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Das böse Auge

Das böse Auge

Titel: Das böse Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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was war es? Wovon sollte Luxon noch nichts wissen?
    Luxon beschloß, vorsichtig zu sein. Es war vielleicht besser, wenn der Magier seinen wahren Namen nicht kannte. Oder hatte er ihn aus Quidas Flüchen herausgehört?
    »Weißt du, wer ich bin?« fragte er.
    Der Alte blickte ihn durchdringend an.
    »Ein Mann aus Gorgan«, sagte er dann. »Ein Flüchtling. Einer, der von weither kommt.«
    Luxon nickte.
    »Mein Name ist Arruf«, erklärte er. »Ich war…«
    »Mag dein Name Arruf sein«, unterbrach ihn Alamog. »Das alles kannst du mir später erklären. Es ist Zeit zum Aufbruch.«
    Die Tokapis hoben ihre Köpfe. Schon scharrten sie mit den Vorderhufen ungeduldig im Boden.
    »Nach Ayland.« rief Alamog wieder aus. »Und vergiß nicht, mein Freund. Der Weg ist beschwerlich und voller Gefahren! Wenn du glaubst, schon das Ende der Düsterzone erreicht zu haben, werden wir um unsere Leben kämpfen müssen. Denn der schnellste Weg nach Tupan, der Hauptstadt, führt am Hungerturm vorbei, in dem das Schreckliche Dreigespann haust! Normalerweise weicht man ihm in weitem Bogen aus, doch wir haben schon zuviel Zeit verloren, und der König wartet! Traue nicht dem Augenschein! Vertraue nicht auf mich! Und wisse noch, daß die Valunen niemals von einem Opfer ablassen, das einmal in ihre Hände fiel! Ich weiß es von Necron, mit dem auch ich schon Geschäfte machte. Sie jagen ihr Opfer, bis sie es wieder in ihre Gewalt gebracht haben. Erst nachdem sie es völlig ausgezehrt haben, überfallen sie die Grenzdörfer Aylands und holen sich einen neuen Anführer!«
    Damit gab der Magier seinem Tokapi einen Schlag mit der flachen Hand auf den Nacken. Das Tier schnaubte, schlug mit den Hufen aus und galoppierte davon. Luxon wurde fast aus dem Sattel gerissen, als auch sein Reittier davonjagte, weiter hinein in die Düsternis.
    Luxon hatte genug damit zu tun, auf den Weg zu achten und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, welche Bewandtnis es mit dem »Schrecklichen Dreigespann« und dem Hungerturm haben mochte.
    So sah er nicht die glühenden Augen der Valunen, die hinter ihm und Alamog ins Tal strömten.
     
    Epilog
     
    Quida ließ sich von ihrem Drachenvogel durch die wallende Düsternis tragen, zog weite Kreise über den Flüchtenden und sah sie, wenn das Dunkel für Augenblicke aufriß.
    Dort ritten sie – der Mann, der für Lazulis Los bezahlen sollte, und jener, dessen Magie der ihren dieses eine Mal überlegen gewesen war, als er das Böse Auge wieder mit Finsternis verschloß.
    Die Hexe folgte ihnen, und folgen würde sie ihnen bis zum Ende der Düsterzone, bis zuletzt darauf hoffend, daß dem Magier ein Unglück geschah. Sie konnte ihre Kräfte nicht mit den seinen messen, ohne daß sie beide dabei zugrunde gehen müßten. Ihren, Quidas, Tod war Luxon nicht wert.
    So schleuderte sie ihre Flüche, rief sie die Mächte der Finsternis an, daß sie sie verschlingen mochten, solange sie noch in der Düsterzone weilten.
    Und stärken wollte sie jene, die seit undenklichen Zeiten im Hungerturm hausten. Das Schreckliche Dreigespann sollte vollenden, was ihr versagt geblieben war.
    Oh, sie hatte Luxon gequält, doch lange nicht genug.
    Vollende du, was ich begann , Achar! Rachedämon, fahre hinein in das Dreigespann! Nimm dir, was dein ist!
    Folgen wollte sie den Verfluchten, doch spätestens am Hungerturm, wo die Düsterzone endete, mußte sie umkehren. Auch spürte sie wieder den verderblichen Einfluß der Valunen.
    Nimm deine Rache , Achar! Und stille meinen Zorn!
    Quidas Flüche hallten schaurig über das finstere Land.
    Auch der nächste Mythor-Band hat Gorgan, die Nordhälfte der Lichtwelt, zum Schauplatz.
    Luxon, der echte Shallad, der vom Leibmagier des Herrschers von Ayland aus einer bösen Klemme gerettet wurde, begegnet auf seinem weiteren Weg einer neuen Gefahr, die repräsentiert wird durch DIE RIESEN VOM HUNGERTURM…
    DIE RIESEN VOM HUNGERTURM – so lautet auch der Titel des Mythor-Bandes 61. Der Roman wurde ebenfalls von Horst Hoffmann geschrieben.
     
    ENDE

Mythors Welt
     
    DÜSTERZONE – Man kann die D. als Vorfeld der Schattenzone bezeichnen, als Niemandsland oder als Pufferzone zwischen der Lichtwelt und dem Herrschaftsbereich der Dunkelmächte. Geografisch gesehen spannt sich der breite Streifen der Schattenzone um den Äquator der Welt und teilt sie in zwei Hälften – die Düsterzone von Gorgan (das Männliche) findet in der Dämmerzone von Vanga (das Weibliche) ihre Entsprechung. Ihre Ausdehnung ist regional

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