Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
Vom Netzwerk:
blieb stehen und sah Kerry an. » Diese Frau und ihr… was immer er ist, sie haben meine Tochter entführt. W as würdest du sagen, wenn es dein Kind gewesen wäre?«
    » Jetzt geht es um mein Kind«, sagte Tara. » Gerade weil es mein Kind betrifft, will ich, dass wir die Sache unter uns regeln. Ich kann ihn nicht vor Gericht gehen lassen.«
    Sophie stellte sich auf W ills Seite, aber sie sprach nicht mit Überzeugung. » Wenn wir ihnen von Matt erzählen, von seiner V ergangenheit mit unserer Familie, wird die Polizei einen W eg finden. W em werden sie glauben, der Entführerin mit dem falschen Namen oder dem untadeligen Teenager im Kreis seiner Familie?«
    » Er ist ja wohl kaum untadelig, Sophie«, widersprach Tara heftig. » Nicht in den Augen der Polizei. Er hat eine Akte.«
    Sophie seufzte und nahm Edie auf den anderen Arm. » Ach Tara, das ist doch etwas ganz anderes. Sie hatten ihn eingeschüchtert, es gab mildernde Umstände…«
    » Sophie, hier geht es nicht um ein bisschen Dope. W ir können nicht dafür sorgen, dass Jon Slingsby ein Auge zudrückt, okay? Hier ist eine andere Polizei zuständig, Leute, die Jake und seine V ergangenheit nicht kennen. Die Sache ist ernst, es geht um einen…«
    Das W ort » Mord« hing über ihren Köpfen wie eine Guillotine.
    Der Streit versetzte Rowan einen schmerzhaften Stich in die Brust. Fast war er dankbar, dass er nicht genug Luft bekam, um einzuschreiten. Nichts in seinem Leben hatte ihn auf so etwas vorbereitet. V ielleicht war es anders, wenn man in eine andere Klasse hineingeboren war; vielleicht war man dann mit den notwendigen Mitteln ausgerüstet, um eine solche Situation zu bewältigen, aber die MacBrides waren es nicht.
    Will sah sich nach Tara um. » Wir hatten genug Anarchie an diesem W ochenende. Die Polizei muss kommen und Kerry abholen. Mit Jake werden sie nur reden; wir alle erzählen ihnen, was passiert ist, und sie werden ihn nicht vor Gericht bringen.«
    » Sei nicht so beschissen naiv! Natürlich werden sie das! W as immer auch passiert, es wird ein V erfahren geben… sie werden wollen, dass alles in geordneten Bahnen verläuft. Für uns ist klar, dass er nichts Unrechtes getan hat, aber sie sind Fremde, sie kennen ihn nicht. Sie kennen seinen Background nicht und wissen nicht, was er durchgemacht hat. Komm schon, W ill… ich weiß, wie viel dir an ihm liegt. W ir können ihnen Kerry nicht übergeben, ohne Jake mit hineinzuziehen und ohne ihnen von Matt zu erzählen.«
    Jake schwieg die ganze Zeit, aber er blähte die Nasenflügel wie ein Pferd kurz vor dem Durchgehen. Der Blick, den W ill ihm zuwarf, erfüllt von der Zärtlichkeit, die man zwischen V ater und Sohn erwarten würde, ließ erkennen, dass Tara zu ihm durchgedrungen war. Rowan wusste, dass er seine Grundsätze beiseiteschob, weil etwas anderes wahrer und näher bei seinem Herzen war. Rowan wusste es, weil es ihm ähnlich ging.
    » Und was ist mit Kerry?«, fragte W ill. » Ich nehme an, sie weiß Bescheid; ihr redet ja alle ganz offen vor ihr. W as soll sie daran hindern, alles auszuplappern?«
    » Das würde ich nicht tun, ich schwöre«, blubberte Kerry und schrie auf, als Felix seinen Griff um ihre Handgelenke anspannte.
    » Du musst entschuldigen, wenn wir dir nicht so recht glauben können«, sagte er.
    » Bitte verratet mich nicht an die Polizei!«, flehte Jake. » Ich wollte doch nur nicht, dass er Edie etwas antut, Tante Sophie! Ich meine, ich hatte Matt doch wirklich gern!«
    Tara sah den Blick, den Sophie und W ill miteinander wechselten, und stürzte sich auf diese Chance. » Jeder von uns hätte das Gleiche getan, wenn wir an der richtigen Stelle gewesen wären. Du weißt, dass du es getan hättest. Eure Jungs hätten es getan, wenn sie da gewesen wären, wenn sie so alt wie Jake wären, wenn sie stark genug wären. Dad, sag’s ihr, bitte! Sag’s ihnen, ja?«
    Fünf Gesichter wandten sich Rowan zu. Sogar W ill, der sonst so selbstsicher war, unterwarf sich vorübergehend dem Oberhaupt der Familie. Im Laufe der Jahre war Rowan für Hunderte von Kindern zuständig gewesen, aber jetzt wurde ihm klar, dass er nie auch nur annähernd verstanden hatte, was V erantwortung bedeutete.
    » Könntet ihr… würdet ihr verdammt noch mal eine Sekunde lang den Mund halten, damit ich nachdenken kann?«, rief er und bohrte die Absätze in den Boden. Sie standen am oberen Ende des Gartens. V on hier aus sah es aus, als ginge es beinahe senkrecht zum Rasen hinunter. Rowan wusste, wie

Weitere Kostenlose Bücher