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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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schob seinen Stuhl zurück. Auch W ill sprang von der Bank auf. Aber bevor einer von ihnen den beiden nachlaufen konnte, waren Felix und Kerry wieder da. Er hatte sie aus seinem seltsamen Griff entlassen, und sie wurden von zwei uniformierten Polizisten begleitet. Der Sergeant war in der zweiten Hälfte der mittleren Jahre, und der Constable, eine zierliche Asiatin, war so alt wie Tara. Ihre Mienen zeigten beide den gleichen Ausdruck von professioneller Besorgnis und Anteilnahme.
    » Sergeant Andrew Hough und Police Constable Maya Rayat«, verkündete der ältere. » Es gab einen Notruf wegen eines verschwundenen Kindes.«
    » Sie sind gerade zur V ordertür hereingekommen«, erklärte Felix überflüssigerweise.
    Hough hob die Nase und schnupperte wie ein Tier. PC Rayat versuchte, Felix’ leere Augenhöhle anzuschauen, ohne es allzu offensichtlich zu tun.
    Rowan streckte dem Sergeant die Hand entgegen und sah, dass sie von Erde überkrustet war. Plötzlich war ihm, als rieche er die metallische Schärfe von Blut, und er zog die Hand im selben Augenblick zurück, als der Polizist ihm die eigene reichen wollte.
    » Sergeant, vielen Dank, dass Sie herausgekommen sind. Aber ich fürchte, es war ein falscher Alarm.« Er trat zur Seite, damit sie die schlafende Edie auf Sophies Schulter sehen konnten. » Das Baby ist hier, und es ist nichts passiert. Es war eine furchtbare Stunde, aber am Ende hatten wir nur ein Kommunikationsproblem. Ein Missverständnis in der Familie. W ir wollten Sie buchstäblich in diesem Moment anrufen und den Alarm abblasen.«
    » Aha«, sagte Hough. Er musterte Rowan von oben bis unten und betrachtete seine schmutzigen Sachen.
    » Es war eine ziemliche Suchaktion, wie Sie sich vorstellen können«, sagte Rowan. » Wir sind wie die Trottel im W ald herumgestolpert.«
    Kerry hatte sich hinter Rayat gestellt. Ihr Blick huschte zwischen den beiden Polizisten hin und her, um sich zu vergewissern, dass beide sie nicht sehen konnten. Dann zog sie den Ärmel hoch und betrachtete das verschmierte Blut, das ihr Handgelenk wie ein Armreifen umgab. Felix’ Finger hatten ihre Spuren an ihrem Unterarm hinterlassen. Sie rieb mit dem Pulloverärmel über die befleckte Haut und wischte das Blut weg. Ob sie ihre Kooperation signalisieren oder sich distanzieren wollte, würden die nächsten paar Minuten erweisen.

VIERUNDFÜNFZIG
    » Oh, das ist ja eine gute Nachricht«, sagte Rayat. » Besser, ein Kind ist gefunden und nicht verschwunden, wenn wir herauskommen. Unter allen Umständen.«
    Sophie starrte ununterbrochen Rowan an. Er wünschte, sie würde damit aufhören. Es sah komisch aus, unnatürlich.
    Sergeant Hough reagierte weniger erfreut. » Wir haben deswegen einen Hubschrauber mit einer W ärmebildkamera angefordert. Er kommt aus Bristol und ist schon unterwegs.«
    Rowan fragte sich, ob die anderen das Gleiche dachten wie er. Matt würde noch eine W eile W ärme ausstrahlen. W ie lange brauchte eine Leiche, bis sie kalt war? W ie lange hatte er bei Lydia gesessen, bis ihre Hand…
    » Wohlgemerkt, heute ist eine denkbar schlechte Nacht für ein W ärmesuchgerät. Ist wie Malen nach Zahlen– die großen Feuer, Kids, die Abfalleimer anzünden, Besoffene, die im Graben pennen, Besoffene, die im Graben vögeln . Aber das Kind ist ja hier, und das ist die Hauptsache. Ich muss den Hubschrauber jetzt jedenfalls canceln.« Hough räusperte sich und fing an, in der Küche umherzugehen. Bei der Hintertür blieb er wieder stehen, neben der Ecke, wo Schaufeln, Mopps, Besen und eine Leiter im Dreißiggradwinkel an der W and lehnten. Ein W icket und einzelne Stumps lagen gestapelt auf dem Boden.
    Die Abwesenheit des Kricketschlägers erschien Rowan plötzlich wie die am schwersten belastende Abwesenheit in der Geschichte der Kriminaltechnik, und er machte sich darauf gefasst, dass man ihn darüber verhörte.
    » Besteht vielleicht die Gefahr, dass man hier ein Tässchen Tee kriegt?«, fragte Hough. » Damit ich nicht völlig umsonst hergekommen bin?«
    » Aber klar«, sagte Tara, und in ihrer Hast fegte sie einen Stapel Töpfe vom Herd. Klappernd fielen sie auf den Boden; es klang wie ein Kugelhagel.
    Rowan hoffte, dass sein Blick auf das Babyfon niemandem auffiel. Die lauten Stimmen hatten die Jungen nicht gestört, aber dieser Lärm konnte, wenn auch keine Toten, auf jeden Fall schlafende Schuljungen aufwecken.
    Taras Finger bewegten sich wie Kolibris, als sie mit Teekessel und Tassen hantierte.
    » Milch und zwei

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