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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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Parodi unterbrochen, den Tano zuvor nach dem ungefähren Todeszeitpunkt der Opfer gefragt hatte:
    »Dottor Esposito, ich würde sagen, der Tod ist gestern Abend zwischen acht Uhr und Mitternacht eingetreten. Nardini wird das bestätigen. Die übliche Vorgehensweise: woanders getötet und dann hierhergebracht.«
    »In einem Lieferwagen, mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit. An der Mündung des Uferweges, der zu dem für uns und die Medien inszenierten Spektakel führt, sind Reifenspuren, die zu einem großen Lieferwagen gehören. Verschiedene Fußspuren auch. Mal sehen, ob wir den Reifentyp rauskriegen. Was die Schuhsohlen angeht und alles Übrige, dafür brauche ich noch etwas Zeit.«
    Celsi von der Spurensicherung hatte sich endlich wieder nach vorne gespielt und Parodi und Palmieri die Show gestohlen, der indigniert die Lippen zusammenpresste. Als er merkte, dass er beobachtet wurde, sah er auf, doch Gerolamo guckte hastig weg und blickte in das trockene Flussbett. Tano hatte sich derweil zu Nelly gestellt und warf ihr einen kleinlauten Seitenblick zu, weil er sie vorhin von der Unterredung mit Laurenti und Palmieri ausgeschlossen hatte, doch sie ließ ihn abblitzen. Er beugte sich so nah zu ihr herüber, dass seine Lippen ihre Wange streiften, und flüsterte ihr ins Ohr: »Bist du sauer auf mich, Nelly?«
    »Wieso sollte ich? Weil die Männchen das Weibchen bei ihren ach so wichtigen Spielchen nicht mitmachen lassen?«
    »Komm schon, du bist doch sonst nicht wegen so einem Blödsinn eingeschnappt. Die beiden Wichtigtuer hatten uns ausgeschlossen, und ich wollte wissen, was die am Kochen haben. Laurenti will jetzt eine kurze Mitteilung an die Presse und das Fernsehen machen. Irgendjemand muss denen einen Wink gegeben haben, und die sind sofort hierhergestürzt. Da sind ein paar Journalisten, die auf Neuigkeiten warten, auch von einem Privatsender. Du sollst wissen, dass ich dich mehr schätze als all die anderen hier zusammen.«
    »Besten Dank, Herr Vizepolizeichef.«
    Nellys Augen lächelten, sosehr sie sich auch um einen ironischen Tonfall bemühte. Tanos Charme hatte wieder einmal gewirkt. Er drückte ihr vertraulich den Arm. »Schleimer!«, raunte sie ihm zu, und er lachte. Aus dem Augenwinkel bemerkte Nelly, wie Palmieri sie eisig musterte, und machte sich brüsk von dem verdatterten Polizeivize los.
    Mehrere Journalisten drängelten sich hinter der Absperrung, um ja nichts zu verpassen. Sie konnten nur mühsam von den Beamten zurückgehalten werden. Nelly erkannte Gemma, machte ein Zeichen, dass man sie durchlassen solle, und hielt sie in gebührendem Abstand von den beiden Leichen zurück. Laurenti hatte inzwischen grünes Licht für deren Abtransport gegeben.
    »Ich hab noch nichts von euch gehört. Vergessen Sie Ihr Versprechen nicht, Dottoressa. Nicht bei mir«, raunzte ihr die Journalistin ins Gesicht. Nelly lächelte freundlich. Im Grunde konnte sie sie verstehen. Sie war jung, arbeitete als Volontärin und hoffte sich hervorzutun, um übernommen zu werden.
    »Natürlich nicht, Gemma. Staatsanwalt Laurenti hier«, sie zeigte auf ihn, »wird den Medien gleich ein paar kurze Informationen geben, und wegen Palmieri sprechen wir uns später. Aber das mit den Mondphasen kannst du schon mal schreiben, das hat sich leider bestätigt. Und damit bist du bestimmt die Erste.«
    Inzwischen hatte sich Laurenti in die Brust geworfen und ging auf die Journalisten und das kleine Team eines lokalen Fernsehsenders zu, die sich vor Sensationslust fast auf ihn stürzten. Nelly und Marco stellten sich ein wenig abseits, und Tano eilte dem Staatsanwalt zur Seite wie ein Knappe seinem Ritter.
    Dann war die Show vorbei – mehr oder weniger zehn Minuten hatte sie gedauert, die der Staatsanwalt jedoch gekonnt zu nutzen gewusst hatte. Er sollte Politiker werden, dachte Nelly überzeugt. Er hatte nichts gesagt, aber durchblicken lassen, dass der Fall kurz vor der Auflösung stünde, und dann Fragen beantwortet – nicht alle, eigentlich keine, aber das immer sehr höflich. Er hatte es ihnen entschieden untersagt, sich Palmieri zu nähern und ihn zu interviewen, dafür aber in Aussicht gestellt, versprochen, angedeutet – o Himmel –, dass sie (er und der Profiler) demnächst in einer bekannten TV-Sendung zu sehen wären – daher die Pressekonferenz aus dem Stegreif!
    Als die Reporter in ihre Redaktionen abgedampft waren, wurden die Aufgaben rasch verteilt: Amanda und Tommi sollten alle befragen, die etwas gehört oder

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