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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Manchmal erscheint es mir ganz und gar vergeblich, in dicken Bullenschädeln nach Vernunft Ausschau zu halten. Nur wenn sie es eingeprügelt bekommen und überleben, scheinen sie zu lernen.« Er hatte dann verächtlich ausgespien. »Ich, für meinen Teil, bin dankbar für die Seras dort am Tempel, manchmal glaubt man ihnen sogar, dass sie einen mögen.«
    Das Haus der Lüste war nicht mein Ziel, dafür eine der Soldatenschenken, sie lag gleich am Tor zum Stützpunkt und war einfach zu finden. Die Schankmädchen, die dort bedienten, waren nicht für Gold zu haben, dafür war die Küche gut und das Bier billig. »Auch wenn die Schenke ihre Tür schon zur siebten Glocke schließt, ist sie die bessere Wahl«, hatte Eldred dazu gemeint. »Der Wirt des Kaiserstein ist ein Veteran, der dem Kaiserreich seine Gesundheit geopfert hat, und ein alter Freund von mir. Wenn wir uns dort treffen, wird er dafür sorgen, dass wir unter uns bleiben, und es wird sich niemand wundern, dass sich dort Soldaten treffen. Abgesehen davon hebt er für mich und meine Freunde immer das beste Stück des Bratens auf.«
    In der Ostmark war es merklich kühler als in Askir, vielleicht lag es daran, dass der Wind ungehindert über die Steppe pfeifen konnte, und auch heute Morgen hatte es wieder geregnet, überall stand noch Wasser in den Straßen, was zumindest den Soldaten die Arbeit erleichterte, die das Pech hatten, die Straßen kehren zu müssen. Entsprechend froh war ich, die Schenke schnell zu finden, ich hatte in der letzten Zeit viel zu oft gefroren.
    Der Kaiserstein war ein lang gestrecktes, niedriges Gebäude, wie so oft bei kaiserlichen Bauten hatte man nach einem Muster gebaut, so war es nicht verwunderlich, dass die Schenke aussah wie eine halbierte kaiserliche Baracke. Mich wunderte es, trotz des unangenehmen Wetters an den Tischen vor der Schenke eine Gruppe Legionäre vorzufinden, die sich ruhig unterhielten.
    Keiner von ihnen trug eine Rüstung, doch alle trugen ihre Waffen griffbereit.
    Als ich die Tür der Schenke aufstieß, wurde ich angenehm überrascht. Zwar roch es hier nach altem Bier und Wein, doch die Dielen unter meinen Stiefeln und die langen Tische, ganz offensichtlich aus kaiserlichen Beständen, waren frisch gescheuert. Zwei junge Seras begrüßten mich mit neugierigem Blick und einem scheuen Lächeln, und hinter der Theke schob ein hagerer Mann mit einer Augenklappe Schwertsergeant Eldred einen Bierhumpen über die Theke, während Lannis mit einer der Schankmägde über etwas lachte.
    Die Fenster, mit ihren stabilen Läden und Schießscharten, waren weit geöffnet und ließen frische Luft und Licht herein, dennoch war die Schenke bis auf eine kleine Gruppe Soldaten, die an einem Tisch nahe der Theke Würfel spielten, fast wie ausgestorben.
    »Da seid Ihr ja«, lachte Lannis und verabschiedete sich mit einem Zwinkern von der Schankmagd. »Wir haben schon auf Euch gewartet.«
    Eldred, der gerade einen zweiten Humpen in Empfang nahm, hielt mir den ersten hin. »Das ist er«, teilte er dem Wirt mit. »Lanzengeneral, das ist mein alter Freund und Kamerad Nort. Wir können ihm vertrauen.«
    Ich nickte dem Wirt zu, er war mit Sicherheit der dürrste Wirt, den ich je gesehen hatte, er war abgemagert bis auf die Knochen, und das, obwohl die Gerüche aus der Küche mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.
    »Lasst Euch nicht von seinem Aussehen täuschen, hier gibt es den besten Braten in der ganzen Ostmark«, erklärte Eldred mit einem breiten Grinsen. »Dass er so dünn ist, verdankt er einem Lanzenstich in seinen Bauch, der ihm den Spaß am Essen gründlich verdorben hat.«
    »Ich hatte Glück, dass mich ein Priester zusammenflicken konnte«, erklärte der Wirt mit einer Stimme wie ein rauer Stein. »Doch ich vertrage es nicht mehr, wenn ich zu viel esse.« Er warf einen mahnenden Blick auf seinen alten Freund. »Was nicht bedeutet, dass es mir nicht schmeckt.« Er wies mit seinem Blick zu den vier Soldaten, die in der Ecke Würfel spielten. »Ihr könnt heute hier jedem vertrauen, wen wir nicht kennen, der wird heute keinen Einlass finden.«
    »Die anderen warten draußen«, teilte mir Lannis mit. »Dort, wo wir sitzen, kann uns die Wache am Tor gut sehen, niemand wird vermuten, dass wir uns verschwören.«
    »Ich wusste nicht, dass wir uns verschwören«, merkte ich an, während ich von Eldred den Humpen entgegennahm.
    »Nun, es geht um Geheimnisse, nicht wahr?«, grinste der Sergeant. »Oder habt Ihr den Lanzenobrist

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