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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Hund besaß, der nur drei Beine hatte. Wenn ich nachdenke, kann ich mich an sein gesamtes Leben erinnern … bis zu dem Moment, an dem er es auf Seelenreißer aushauchte, um mich mit seinem Leben von der Wunde zu heilen, die er mir geschlagen hatte. Götter …«, flüsterte ich verzweifelt. »Ich werde ihn nicht wieder los!«
    »Was ist, wenn du deine Klinge nicht berührst?«, hörte ich Zokora fragen. Sie hatte zu uns aufgeschlossen, und ohne die Wahrnehmung des Schwertes hätte ich es nicht einmal bemerkt. Manchmal hätte ich schwören können, dass sie sogar ihrem Pferd das Schleichen beibrachte!
    Ich ließ die Klinge los, als ob sie mich gebissen hätte.
    »Und?«, fragte Varosch. »Wie hieß der Kerl?«
    »Derim«, antwortete ich ihm. Das hatte ich eben gerade doch erzählt.
    »Und wie hieß seine Mutter?«
    »Sie …« Eben noch hatte mir der Name auf der Zunge gelegen, doch jetzt suchte ich nach ihm und fand nur Leere vor. Ich erinnerte mich an das, was ich ihnen eben erzählt hatte, aber nicht an mehr. Zögernd berührte ich Seelenreißers Griff. »Mathilde. Sie hieß Mathilde.«
    Ich ließ die Waffe hastig wieder los und sah die anderen Hilfe suchend an. »Wie … wie kann das sein?«
    Während Varosch nachdenklich dreinschaute und Serafine fast schon entsetzt, nickte Zokora, als hätte sich ihr eine Vermutung bestätigt.
    »Eher stellt sich die Frage, wieso es nicht schon vorher geschehen ist.«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich sie.
    Sie trieb ihr Pferd etwas näher heran, um mich sorgsam zu mustern.
    »Ich bin keine Maestra«, sagte sie dann. »Also kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber du hast dich verändert. Etwas hat sich verändert. Du blutest Magie.«
    »Desina hat etwas Ähnliches gesagt«, erinnerte sich Serafine. »Sie hat etwas dagegen getan.«
    »Ein Art Loch bei mir geflickt, ja«, nickte ich, während ich nach wie vor Zokora fragend ansah. »Aber was hat das …«
    »Der Hüter der Schatten ist kein gewöhnliches Schwert. Er wurde geschmiedet, um einen Gott zu erschlagen.« Sie hob die schlanken Schultern und ließ sie wieder fallen. »Selbst ich weiß nicht genau, welche dunklen Rituale meine Schwestern und Brüder verwendet haben, als sie das Schwert formten, aber eines weiß ich genau, nämlich, dass der Blutraub, der Raub der Seelen, das e’nsira,Teil des Rituals gewesen sein muss.« Sie sah unsere fragenden Blicke.
    »Das ist ein Ritual, das dem Anwender erlaubt, das Wissen und die Macht seines Opfers zu erlangen. Ein Ritual, das Omagor geweiht ist und sehr wohl der Ursprung der Seelenreiter sein kann.«
    Ich schaute sie verständnislos an.
    »Warum sollte ein Schwert, das geschmiedet wurde, um Omagor zu erschlagen, ihm geweiht werden?«
    Sie hob eine Augenbraue an. Varosch vermochte mittlerweile, es ihr fast gleichzutun, aber an das, was sie damit ausdrückte, kam er noch lange nicht heran. Sie hätte auch laut seufzen können, während sie meine Begriffsstutzigkeit beklagte.
    »Habe ich dir nicht erklärt, dass deine Klinge von meinem Volk erschaffen wurde?«
    »Ja?«
    »Warum sollte mein Volk, das dem Gott der Dunkelheit folgte, ein Schwert schmieden und es Soltar weihen?« Wir sahen sie alle drei an. Jetzt seufzte sie tatsächlich. »Dein Schwert wurde nicht geschmiedet, um Omagor zu erschlagen. Es wurde dazu geschaffen, Omagor die Macht und das Wissen der Götter zuzuführen, die er damit erschlagen würde!«
    »Aber …«, begann Serafine.
    »Wie …«, begann Varosch.
    »Ein Großteil meines Volkes folgte dem Gott der Dunkelheit und glaubte seinem Versprechen, dass man in ihm aufgehen und so Göttlichkeit erhalten würde, um durch ihn dann neu und anders zu entstehen. Doch nicht jede unserer Anführerinnen fand den Gedanken anziehend, ihre Existenz und die aller Elfen zu beenden, nur auf das Versprechen hin, dass daraus an anderem Ort und auf unbekannte Weise etwas Neues entstehen könnte, an dem sie vielleicht Anteil haben würde.« Zokora erlaubte sich ein verhaltenes Lächeln. »Meine Vorfahrin fand, dass sie zufrieden damit war, eine Hochgeborene zu sein und für sich selbst zu denken, zu handeln und zu entscheiden. Sie fand nicht, dass es an der Zeit war, all das aufzugeben, für das sie und ihre Vorfahren gelebt, gearbeitet und gelitten hatten. Während der Jahrzehnte, in denen das Schwert geschmiedet wurde, suchte sie nach Gleichgesinnten, und an dem Tag, als das Schwert geschmiedet war, stahl sie es fast vom Amboss weg und brachte es zum Lager des

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