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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ihr zu sterben, fühlte sich an, als würde ich zugleich wiedergeboren werden. Selten hatte ich sie so bedrängt, sie so verzweifelt gehalten, ihr den Atem wieder und wieder geraubt … und als es endlich ein Ende fand und wir verschlungen unter unseren Decken lagen, stützte sie ihren Kopf auf eine Hand, warf die Haare nach hinten, um mich lächelnd anzusehen, während sie die Finger ihrer anderen Hand zärtlich über die Narbe über meinem Herz gleiten ließ.
    »Das ist alles, was ich jemals von dir hören wollte, Havald«, teilte sie mir flüsternd mit, um sich zu strecken wie eine Katze. »Alles, was ich wissen muss.«
    Noch immer war ich in dem Moment gefangen und kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, ich wusste nur, dass es sich so richtig anfühlte … und sie mich für diesen einen magischen Moment die Welt und ihre Sorgen hatte vergessen lassen … und diesen verfluchten Traum.
    »Was, Finna?«, fragte ich leise, während ich mit ihrem Haar spielte.
    »Dass du mich brauchst«, teilte sie mir mit, während ihre Lippen mich mit federleichten Küssen beschenkten. »Dass du mich brauchst, wie ich dich brauche. Wie die Luft zum Atmen und das Blut in unseren Adern.« Sie sah auf mich herunter, und ich fühlte, wie eine Träne auf mich fiel. »Diese Wand zwischen uns«, flüsterte sie und lächelte, als ihre Hand an mir herabglitt und fand, was sie suchte. »Sie hat mich fast sterben lassen … und ich bin daran verzweifelt.«
    »Natürlich brauche ich dich«, flüsterte ich, als ich sie herumrollte und mich über sie beugte. »Es kommt mir vor, als wäre es niemals anders gewesen …« Ich fing ihr leises Stöhnen mit meinen Lippen ab. »Es wird auch niemals anders sein …«
    »Gut geschlafen, Ser General?«, fragte mich Lannis am nächsten Morgen mit einem breiten Grinsen, und die erheiterten Blicke der anderen waren kaum zu übersehen.
    »Danke, ja«, gab ich ungerührt zurück, während ich das Stück Käse aus meinem Vorratsbeutel holte und aus dem mit Salzwasser getränkten Leinen schlug, um mir und Serafine, die nun mit einer leichten Röte im Gesicht zu uns ans Feuer trat, ein Stück abzuschneiden. Sie hatte ihre Haare wieder neu geflochten, und es gab wenig, was darauf hinwies, wie wir die Nacht verbracht hatten … und dennoch war es nicht zu übersehen.
    Ich reichte ihr den Käse und einen Winterapfel, während Eldred ihr einen Blechbecher mit Kafje reichte, stark genug, um einen Löffel darin stehen zu lassen.
    Sie nickte uns beiden dankend zu und setzte sich neben mich, um dann verstohlen die anderen zu beobachten … die sich ihrerseits viel Mühe gaben, so zu tun, als wäre nichts geschehen.
    »Wie weit noch nach Farmihn?«, fragte ich Lannis, während ich den Beutel um meinen Hals aufzog und das Stück des Tarn in meine Hand fallen ließ.
    »Gegen Abend werden wir den Ort erreichen«, teilte sie mir mit, während wir alle zusahen, wie sich das Stück des Tarn an seinem Faden drehte. »Zeigt er immer noch in dieselbe Richtung?«
    »So scheint es«, gab ich ihr Antwort und verstaute das Stück wieder sorgfältig in dem bestickten Beutel. »Erzählt mir mehr über Farmihn«, bat ich sie dann und verbrannte mir fast die Finger an dem heißen Becher, den mir Eldred reichte. »Gibt es etwas Besonderes an diesem Ort?«
    »Außer, dass er zerstört ist?« fragte sie. Ich nickte. »Ich wüsste nicht, was. Woran habt Ihr denn gedacht?«
    »Vielleicht eine alte Ruine, ein Grab … irgendetwas, das erklärt, warum sich ein Stück des Tarn dort befinden soll.«
    Sie runzelte die Stirn, dachte nach und schüttelte schließlich den Kopf. »Davon ist mir nichts bekannt«, meinte sie dann. »Der Schamane sagte, er hätte sein Stück in einem Bachlauf gefunden … vielleicht liegt es einfach irgendwo ganz offen herum.«
    Varosch, der gerade seine Armbrust liebevoll mit einem ölgetränkten Lappen putzte, sah auf und lachte ungläubig. »Es wäre das erste Mal, dass etwas einfach wäre.« Er wies mit seiner Armbrust in Richtung Osten. »Lasst uns hoffen, dass diese Wolken weiterziehen, sonst wird es zu alledem auch noch nass.«
    Ich hätte wissen müssen, dass ich nicht so davonkam, doch es war nicht Serafine, die mich darauf ansprach, sondern Varosch, der zu Serafine und mir an die Spitze unserer kleinen Gruppe aufschloss, um mich nachdenklich zu betrachten. Offenbar hatte er nur darauf gewartet, dass wir losritten.
    »Was gibt es?«, fragte ich ihn und schaute unwillkürlich zu Serafine hin, der

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