Es war wie damals in meinem Elternhaus«, erklärte Desina verlegen. »Ihr erinnert Euch daran?«
    Genauso schnell wie die Ohnmacht gekommen war, wich die Benommenheit zurück. Ich blinzelte noch ein-, zweimal, um meinen Blick zu klären, und sah dann, dass die Kaiserin auf meine Antwort wartete.
    »Ihr spracht von einer Art Gefäß, das aufgebrochen wäre wie ein schlecht geflochtener Weidenkorb?«
    »Genau das. Nur dass diese Hülle gänzlich fehlte. Ihr seid weit offen gewesen, General. Es schien aus Euch herauszufließen wie aus einer Quelle … und was immer Ihr damit berührt habt, berührte wiederum auch Euch. Veränderte sich und Euch auf eine Art, die ich nur erahnen kann.« Sie bedachte mich mit einem langen nachdenklichen Blick. »Ihr habt uns alle schon damit berührt, Ser General.«
    »Das würde den Grundsätzen der Magie zuwiderlaufen«, widersprach Asela. »Zwar trägt ein jeder die Magie in sich, es ist das Zeichen der Schöpfung, die in uns ist, aber es ist keine Quelle, die sich erneuert. Vielmehr verbraucht sie sich über das Leben hin.«
    »Ich dachte zuerst, dass es Magie wäre, ein Talent, das nicht genutzt werden kann und sich deshalb in Euch staut«, fuhr die Kaiserin fort. »Doch obwohl es zum Teil Magie ist, ist es mehr als das.«
    »Also, was ist es, das ich blute?«, fragte ich rau. »Wenn es nicht Magie ist?« Magie war mir schon immer unheimlich gewesen, ich mochte sie noch nie wirklich. Bis die Kaiserin mir dieses Gefäß abgedichtet hatte, rief Magie mir einen Kopfschmerz hervor, wenn jemand in meiner Nähe sich darin übte.
    »Es gibt einen Hinweis«, sagte Asela und trat an ihre Kaiserin heran, um Desinas Hand hochzuhalten, sodass ich den frischen blutigen Schnitt in ihrer Handfläche erkennen konnte. »Dafür, was sie eben für Euch tat, müsste sie nach unseren Gesetzen hingerichtet werden.« Sie sah Serafine und mich schon fast drohend an. »Es ist nie geschehen.«
    Wir nickten schweigend.
    »Jeder Maestro verfügt in einem gewissen Maß über das Talent«, sagte die Kaiserin unwirsch und befreite sich aus dem Griff der Eule. »Auch du.«
    »Ich weiß«, sagte Asela gepresst. »Kolaron gefiel sich darin, dieses Talent in Asela zu fördern. Aber selbst er, der sich

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