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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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trocken, als sie in einer flüssigen Bewegung aufstand. »Es stand zu befürchten, dass du so etwas sagst.«
    Ohne uns einen weiteren Blick zu schenken, ging sie davon. Nicht zu Varosch hin, doch an eine Stelle, von der aus sie ihn gut sehen konnte.
    »Sie hat sich verändert«, stellte Serafine leise fest, während wir ihr hinterhersahen. »Er hat sie verändert.«
    »Nein«, widersprach ich ihr. »So wie du es zuerst gesagt hast, ist es richtig. Sie hat sich selbst verändert. Sie hat es zugelassen.« Ich sah zu Serafine hin, die mir so nah war, dass ich ihren Atem fühlen konnte. »Für sie ist es eine mutige Entscheidung.«
    »Nicht nur für sie«, sagte Serafine leise, als sie sich an mich lehnte. Es gab ein metallenes Geräusch, als unsere Panzerplatten aneinanderrieben, aber der Gedanke zählte. »Es braucht immer Mut, einem anderen zu vertrauen.«
    Wir saßen da, den Rücken gemeinsam an einen Stein gelehnt, voll gerüstet, schweigsam. Und doch war es einer dieser seltenen Momente, von denen man sich wünschte, dass sie nie vergehen. Dieser Tag hatte Tausenden tapferen Männern und Frauen den Tod gebracht und Lanzenobristin Miran vielleicht einem Schicksal zugeführt, das man seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde, und doch, für diesen einen kurzen Moment war ich imstande, all das zu vergessen.
    »Verstehe ich das richtig?«, fragte Varosch und schaute prüfend über die Länge eines Armbrustbolzens, um ihn kopfschüttelnd auszusortieren. Es war der dritte Köcher, den er so sortierte, und bisher hatte er fünfmal mehr zur Seite gelegt, als er Bolzen behalten hatte. »Wir kommen an einem Ort an, den ihr gestern Abend bei Mitternacht verlassen habt, an dem sich eine Horde von Barbaren darauf vorbereitete, euch am nächsten Morgen zu erschlagen?«
    »Ja«, nickte ich und sah zum Sternenhimmel hoch. Diese Sterne kannte ich, verstand ich, konnte ich in mir fühlen. Lange war es nicht mehr bis Mitternacht. »Das trifft es in etwa.«
    »Und du hältst dies für eine gute Idee?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das wird sich zeigen.«
    »Ist es nicht«, meinte Frick säuerlich. »Jedenfalls nicht, wenn Ihr keinen Spaß daran habt, Euch die Eingeweide aus dem Leib zu kotzen.«
    »Es ist besser als zu laufen«, erinnerte Eldred ihn. »Meine Füße tun mir weiterhin weh, mein Magen nicht.«
    »Ja, deiner«, grollte Frick. »Das Beschissenste daran ist, dass ich noch etwas Wein in meinem Trinkschlauch habe, doch wenn ich ihn jetzt trinke, opfere ich ihn nachher doch nur wieder.«
    »Macht das einen Unterschied?«, fragte Eldred grinsend. »Ich dachte, so liefe das Trinken immer ab bei dir … erst rein damit, dann später raus?«
    »Da hat er recht«, meinte Hulmir gemächlich. »Es macht keinen großen Unterschied. Und wenn du Wein übrig hast …?« Er hob fragend eine Augenbraue, und Frick seufzte abgrundtief, als er seinen Weinschlauch hervorkramte.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe«, äußerte sich Lannis träge, ohne die Augen zu öffnen, »will der Lanzengeneral die Gelegenheit ergreifen, um diesen Stamm der Barbaren von sich zu überzeugen.«
    Sie lag neben einer der Wolfsfiguren auf dem Gras, und bis zu diesem Moment hatte ich gedacht, sie würde schlafen.
    »Und wie?«, fragte der Adept des Boron.
    Ich erzählte ihm von dem, was ich in dem Buch gelesen hatte und von meinem Treffen mit Ma’tar. »Es sind nicht nur einfach Barbaren«, erklärte ich. »Sie besitzen Ehrgefühl und Regeln. Sie sind klug genug, um unsere Sprache zu erlernen und Spione in unseren Reihen unterzubringen, Ma’tar wusste von der Schlacht, die Blix hier geschlagen hat.«
    »Was eine Leistung ist«, meinte Lannis und richtete sich gähnend auf. »Braunfels ist das letzte Loch, an dem sich eine Neuigkeit verbreitet … Wenn wir dort von etwas erfahren, ist es an anderer Stelle schon lange vergessen. Jetzt, mit dem Tor, geht es schneller, aber zuvor war es üblich, dass wir erst Wochen oder Monde später von den Dingen erfahren haben, die sich in der Kaiserstadt ereignet haben. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass wir wieder Eulen haben, bis Asela kam und dieses Tor errichtet hat. Oder dass es jetzt eine Kaiserin ist, der wir unseren Eid schuldig sind.«
    »Es ist ein Fakt, dass diese sogenannten Barbaren über uns weitaus mehr wissen als wir über sie«, fuhr ich fort. »Sie müssen also auch wissen, dass wir uns an unsere Verträge halten. Warum also ist ein Frieden nicht möglich?«
    Varosch sah überrascht auf. Es war

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