Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
fliegen zu sehen, Elsine.«
    »Straft Sergeant Avron nicht zu hart, Stabssergeant«, bat die Kaiserin mit einem überraschend scheuen Lächeln. »Ich spürte, dass er es ehrlich meinte, und es berührte mich. Er hat recht, es gibt viele Wunder in der Welt … und auch ich hatte es vergessen.« Sie schaute zu Avron hin, der so gerade stand, als hätte er eine Lanze verschluckt. »Ich hatte es auch vergessen«, wiederholte sie in ihrer weichen Stimme. »Aus demselben Grund wie Ihr, ich bin Euch dankbar, dass Ihr mich daran erinnert habt.« Sie schaute zu der Schamanin zurück. »Komm mit, mein Kind«, sagte sie lächelnd und streckte die Hand nach ihr aus. »Denn heute entscheidet sich dein Schicksal … wie das aller anderen hier.«
    Ich sah Serafines fragenden Blick und schüttelte leicht den Kopf, auch ich war von alledem vollkommen überrascht. Das Letzte, was ich sah, bevor ich den Seras folgte, war Avrons breites, seliges Grinsen, und Grenski, die mit den Händen in den Hüften vor ihm stand und nur ungläubig den Kopf schüttelte, während sie das Strafgericht der Götter über ihm ausschüttete.
    Mittlerweile war das große Zelt in der Mitte des Lagers weiter ausgestattet worden, und dort führte uns Asela hinein, um eine Kiste am Fuß des unbenutzten Betts zu öffnen.
    »Wenn Ihr erlaubt, Lanzengeneral?«, fragte sie lächelnd, und ich nickte, bevor ich verstand, dass der Name auf der Kiste der meine war. Deshalb war es das größte Zelt … es war das Zelt des Kommandanten.
    »Selbstverständlich«, sagte ich hastig, als sie mit einer Handbewegung meine kostbarsten Kristallgläser aus der Kiste zu dem Tisch schweben ließ. Während Blix als Rangniedrigster für uns einschenkte, trat ich an Serafine heran und wies auf die Kiste … und zwei andere, die ich jetzt entdeckte. »Warst du das?«, fragte ich leise. Sie schüttelte erheitert den Kopf. »Ich vermute, dass es Stofisk war. Er erkundigte sich danach, welcher Wein dir am besten mundet.«
    »Was für eine Überraschung«, sagte Asela etwas später. »Wir hatten nicht mit dir gerechnet.« Sie schaute nachdenklich zu der Schamanin Delgere hin, die ein helles Leinenkleid mit Umhang nach kaiserlichem Schnitt trug, und nun nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit einer Barbarin aufwies.
    Delgere hatte bislang nichts gesagt, auch nur an dem Wein genippt und schien von alldem ein wenig überfordert, während ihre Blicke von einem zum anderen huschten, an Blixens Rüstung, an Aselas Robe oder an Ragnars Bärenfell hängen blieben.
    »Das weiß ich«, sagte Elsine und seufzte. »Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, meinen Gemahl zu suchen … zuerst glaubte ich ihn in den Südlanden, dann hier, dann in Askir, aber er zeigte sich mir nicht, obwohl er mit Bestimmtheit weiß, dass ich noch lebe. Ich musste akzeptieren, dass er sich weiter verborgen halten will …« Sie schaute zu Asela hin. »Weißt du irgendeinen Grund dafür?«
    Asela schüttelte den Kopf. »Ich bin mittlerweile ebenfalls davon überzeugt, dass er noch lebt, aber warum er sich weiter verborgen hält, weiß auch ich nicht. Aber ich weiß mit Bestimmtheit, dass er zu dir zurückkehren wird, sobald es ihm möglich ist.«
    »Das hoffe ich«, sagte die Kaiserin und schien einen Seufzer zu unterdrücken, bevor sie mit ihrem Blick auf die Schamanin wies.
    »Ich lud Delgere ein, mich auf meinen Reisen zu begleiten. Sie hatte gerade erst Bruder und Vater verloren, und auch ich … ich musste mich noch erholen, mehr zu mir finden. Zudem bat ich sie, mir von den Kor zu erzählen, von den Geistern und von ihrer Magie … und über die Zeit lernten wir uns kennen.«
    Auch jetzt, da alle Blicke auf ihr lagen, sagte Delgere nichts, nur dass ihre Wangen sich mehr und mehr röteten und sie verlegen zur Seite sah.
    »Ihr wisst, dass ich mich aus den Belangen des Kaiserreichs heraushalten wollte, und das ist auch noch immer meine Absicht. Aber es gibt etwas anderes, das ich tun kann, das allen helfen wird.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Ich kann dem blutigen Land Frieden bringen.«
    »Und wie?«, fragte ich. »Ich suchte auch danach, wie Ihr wisst, aber …«
    »Es gibt seit einiger Zeit Unruhe unter den Kor«, unterbrach mich Elsine mit einem Lächeln. »Vor allem, da einige Schamanen einen Rat von ihren Geistern hören, der den meisten nicht gefällt. Auch der Schamane La’mir hat Euch davon erzählt: Dass das blutige Land nur unter dem Schutz des Drachens Frieden finden wird. Auch Delgere

Weitere Kostenlose Bücher