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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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starrte sie mit geöffneten Lippen an. Nelly musste lächeln.
    »Na, diese Werwolfversammlungen, von denen Sie eben geredet haben.«
    »Hören Sie mal, also, ich muss schon sagen ...« Doch Nelly hatte ihm bereits den Rücken zugewandt und ging zu Tommi und Amanda hinüber. Amanda war gerade angekommen und gähnte genervt.
    »Name, Nachname und Adresse von allen, die hier in der Gegend arbeiten, Kontrolle der Vorstrafenregister, der Alibis und so weiter.«
    Amanda sah sie jetzt nicht mehr genervt, sondern wütend an. Sie stand immer ein bisschen in heimlichem Wettstreit mit der Kommissarin. Sie nickte grimmig.
    »Überprüft auch die Häuser zur Straße hin, bei der Hitze heute Nacht hat vielleicht jemand ...«
    »Ist doch klar, Dottoressa Rosso«, fiel Amanda ihr unwirsch ins Wort, wie die Klassenbeste, die von der Lehrerin zu Unrecht verbessert wurde. Nelly ging darüber hinweg, Amanda war nervig und streberhaft, aber fachlich in Ordnung. Sie sollte ihren Hintern bewegen.
    Auf ihrem Rückweg am Ufer entlang Richtung Schrebergarten sah Nelly Gerolamo, der mit finsterem, alarmiertem Gesicht ein Treppchen herabstieg und auf sie zukam.
    »Schau dir diesen Horror an. Ich kann es einfach nicht glauben, dieser Mistkerl läuft frei herum, und wir sammeln die Leichen ein. Er hat auch noch die Ladung erhöht, diesmal sind es zwei. Zwei zum Preis von einer, Sonderangebot. Und genau in dieser Nacht. Letztes Viertel.«
    Gerolamo nickte und ging zu Marco Auteri hinüber, der mit dem Blick noch immer die unmittelbare Umgebung der Leichen absuchte und sich am Kopf kratzte. Er empfing ihn mit einem breiten Lächeln und drückte ihm die Hand. Nelly sah zu einer Gruppe Schaulustiger hinauf, die das Hin und Her der Polizisten beobachteten, und fuhr zusammen. Sofort stürzte sie den Uferweg hinauf und nahm die wenigen Stufen, die zur Straße hochführten. Keuchend blieb sie stehen und sah sich suchend um, während die in kleinen Grüppchen zusammenstehenden Passanten sie verwundert anblickten. Sie drängelte sich durch die Menschentraube und entdeckte endlich, wen sie suchte, doch zu spät: Es war Gianluca Sonni, der hastig in einen weißen Lieferwagen mit schwarzer Aufschrift geklettert war (ein Fiat Ducato?) und Richtung Stadt davonbrauste. Sauer, weil sie ihn nicht hatte aufhalten können, stieg Nelly die Treppe wieder hinunter und kehrte zum Fundort zurück, wo Dottor Parodi, der mit seiner Arbeit fertig war, sie ebenso wie Marco und die anderen überrascht anblickte.
    »Was ist passiert, Nelly?«
    »Ich hab einen alten Bekannten gesehen, aber er ist mit fliegenden Fahnen im Auto davongebraust. Gianluca Sonni war hier.«
    Marco Auteri horchte auf und ließ ein vielsagendes »Aha!« hören.
    »Und wenn sie doch zu zweit wären? Der Spur müssen wir gründlich nachgehen. Gianluca ist beim dritten Verbrechen glimpflich davongekommen, weil er im Knast saß. Aber wenn er einen Komplizen hatte? Diesmal sind es zwei Opfer. Zu zweit geht die Sache leichter. Was meint ihr?«
    Marco hatte ihn nur ungern gehen lassen, er war von seiner Unschuld nie restlos überzeugt gewesen, und jetzt tauchte der Klempner an einem taufrischen Tatort auf. Wie beim ersten Mal. Ein Zufall? Der Vizekommissar blickte Nelly erregt an. Sie hob die Augenbraue und zog die Schultern hoch. Ehe sie antworten konnte, gesellte sich das »Chef«-Trio zu ihnen, und Marco fragte Palmieri sofort, was er von seiner Theorie halte. Ob es seiner Meinung nach möglich sei, dass es sich um zwei Mörder handelte. Konnte die Tatsache, dass der von Anfang an verdächtigte Sonni hier auftauchte, vielleicht bedeuten, dass er ihre Hilflosigkeit auskosten wollte? Und ließ ein doppeltes Verbrechen und der damit verbundene Transport nicht darauf schließen, dass es sich möglicherweise um zwei Mörder handelte?
    Palmieri strich sich, wie sollte es anders sein, mehrfach mit der Hand über Gesicht und Bart. So gedankenversunken er auch wirkte, war klar, dass der Guru es genoss, die Blicke sämtlicher der Erleuchtung harrender Anwesender auf sich zu spüren.  Selbst der aufgeblasene Laurenti hängt an seinen so eindrucksvoll geöffneten Lippen.  Nelly fühlte sich besonders gehässig.
    »Es gibt Fälle von Serienkillerpaaren, und nicht einmal wenige, normalerweise bestehend aus einer dominanten Person und einem Helfer, zum Beispiel ...«, und wie ein Uniprofessor, der seinen gebannt lauschenden Studenten eine Kriminologievorlesung hält, schilderte er die Präzedenzfälle. Er wurde von

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