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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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hingegangen?«, fragte Claire barsch.
    Die junge Frau schien nicht zu verstehen. Sie klimperte mit den Lidern und sah sie fragend an. Madame wiederholte die Frage in ihrer Sprache. Diesmal nicke Malina und antwortete in holprigem Italienisch:
    »Ich habe schon heute Morgen gesagt. Als wir gegangen sind, Paulette mir hat gesagt, sie hat wichtige Verabredung, und ist schnell weggegangen.«
    »Hat sie gesagt, mit wem?«
    Diesmal sah Madame Claire sie eindringlich an. Malina rutschte verlegen hin und her.
    »Ich habe schon heute Morgen gesagt, sie wollte nicht sagen.«
    »Paulette ist tot. Sie wurde auf abscheuliche Weise umgebracht«, schaltete sich Marco ein. Die beiden Mädchen fuhren erschrocken zusammen, und Malina fing an zu weinen. Auch die andere schien den Tränen nahe. Nelly wartete, bis sie sich ein wenig gefangen hatte, und fragte dann sanft:
    »Hat Paulette sich mit jemandem getroffen, seit sie nach Genua gekommen ist? Oder in letzter Zeit?«
    Malina warf Madame einen unsicheren Blick zu. Die Frau nickte. Dann wandte sie sich mit zitternder Stimme an Nelly:
    »Paulette ist ein paar Mal mit einem Jungen aus Genua ausgegangen. Ein großer Junge, wir sind ein paar Mal ... am Meer gewesen, in San Giuliano.«
    »Ein großer Junge ... Wenn das mal nicht unser Freund Gianluca ist«, raunte Marco Nelly ins Ohr.
    »Weißt du, wie der Typ heißt?«, fragte er Malina.
    Malina schluckte trocken. Dann sagte sie zögernd: »Der Name erinnere ich nicht. Wir sagten ›großer Junge‹.«
    »Wir werden dir ein paar Fotos zeigen. Vielleicht erkennst du den wieder, den ihr am Meer kennengelernt habt. Und du weißt wirklich nicht, mit wem sie sich gestern Abend treffen wollte?«
    »Ich nicht sicher. Sie mir immer gesagt, wenn sie ihn getroffen. Gestern Abend nicht. Arme Paulette. So klein.«
    Malina brach wieder in Tränen aus. Sue nahm sie in die Arme.
    Der schwere Vorhang wurde zur Seite geschoben, ein kleiner schwarzbezopfter Kopf tauchte auf, blickte neugierig in die Runde und fragte: »Warum weinst du, Malina?«
    »Geht nach nebenan. Es reicht fürs Erste.«
    Madames Ton ließ keine Widerrede zu. Die Mädchen standen hastig auf, verabschiedeten sich kurz und verschwanden mit der Kleinen hinterm Vorhang.
    »Madame, Malina soll morgen aufs Präsidium kommen, um einige Erkennungsfotos in Augenschein zu nehmen. Um zwölf Uhr«, sagte Nelly und erhob sich.
    »Sie haben also einen Verdacht? Wer ist es?«
    Das Gesicht der Frau hatte sich gewandelt. Sie sah aus wie ein zum Angriff bereites Tier.
    »Nichts Konkretes. Haben Sie Feinde? Jemand, der Sie vielleicht so sehr hasst, dass er Ihrer Nichte so etwas antun würde, um Sie zu treffen? Transversale Rache nennen wir das.«
    »Das ist schwer zu sagen. Selbst wer redlich ist und Gutes tut, wird von der Giftschlange gebissen«, entgegnete Claire unbewegt. »Doch ich kann mir nicht vorstellen, wer mir so etwas antun würde. Nein, keine Ahnung.«
    »Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen, Madame Claire, und bis bald.«
    Mit einem tiefen Seufzer erhob sich Madame und begleitete sie zur Tür.
    »Bis bald. Finden Sie den Mörder. Ich verlasse mich darauf, dass Sie ihn finden.«
    »Wieso ihn? Es könnte auch eine ›sie‹ sein«, bemerkte Fattori gelassen. Die Frau schüttelte gespielt vorwurfsvoll den Kopf und schloss lautlos die Tür.
    »Was sagst du, Nelly? Findest du die Wippchen von der Lieblingsnichte glaubwürdig?«
    Marco zog eine Zigarette aus dem Päckchen in seiner Hand und sah seine Chefin an. Die Kommissarin fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, der Schweiß rann ihr über den Körper, und das Haar im Nacken war so nass, als hätte sie gerade gebadet.
    »Schon möglich. Aber die ist ein verdammt harter Knochen und bestimmt keine Heilige.«
    »Na, da könnt ihr Gift drauf nehmen. Die ist wendig wie ein Aal. Und schlau obendrein. Sie weiß ganz genau, wie sie die Mädchen an sich bindet, nicht nur mit Gewalt und Erpressung. Sie bietet ihnen eine gewisse Sicherheit und Schutz. Für Frauen in so einer Lage, fern der Heimat, mit einem Haufen Problemen ist das von großer Bedeutung. ›Sie löst unsere Probleme‹, hat mir einmal eines ihrer Mädchen gesagt. Bisher hat noch keine gegen sie ausgesagt.« Fattori schien etwas für die Senegalesin übrigzuhaben. Nelly und Marco sahen sich verdutzt an.
    »Ich bin verdammt neugierig, wie Malina reagiert, wenn wir ihr Sonnis Foto unter die Nase halten.« Marco blieb stur auf seinem Kurs. Für ihn bestand kaum ein Zweifel, dass Gianluca

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